Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

27. Sonntag im Jahreskreis Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 2 Oktober

Homilie

„Wie lange, Herr, soll ich noch rufen und du hörst nicht? Ich schreie zu dir: Hilfe, Gewalt! Aber du hilfst nicht. Warum lässt du mich die Macht des Bösen erleben und siehst der Unterdrückung zu? Wohin ich blicke, sehe ich Gewalt und Misshandlung, erhebt sich Zwietracht und Streit." Mit diesen Worten beginnt der Dialog zwischen dem Propheten Habakuk und Gott. Wir wissen nichts über diesen Propheten. Er zeigt sich als kühler Skeptiker, der in seinem gewohnten Dialog mit Gott im Tempel die Kühnheit besitzt, vom Allmächtigen Rechenschaft zu fordern und eine Erklärung zu verlangen, warum er einen Bösen durch einen noch Schlimmeren züchtigt. Der Böse ist für den Propheten das assyrische Reich und der Schlimmere das neubabylonische Reich.
Das Bild vor den Augen des Propheten ist gezeichnet von Unglück, Leid, Gewalt, Kämpfen und Zwistigkeiten. Gott scheint all dies nicht zu bemerken, als ob er ohnmächtig oder zerstreut wäre. Dabei handelt es sich aber doch um sein Volk, das in bitterster Sklaverei lebt! Der Prophet fragt sich: „Wie lange noch" wird diese Lage andauern? Auf die Antwort Gottes, dass er den Übeltäter durch einen noch schlimmeren Frevler züchtigt, stellt der Prophet die Frage: „Warum?" Wird dadurch nicht ein Kreislauf in Gang gesetzt, bei dem sich ein Volk gegen das andere wendet? Der Prophet scheint Gott zu einer Antwort herauszufordern, während er als Wächter auf seinem Posten bleibt, bis ihm Antwort gegeben wird. Die Antwort folgt. Gott spricht zum Propheten und durch ihn zu allen Menschen: „Schreib nieder, was du siehst, schreib es deutlich auf die Tafeln, damit man es mühelos lesen kann. Denn erst zu einer bestimmten Zeit trifft ein, was du siehst; … wenn es sich verzögert, so warte darauf; denn es kommt, es kommt und bleibt nicht aus." Weiter heißt es: „Wer nicht rechtschaffen ist, schwindet dahin, der Gerechte aber bleibt wegen seiner Treue am Leben." Er wird also sein Leben durch sein Vertrauen auf Gott retten. In den Fragen des Propheten Habakuk spiegeln sich die vielen Fragen der heutigen Zeit wider, vor allem Fragen zur Lage der Länder in unserer Nähe und auch zur Lage zahlloser Länder in der großen Welt der Armen.
Der Prophet sagt, dass dahinschwindet, wer nicht rechtschaffen ist, dass der Gerechte aber wegen seiner Treue am Leben bleibt. Angesichts der Vorgänge in unserer Umgebung ist jeder Gläubige dringend aufgerufen, die Radikalität seines Glaubens wiederzuentdecken. Hier sind nicht besondere und einzelne Entscheidungen gemeint, die dem Urteil eines bestimmten geschichtlichen Moments unterworfen sind. Es geht vielmehr um den tiefen Sinn des Lebens und der persönlichen, sozialen und auch politischen Entscheidungen. Es geht hier um das Denken, das den einzelnen konkreten Entscheidungen zu Grunde liegt und das eng mit der Frage nach der Gabe des Glaubens zusammenhängt. Im zweiten Brief erinnert der Apostel Paulus Timotheus daran, die ihm zuteil gewordene Gnade wieder zu entfachen, und fügt hinzu, dass dies „kein Geist der Verzagtheit", sondern ein „Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit" ist. Paulus beschreibt damit den Gläubigen, der in seinem Leben vor allem auf den Herrn schauen will. Ein Gläubiger ist nicht verzagt und verschämt, er ist stark und mutig in seinem Zeugnis, wie Paulus an Timotheus schreibt.
Das Lukasevangelium beginnt mit der Bitte der Apostel an Jesus: „Stärke unseren Glauben!" Vielleicht sollten auch wir heute diese Gebetsbitte aussprechen. Dann würde Jesus auch uns antworten: „Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deiner Wurzeln aus dem Boden und verpflanz dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen." Jesus sagt, dass kein großer Glaube erforderlich ist. Schon ein kleiner Glaube genügt, doch es muss Glaube vorhanden sein, also ein Gottvertrauen, das größer ist als das Vertrauen auf alle anderen Dinge wie Karriere, Geld, Partei, Clan, das eigene Ich. Von diesem Glauben genügt ein Senfkorn, sodass er sogar Berge versetzen kann. Im letzten Abschnitt wird erklärt, wie sich dieser Glaube zeigt: „Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan." Der Jünger soll seine Schuldigkeit vollständig tun und am Ende sagen: „Wir sind unnütze Sklaven." Für uns, die wir gewohnt sind, Verdienste und Anerkennungen einzufordern, haben diese Worte einen wirklich merkwürdigen Klang. Und doch lässt sich auch auf sie das Vertrauen auf eine neue Zukunft gründen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika