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Liturgie des Sonntags
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 18 September

Homilie

Das Evangelium berichtet von einem Verwalter und seinen mehr oder weniger ordnungsgemäßen Geschäften. Dieser Abschnitt erscheint auf den ersten Blick befremdlich. Denn scheinbar zeigt Jesus den Jüngern einen Mann als Vorbild, der sich bei der Verwaltung fremder Güter als leichtfertig und betrügerisch erweist. Doch um diesen Abschnitt des Evangeliums richtig zu verstehen, muss man ihn in seinem Kontext betrachten. Der Evangelist Lukas beschreibt im 16. Kapitel seines Evangeliums die Lehre Jesu vom Gebrauch des Reichtums. Hierbei knüpft er in gewisser Weise an das vorhergehende Kapitel an mit der Erzählung vom verlorenen Sohn und dem Hinweis auf entstehendes Unheil, wenn Reichtum nur für sich eingesetzt wird. Zusammengefasst möchte das Evangelium sagen, dass nicht die Güter das eigentliche Problem sind, sondern das Herz des Menschen beim Gebrauch der Güter, wie es im Matthäusevangelium heißt: „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz" (Mt 6,21). Die zentrale Frage bezieht sich auf die Tätigkeit unseres Herzens und auf unsere wahren Sorgen.
In diesem Zusammenhang spricht Jesus vom Verwalter eines großen Vermögens, der bei seinem Herrn der Unredlichkeit in der Amtsführung beschuldigt wird. Die Anschuldigungen waren wohl so eindeutig, dass der Herr ihn sofort entlässt und ihm nur noch die Zeit gewährt, die Unterlagen zu ordnen und zu übergeben. Doch das Geschehen nimmt eine unerwartete Wendung. Der Verwalter sieht für sich zwei unmögliche Alternativen: Entweder betteln oder schwere Feldarbeit; beides ist für ihn unerträglich. Um dem zu entkommen, denkt er sich einen weiteren Betrug zum Schaden seines Herrn aus. Er geht nacheinander zu den Schuldnern des Gutsherrn und kann sie bestechen, indem er die Höhe ihrer Schulden vermindert. Als Gegenleistung verpflichten sie sich, ihn aufzunehmen und für seinen Unterhalt aufzukommen, sobald er entlassen ist. Er erweist sich als ein skrupelloser Mann, sodass man sich über die Schlussfolgerung des Evangeliums wundert: „Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters."
Natürlich ist der Herr nicht mit dem Diebstahl einverstanden, der ihn zweimal geschädigt hat. Doch die Fähigkeit des Verwalters, sich aus dem Unglück zu retten, in das er durch seine unehrenhafte Amtsführung geraten war, beeindruckt ihn. Jesus lobt also nicht den Betrug und rät seinen Jüngern noch weniger, auf geschickte Weise zu stehlen, um sich Freunde zu machen. Daher zählt er den Mann auch nicht zu den „Kindern des Lichtes", sondern zu den „Kindern dieser Welt". Als vorbildlich wird die Fähigkeit dieses Mannes beschrieben, sich um seine Rettung zu bemühen. Diese Fähigkeit vieler Menschen bei alltäglichen Angelegenheiten will Jesus auf die Ebene des Heils übertragen. Mit anderen Worten scheint Jesus den Zuhörern zu sagen: „Wie erreicht dieser Verwalter seine Rettung? Wie vermeidet er schweres Arbeiten oder Betteln? Wie sichert er sich seine Zukunft?" Die Antwort lautet: „Indem er großzügig gegenüber den Schuldnern ist." Denn seine Zukunft und sein Leben hängen von seiner Großzügigkeit ab. Durch sie bindet er die Schuldner an sich. Jesus fügt noch hinzu: „Macht euch Freunde mithilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es (mit euch) zu Ende geht."
Wir sollen uns um Freunde bemühen. Doch sei darauf hingewiesen, dass Freundschaft nicht käuflich ist, sondern mit Großzügigkeit und mit einem offenen und freigiebigen Herzen aufgebaut werden muss. Das ist die zentrale Aussage dieses Gleichnisses: Die Großzügigkeit gegenüber den Schuldnern und damit gegenüber armen und bedürftigen Menschen rettet unser Leben und unsere Zukunft. Seid Freunde der Armen, dann findet ihr Rettung. Diese Klugheit legt uns das Evangelium heute ans Herz, dazu ruft es uns Jünger auf. Diese Forderung richtet sich auch an die reichen Länder, damit sie verstehen, dass ihre Rettung schon auf Erden von einer neuen Haltung gegenüber den armen Ländern abhängt, indem diese mit ihren Problemen nicht allein gelassen werden. Warum sollte nicht auch ein Schuldenerlass dazugehören, da einige ärmere Länder die Schulden voraussichtlich nie bezahlen können und so immer weiter an den Rand des Abgrunds gedrängt werden.
Der treffendste Kommentar zu diesem Gleichnis ist vielleicht das Wort Jesu, das Paulus bei seinem Abschied von den Verantwortlichen der Gemeinde von Ephesus überliefert: „Geben ist seliger als Nehmen" (Apg 20,35). Paulus hinterließ ihnen dieses Wort gleichsam als Lebensmotto. Es ist ein einfacher Hinweis für den Weg zum Glück und zur Freude. Weshalb sind wir traurig? Warum verlaufen unsere Tage oft freudlos? Weil wir nicht verstanden haben, dass die Freude nicht im Nehmen, sondern im Geben liegt. Denn wir sind gewohnt, unseren eigenen Vorteil zu suchen und manchmal wie besessen Dinge für uns anzuhäufen. Wir können die Schönheit der Großzügigkeit und die Schönheit des unentgeltlichen Gebens nicht begreifen und verstehen die Freude des Schenkens und des Einsatzes unseres Lebens für die anderen nicht. Dabei geht es nicht um Heldentum. Manchmal genügt es, eine Stunde Zeit für einen bedürftigen und einsamen Menschen zu verschenken und das großzügig und gern zu tun. Das Geschenk von ein wenig Freundschaft, eine materielle Unterstützung, ein Besuch im Krankenhaus oder ein schlichtes Wort des Trostes sind genug. Denken wir an das Wort Jesu: „Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben" (Mt 25,35). Das ist der Weg zur Freude. Der andere Weg, auf dem man sich selbst verteidigt und vor allem seinen eigenen Vorteil sucht, führt zur Traurigkeit.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika