Tägliches Gebet

Gedenken an die Armen
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Gedenken an die Armen
Montag 27 Februar


Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das ist das Evangelium der Armen,
die Befreiung der Gefangenen,
das Augenlicht der Blinden,
die Freiheit der Unterdrückten.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Ps 32, 1-2.5-8

1 Wohl dem, dessen Frevel vergeben
  und dessen Sünde bedeckt ist.

2 Wohl dem Menschen, dem der Herr die Schuld nicht zur Last legt
  und dessen Herz keine Falschheit kennt.

5 Ich bekannte dir meine Sünde
  und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir.
  Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Frevel bekennen.
  Und du hast mir die Schuld vergeben.

6 Darum soll jeder Fromme in der Not zu dir beten;
  fluten hohe Wasser heran, ihn werden sie nicht erreichen.

7 Du bist mein Schutz, bewahrst mich vor Not;
  du rettest mich und hüllst mich in Jubel.

 

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Menschensohn
ist gekommen, um zu dienen,
wer groß sein will,
mache sich zum Diener aller.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Die Liturgie betet nach einigen Tagen wieder mit Worten aus Psalm 32 und bringt die ersten Verse mit einem Text aus dem Buch Jesus Sirach in Verbindung, der den Sünder auffordert, zu Gott zurückzukehren: „Wende dich zum Herrn, lass ab von der Sünde, bete vor ihm und beseitige das Ärgernis! Kehre zum Höchsten zurück und wende dich ab vom Bösen; hasse stets das Schlechte“ (Sir 17,25-26). Im Psalm wird ein Lied auf die Freude gesungen und der Sünder seliggepriesen, der Vergebung erfahren hat. Der Text beschreibt die Vergebung mit drei Verben. Die Sünde ist „vergeben“, wörtlich sie ist „weggenommen“. Die wie eine schwere Bürde auf unseren Schultern lastende Sünde wurde von Gott weggenommen. Weiter heißt es: die Sünde ist „bedeckt“. Sie ist daher für die Augen Gottes und für unsere Augen nicht mehr sichtbar, da Gott sie ausgelöscht hat. Der hl. Ambrosius sagt dazu: „Der Ausdruck die Sünde bedecken bezieht sich auf eine Person, der vergeben wurde, weil Gott die Sünde total auslöscht und sie betrachtet, als wäre sie nie geschehen.“ Schließlich heißt es, dass „die Schuld nicht zur Last“ gelegt wird, sie erscheint demzufolge nicht mehr im Schuldregister des Sünders. Beim Propheten Jesaja lesen wir: „Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie Wolle“ (Jes 1,18). Der Psalmist stellt der Freude eines Menschen, der sein Herz vor Gott öffnet und Vergebung erfährt, die bedrückende Sorge dessen gegenüber, der in sich verschlossen bleibt und nicht auf Gott vertraut. „Solang’ ich es verschwieg“, sagt der Psalmist, „waren meine Glieder matt, den ganzen Tag musste ich stöhnen. Denn deine Hand lag schwer auf mir bei Tag und bei Nacht; meine Lebenskraft war verdorrt wie durch die Glut des Sommers“ (Ps 32,3-4). Indem das Schweigen betont wird („solang ich es verschwieg“), erinnert der Psalmist an den in jedem von uns vorhandenen Instinkt, unsere Sünde vor Gott, vor anderen und auch vor uns selbst zu verbergen. Wir glauben, dass wir sie dadurch verharmlosen, wenn nicht sogar beseitigen könnten. Doch die Sünde kann nicht verdrängt werden, sie muss verziehen und ausgelöscht werden. Wenn man so tut, als ob man sie nicht sieht, oder noch schlimmer sie sogar rechtfertigt, bleibt man in der Lüge gefangen. Durch die Lüge lebt man schlecht, sie wird zur Last und zum Gefängnis und lässt die Seele verdorren, wie der Psalmist zu Recht sagt: „Meine Lebenskraft war verdorrt wie durch die Glut des Sommers“ (Ps 32,4). In diesem Sinn kann die Verbindung zwischen Sünde und Krankheit, zwischen Sünde und erfahrenen Übeln verstanden werden, die der Psalmist hervorhebt. Letztendlich wird im Psalm gesagt, dass die Sünde keine abstrakte und leere Dimension ist. Vielmehr wirkt sie sich auf das Leben aus, beeinflusst das Verhalten und hält das Herz gefangen. Es ist also nicht möglich, sie ohne eine wirkliche Änderung des Herzens abzulegen. Der Psalmist hat dies genau verstanden und beschließt, Gott seine Sünde zu bekennen: „Ich bekannte dir meine Sünde und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir.“ Wie die Lüge unsere Lebenskraft verdorren lässt, so schenkt die Aufrichtigkeit vor Gott neues Leben. Dann brauchst du weder dir selbst, noch Gott oder anderen etwas vormachen und fühlst dich befreit. Die Erkenntnis der eigenen Sünde und das anschließende Bekenntnis vor Gott sind keine erniedrigenden Gesten, sondern ein Akt der Wahrheit. Dadurch wird die eigene Würde nicht geschmälert, sondern gestärkt. Die Bitte um Vergebung ist keine unbarmherzige Erniedrigung und Schmälerung der Würde. Vielmehr wird dadurch der Herr als ein Vater anerkannt, der die Schwächen seiner Kinder versteht und sie großzügig verzeiht: „Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Frevel bekennen. Und du hast mir die Schuld vergeben.“ Kassiodor, ein christlicher Gelehrter der Antike, schreibt: „Lasst uns diesen Psalm aufmerksam lesen und in unserem Herzen Reue spüren; gibt es einen anderen Psalm, dem man mehr Aufmerksamkeit zuwenden müsste, da in ihm die Sünden von solch einem Richter vergeben werden?“ Das ist das Besondere und Einmalige an diesem Psalm. Während die anderen Bußpsalmen frohlocken, dass die Reue für die Sünden vom Himmel geschenkt wurde, verspricht allein in diesem Psalm der Herr selbst Barmherzigkeit und Freude. Der Psalmist hat die Erfahrung der Sünde und demzufolge eines verlogenen und traurigen Lebens gemacht. Durch die Vergebung findet er nun seine Freiheit wieder. Deswegen ruft er von Anfang an aus: „Wohl dem Menschen, dem der Herr die Schuld nicht zur Last legt und dessen Herz keine Falschheit kennt.“

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika