Tägliches Gebet

Gedenken an den gekreuzigten Jesus
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Gedenken an den gekreuzigten Jesus
Freitag 21 Juli


Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das ist das Evangelium der Armen,
die Befreiung der Gefangenen,
das Augenlicht der Blinden,
die Freiheit der Unterdrückten.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das erste Buch der Könige 19,9-18

Dort ging er in eine Höhle, um darin zu übernachten. Doch das Wort des Herrn erging an ihn: Was willst du hier, Elija? Er sagte: Mit leidenschaftlichem Eifer bin ich für den Herrn, den Gott der Heere, eingetreten, weil die Israeliten deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben. Ich allein bin übriggeblieben, und nun trachten sie auch mir nach dem Leben. Der Herr antwortete: Komm heraus, und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriß und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben. Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln. Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle. Da vernahm er eine Stimme, die ihm zurief: Was willst du hier, Elija? Er antwortete: Mit Leidenschaft bin ich für den Herrn, den Gott der Heere, eingetreten, weil die Israeliten deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben. Ich allein bin übriggeblieben, und nun trachten sie auch mir nach dem Leben. Der Herr antwortete ihm: Geh deinen Weg durch die Wüste zurück, und begib dich nach Damaskus! Bist du dort angekommen, salbe Hasaël zum König über Aram! Jehu, den Sohn Nimschis, sollst du zum König von Israel salben, und Elischa, den Sohn Schafats aus Abel-Mehola, salbe zum Propheten an deiner Stelle. So wird es geschehen: Wer dem Schwert Hasaëls entrinnt, den wird Jehu töten. Und wer dem Schwert Jehus entrinnt, den wird Elischa töten. Ich werde in Israel siebentausend übriglassen, alle, deren Knie sich vor dem Baal nicht gebeugt und deren Mund ihn nicht geküßt hat.

 

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Menschensohn
ist gekommen, um zu dienen,
wer groß sein will
mache sich zum Diener aller.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Gleichsam um das Gedenken an Elija zu ergänzen, schlägt uns das Wort Gottes heute vor, über seine Begegnung mit Gott am Berg Horeb nachzudenken. Elija hatte die ganze Nacht in einer Höhle verbracht. Damit wird ausgedrückt, dass er in sich selbst zurückkehren muss, in die Tiefe seines Herzens, in jenen inneren Raum, in dem es möglich ist, dem Herrn zu begegnen. Während er in der Höhle ist, vernimmt er die Stimme Gottes, der ihn fragt: „Was willst du hier, Elija?“ Dies ist eine klare und direkte Frage, wie jene, die an Adam erging nach dem Sündenfall oder an Kain nach der Tötung seines Bruders. Elija fühlt sich vom Herrn in Frage gestellt und antwortet direkt, indem er erzählt, was ihm aufgrund seines Gehorsams geschehen war. „Mit leidenschaftlichem Eifer bin ich für den Herrn, den Gott der Heere, eingetreten ...“ Wer von uns könnte mit derselben Unmittelbarkeit und Aufrichtigkeit antworten? Ausgerechnet sein Eifer für den Herrn ist die Ursache der Gefahr für Elija. Doch einem Elija, der darüber verbittert ist, wie er behandelt worden ist, schenkt der Herr keine Antwort. So bleibt er allein mit seiner Stille. Elija ist noch immer Gefangener seiner selbst und seiner Geschichte, seiner möglicherweise heldenhaften Taten, in denen er selbst aber immer im Zentrum stand. Es ist wahr, dass er von Leidenschaft für den Herrn erfüllt ist. Er ist aber vor seinem Volk geflohen. Es ist nicht möglich, Eifer für Gott zu verspüren, wenn man ihn nicht ebenso für sein Volk verspürt. Es ist nicht möglich, Gott zu lieben, ohne auch sein Volk zu lieben. Der Herr ist von den Seinen nicht zu trennen. Man kann sich nicht alleine retten. Nur in der Kommunion mit dem Volk Gottes findet man Rettung. Der Herr drängt den Propheten und fordert ihn auf, aus der Höhle auf den Berg hinauszutreten. Und siehe, da war ein „starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ... Doch der Herr war nicht im Sturm“. Elija aber geht nicht hinaus und bleibt in der Höhle, verschlossen in seinem persönlichen Horizont. Vielleicht erwartete er das, was Mose auf dem Horeb erfuhr. Im Buch Exodus steht: Es begann „zu donnern und zu blitzen. Schwere Wolken lagen über dem Berg, und gewaltiger Hörnerschall erklang … Der ganze Sinai war in Rauch gehüllt“ und „bebte gewaltig“. Dies geschah, weil „der Herr … im Feuer auf ihn herabgestiegen“ war (Ex 19,16-18). Auch wir denken – sicher nicht, weil wir Elija nahe wären, sondern weil wir noch einer alten Sprache verhaftet sind – dass Gott in den Gewittern und Naturkatastrophen anwesend ist. Der Herr ist aber weder in den Erdbeben noch in den Unwettern und sicher nicht in den Kriegen und Konflikten, welche das Leben von Millionen von Menschen auslöschen. Gott wohnt nicht in jenen Erdbeben, die die Erde erschüttern, in jenen Feuern, die die Menschen wie in einer Hölle verschlingen. Doch dann kommt ein „sanftes, leichtes Säuseln". Sofort verhüllt sich der Prophet mit dem Mantel das Gesicht und tritt aus der Höhle hinaus. Das sanfte Säuseln, der Hauch des Geistes und der Hauch der Liebe haben die Rüstung seiner Verteidigungshaltung gesprengt und das Herz des Propheten auf die Horizonte der Welt hin ausgeweitet. Das sanfte Säuseln ist die schwache Kraft der Liebe. Mit der Liebe, mit dieser schwachen Kraft, lässt sich das zerrissene Netz der Kinder Gottes wiederherstellen. Der Herr ist im sanften Säuseln. Er ist in der Liebe. Auf die Wiederholung der Frage antwortet der Prophet erneut mit denselben Worten. Doch nun ist es Gott selbst, der ihm befiehlt, den Weg wiederaufzunehmen. Elija hat noch seine Mission zu erfüllen, um das Volk Gottes nicht ohne das Licht seines Wortes zu lassen. Selbstverständlich muss er das, was zerstört, beseitigen, doch er muss auch Elischa erwählen, damit dieser seine Sendung weiterführt.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika