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42. Gründungstag der Gemeinschaft Sant'Egidio - Homilie von Kardinal Angelo Bagnasco


 
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42. Gründungstag der Gemeinschaft Sant'Egidio - Homilie von Kardinal Angelo Bagnasco

Cardinale Angelo BagnascoLiebe Brüder und Schwester im Herrn!

Es ist immer eine Gnade, die göttliche Eucharistie zu feiern, die Quelle und der Höhepunkt des christlichen Lebens und der Sendung der Kirche. Heute bin ich gern bei Euch, liebe Freunde der Gemeinschaft Sant'Egidio, um dem Herrn, dem Geber alles Guten, zum 42. Gründungstag Eurer Gemeinschaft zu danken. Nicht nur die Zahl der Jahre ist groß, sondern vor allen Dingen auch der intensive Gehalt.
Ich grüße herzlich den Gründer, Prof. Andrea Riccardi, den Präsidenten Prof. Marco Impagliazzo, sowie den Kirchlichen Assistenten Msgr. Matteo Zuppi und alle Mitglieder der Gemeinschaft. Ein Gruß richte ich auch an die anwesenden Autoritäten, insbesondere an den Herrn Präsidenten von Montenegro und die Herren Kardinäle und Bischöfe. Ein dankbarer Gruß ergeht auch an die Vertreter der verschiedenen christlichen und religiösen Konfessionen, die durch ihre Anwesenheit den Einsatz der Gemeinschaft für die Ökumene und den interreligiösen Dialog bezeugen.

1. Dass wir in der Basilika des Hl. Johannes, in der Kathedrale Roms sind, lenkt unsere Gedanken zum Bischof dieser Mutterkirche, zum Heiligen Vater Benedikt XVI. Ihm, dem Nachfolger des Petrus und Hirten der universalen Kirche, erweisen erneut unsere dankbare Zuneigung und vollkommene Kommunion. Es ist bekannt, dass die Gemeinschaft Sant'Egidio in Rom entstand und diese Wurzel nicht nur historisch ist, sondern auch ihre Natur kennzeichnet. Daraus schöpft sie ihr missionarisches und evangelisatorisches Engagement, das mit dem petrinischen Amt verbunden ist und das Zeugnis und die Liebe in allen Ländern mit Leben erfüllt.

In den Jahren von 1968, als die "Veränderung" der hermeneutische Schlüssel und das Leitwort bildete, ist die Gemeinschaft entstanden und erinnerte an das, was die Kirche immer verkündet hat, dass die eigentliche Veränderung im Herzen entsteht und nur von dort aus ausstrahlt und Beziehungen, Strukturen und Gesellschaften prägt. Nur wenn der Mensch menschlich ist, wird auch die Gesellschaft menschlich; und vollkommen menschlich wird man durch die Begegnung mit Christus, dem inkarnierten Gott. Ihr wisst, dass der Christ heute ganz besonders berufen ist, die mystische Dimension des Glaubens zu leben, die tief im Geheimnis Christi und der Kirche verwurzelt ist, sich von den Schriften und der Gnade der Sakramente nährt, von der Kraft des persönlichen Gebets und insbesondere der eucharistischen Verehrung. Wenn das Herz von Christus begeistert ist, entflammt jene authentische Liebe zu den Leidenden und Armen. Das Feuer des Geistes nährt und entwickelt die "Phantasie der Liebe", die in vielfältigen Formen des Dienstes Gestalt annimmt, für alte Menschen, Obdachlose, Zigeuner, Behinderte, Straßenkinder, Gefangene und Kranke. Oft habe ich Euren dauerhaften Dienst bewundert und mir gesagt, dass die einzig mögliche und wahre Quelle für die Treue gegenüber dem Armen Gott ist: Gott, der in seiner radikalen Nähe zum Menschen seine absolute Treue beweist, eine Treue, die dem Verschleiß der Zeit widersteht und vor anderen Antworten des Menschen nicht nachgibt. Liebe Freunde, bittet Ihn weiter um diese demütige und fleißige Treue, die ein Fenster zum Himmel öffnet und den Blick darauf lenkt, dass Gott die Liebe und das Heil ist. Wenn man die Freundschaft mit Christus pflegt, pflegt man die Treue zu den Menschen; nur wenn wir auf Ihn schauen, werden wir in den anderen sein Antlitz erkennen; nur wenn wir Ihn betrachten, können wir dem Menschen in Wahrheit helfen; nur wenn wir uns von Ihm lieben lassen, werden wir dem Nächsten ohne Eigennutz dienen. Liebe Freunde, hören wir nie auf, über Jesus zu sprechen!

Das heutige Evangelium wirft ein weiteres Licht auf diesen Jahrestag der Familie.

2. “"Jesus rief die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen."
Der Herr sendet die Seinen aus: sie sollen verkünden, dass das Reich Gottes in der Welt ist. Das Reich ist Gott, der - wie Benedikt XVI. in der Weihnachtspredigt sagte - der "Nahe" ist, der Emmanuel, der allen das Heil offenbart und anbietet. Es ist Christus! Er ist die große Hoffnung, die das Herz des Menschen erwartet und die alle edlen Erwartungen umfasst und erfüllt. Eine Hoffnung, die durch die persönliche Begegnung zum Leben und zur Freude wird. Daher verlieren die Kreuze, die ein Teil des menschlichen Lebens sind, wenn nicht ihre Rauheit, so doch die Finsternis, die sie bedeutungslos und ausweglos macht. Das Evangelium ist für alle, und allen müssen wir es nur verkünden: Es wäre eine schwerwiegende Unterlassung, ein Verrat am Evangelium und am Menschen, der die Hoffnung sucht. Doch Gott ist Liebe, und die Liebe drängt sich nicht auf, sie bietet sich mit Liebe der Freiheit eines jeden an. Deshalb fügt Jesus diese Worte hinzu, die hart klingen: "Schüttelt den Staub von euren Füßen". Die Geste bringt natürlich keine Wut oder Verdammnis zum Ausdruck, sondern eine absolute Pflicht und die notwendigerweise schmerzhafte Bestätigung einer freien Ablehnung. Doch immer mit dem Vertrauen im Herzen, dem Vertrauen, dass der Same des Evangeliums mit der Zeit seinen Weg findet und aufkeimt. Gott erforscht und kennt das Herzen aller Menschen!

Diese außergewöhnliche Sendung übergibt der Meister den Jüngern "jeweils zwei zusammen". In diesem flüchtigen Hinweis wird in erster Linie keine Methode angegeben, sondern die Natur der Kirche. Sie ist der Leib Christi, die Gemeinschaft der Kinder Gottes, und die Verkündigung des Reiches ist eine Sendung der Kirche als solcher: die liebevolle und wirksame Kommunion ist die Grundlage für das missionarische Tun und zeigt sich auch darin, dass "jeweils zwei zusammen" unterwegs sind. Wir wissen genau, dass der Inhalt des Gebotes ein Prinzip offenbart, eine Wirklichkeit, die wir nicht außer Acht lassen dürfen, auch wenn sie sich an die jeweiligen Umstände anpassen muss. Manchmal kann man physisch allein sein, ist sich jedoch bewusst, dass man im apostolischen Werk immer vereint ist. Denn man muss nicht zusammen wohnen, um zusammen zu leben. So bedeutet das gemeinsame Wohnen leider nicht immer, dass man in der Kommunion der Herzen und der Einheit der Absichten lebt. Die Schönheit der Sendung besteht in der Gnade und Verantwortung, der Freude und dem Opfer. Jeder stützt die anderen, und Christus trägt alle in seinen gekreuzigten und verherrlichten Händen.

Welche Mittel werden gebraucht? "Er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen". Dies ist ein radikaler Hinweis, der menschlich unmöglich erscheint und die Evangelisierung insgesamt wirkungslos zu machen scheint. Wie soll man handeln, wenn man keine Mittel dazu besitzt? Und Ihr, liebe Freunde, wisst genau, wie sehr die Werke der authentischen Diakonie ex fide, die ihr tut, Mittel und Opfer benötigen. Doch Ihr wisst auch, dass für die Nächstenliebe, die eine Form der Verkündigung des Evangeliums ist, Jesus die Quelle aller guten Werke und der Ursprung für ihre Auswirkungen ist. "Wenn nicht der Herr das Haus baut, mühen sich die Bauleute umsonst". Diese Glaubenswahrheit drängt uns einerseits dazu, großzügig und weise, unternehmungslustig und ausdauernd zu sein, andererseits macht sie uns froh, da sie uns die Sicherheit schenkt, dass unabhängig von materiellen Mitteln Gott über allem Tun steht.

Liebe Brüder und Schwestern der Gemeinschaft Sant'Egidio, liebe Freunde, ich danke Euch für Eure Anwesenheit und Euren Dienst am Evangelium - in Italien und vielen Ländern der Welt - besonders für die Armen und alle, die in Trennungen und Feindseligkeiten leben. Stärkt weiterhin Euren Glauben - wozu Euch der Heilige Vater, Benedikt XVI., aufrief - "durch das Hören auf das Wort Gottes und seine Betrachtung, durch das tägliche Gebet und die aktive Teilnahme an der Heiligen Messe. Die authentische Freundschaft mit Christus wird die Quelle Eurer gegenseitigen Liebe sein" (Homilie 7.4.2008).

Die Heilige Jungfrau, die große Mutter Gottes möge Euren Weg durch ihre süße und starke Mütterlichkeit stützen. Amen.

Angelo Kardinal Bagnasco
Erzbischof und Metropolit von Genua
Präsident der Italienischen Bischofskonferenz

Gründungsatge der Gemeinschaft Sant'Egidio


42. Gründungstag
der Gemeinschaft Sant'Egidio


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