Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

29. Sonntag im Jahreskreis
Gedenken an Maria Salome, die Mutter von Jakobus und Johannes, die dem Herrn bis unter das Kreuz nachfolgte und ihn ins Grab legte. Gedenktag des heiligen Johannes Paul II., der im Jahr 2005 verstorben ist.
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 22 Oktober

Homilie

„So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“ Diese Worte werden im Allgemeinen im Sinne einer Trennung von Staat und Kirche interpretiert. Das ist natürlich möglich. Der Text bezieht sich jedoch auf eine tiefere Wahrheit über den Menschen. Der Abschnitt des Evangeliums beginnt mit einer Versammlung der Pharisäer, die Jesus eine Falle stellen wollen und fragen, ob es erlaubt sei, dem Kaiser, dem verhassten römischen Herrscher, Steuern zu zahlen oder nicht. Die Frage ist gut überlegt, denn wenn Jesus geantwortet hätte, dass man sie nicht bezahlen muss, hätte er sich gegen die Römer gestellt, im anderen Fall hätte er sich den legitimen Bestrebungen zur Befreiung des Volkes widersetzt. Um Jesus auf dieses Glatteis zu führen, treten ihm die Pharisäer und die Anhänger des Herodes mit schmeichelnden Worten gegenüber. Sie loben seine Ehrlichkeit bei der Behandlung der Fragen und bei den Antworten auf die Probleme: „… wir wissen, dass du immer die Wahrheit sagst und wirklich den Weg Gottes lehrst, ohne auf jemand Rücksicht zu nehmen“. Diese Komplimente sind wahr, aber voller Gift, denn sie stammen aus neidischen und boshaften Herzen. Der Evangelist merkt an, dass Jesus „ihre böse Absicht“ erkennt und dem heimtückischen Hinterhalt entkommt, indem er die Frage von der ideologischen Ebene der rechtmäßigen Bezahlung der Steuer auf die praktische Ebene überträgt.
Er fordert sie auf, ihm eine Münze zu zeigen, mit der sie ihre Steuern bezahlen. Es war der im ganzen Reich verwendete Denar Roms. Jesus fragt, wessen Bild auf dem Denar abgebildet und welche Aufschrift dort aufgeprägt ist. Sie antworten: „Des Kaisers.“ Jesus erwidert: „So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“ Die Antwort verblüfft die Zuhörer. Was dem Kaiser gehört, ist allen bewusst: die römische Münze, auf die sein „Bild“ geprägt war. Die Münze sollte daher ihrem Besitzer zurückgegeben werden. Weiter sagt das Evangelium nichts dazu. Es gibt keine Unvereinbarkeit zwischen dem bürgerlichen Leben und den religiösen Pflichten, die zwischen Mensch und Gott bestehen. Das Zahlen der Steuer stellt den Gehorsam der Juden gegenüber der Autorität Gottes überhaupt nicht infrage. Dabei will Jesus aber nicht den Eindruck erwecken, dass der Kaiser eine von Gott autonome und unabhängige Macht besitzt. In dieser Hinsicht stellt sich eine zwingende Frage: Wenn das Geld dem Kaiser gehört und ihm zurückzugeben ist, was gehört dann Gott und muss ihm zurückgegeben werden?
Das von Jesus für die Münze verwendete Wort „Bild“ hat sicherlich einen Bezug zum biblischen Satz am Anfang der Schrift: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn“ (Gen 1,27). Auch der schuldigste Mensch ist grundsätzlich von einer göttlichen Gegenwart geprägt. Es gibt daher eine Heiligkeit in jedem Menschen, nicht durch eigene Verdienste, sondern als Geschenk. Unabhängig von seiner Lebenslage, seiner Kultur und auch von seinem moralischen Verhalten ist jeder Mensch als Abbild Gottes geschaffen. Vielleicht sollte man hinzufügen, dass das Abbild Gottes im Menschen noch deutlicher wird, wenn Mann und Frau zusammen betrachtet werden. Dieses Abbild und auch das Bild der Ehe, die Mann und Frau verbindet, wird häufig aus persönlicher Schuld oder durch das Werk anderer entstellt, beleidigt, erniedrigt oder zerstört. Wenn wir uns oder andere verunstalten, verunstalten wir das Bild Gottes in uns. Jesus fordert die Menschen dazu auf, Gott zu geben, was ihm gehört: jeder Mann und jede Frau gehören nämlich Gott. Niemand darf Herr über andere sein, niemand darf andere unterjochen, niemand ist Herr über das Leben des anderen. Die einzelnen Individuen sind nicht einmal Herren ihrer selbst. Diese Wahrheit ist der eigentliche Widerspruch, in den eine verbreitete individualistische Kultur gerät, die sich sogar von Gott befreien will. Die Wahrheit eines jeden Menschen ist die Tatsache, dass er in erster Linie ein Kind Gottes ist, dass er also Gott gehört. Das ist die Wurzel der Freiheit und der Menschenwürde, die geschützt, entfaltet und einem jeden zugestanden werden muss. Es geht daher darum, jenen Abdruck Gottes immer deutlicher zum Vorschein zu bringen, der tief in jeden Menschen eingeprägt ist. Die Jünger Jesu müssen sich dafür einsetzen, dass diese in das menschliche Herz eingeprägte Ikone in allen Menschen aufleuchten kann.

WORT GOTTES JEDEN TAG: DER KALENDER

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika