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Unterstützung der Gemeinschaft

  

Dankgottesdienst zum 50. Jahrestag der Gemeinschaft Sant’Egidio

10. Februar um 17.30 Uhr in der Lateranbasilika des Hl. Johannes

Die ersten Personen sind 2018 durch die humanitären Korridore in Italien angekommen. Die neue Phase des Projektes, das zum Modell der Gastfreundschaft und Integration für Europa geworden ist


 
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13 September 2011 17:00 | Stadtmitte

Meditation des Metropoliten Filaret


Filaret


Exarch von Weißrussland, Metropolit von Minsk und Sluzk, Russisch-Orthodoxe Kirche

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!
Exellenzen, sehr geehrte Bischöfe, Priester, Brüder und Schwestern!

    Wir haben heute die Lesung aus dem Evangelium gehört, in der unser Herr Jesus Christus am Abend vor seinem Todesleiden im Getsemani spricht. Die Apostel fühlen sich verloren, denn der Meister sagt zu ihnen: „Ich bin nur noch kurze Zeit bei euch“ (Joh 13,33). Der Schmerz lähmt das Herz der Jünger. Die Hoffnung Israels, so denken sie, verlässt sein Haus.
    Mit unserer Verlegenheit ähneln auch wir häufig den Jüngern des Erlösers! Wie oft haben wir den Eindruck, dass uns die Bedeutung der Ereignisse den Boden unter den Füßen wegzieht und zu „Waisen“ macht (Joh 14,18).
    In diesen Tagen haben wir über die Tragödie vor zehn Jahren in New York nachgedacht. Das Leben bringt oft Krankheiten, Unwohlsein, Missverständnisse der Menschen und Leid über uns. Mit dem heiligen Apostel Petrus wollen wir ausrufen: „Herr, wohin willst du gehen?“ (Joh 13,36). O Gott, welchen Sinn hat das Leid der Menschheit?
    Der Erlöser kennt sowohl die Beunruhigung der Jünger als auch die Sorgen von uns, die wir seine Jünger sind. Er warnt sie vor der kommenden Finsternis, da „der Herrscher der Welt“ kommt (Joh 14,30), und spricht voll Zuneigung zu uns: „Meine Kinder“ (Joh 13,33). Kurz danach kündigt er an: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; Nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht“ (Joh 14,27).
    Der Friede, den Christus uns schenkt, ist mit dem Kommen des göttlichen Trösters, des Heiligen Geistes, verbunden. Er wird kommen, und „an jenem Tag“ (Joh 14,20) wird er uns „alles lehren“ und an die Worte Christi „erinnern“ (Joh 14,26): „Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir, und ich bin in euch“ (Joh 14,20).
    Hier erkennen wir, was der Herr uns schenkt: den Frieden, der Teilhabe am göttlichen Leben bedeutet, an der ewigen Liebe des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!
    Warum ist dieses Geschenk nun so wichtig für uns, die wir in dieser Welt leben? Es ist wichtig für uns, da es ein Modell neuer Beziehungen begründet, die auf einer vollkommenen und aufopfernden Liebe beruhen.
    Im Tun zeigt der Herr die Liebe zum Vater. Er sagt: „Denn der Vater ist größer als ich“ (Joh 14,28). In diesen Worten erkennen wir, dass sich Christus, der dem Vater gleich an Macht und Herrlichkeit ist, nicht scheut, Ihn als größer zu bezeichnen. Kurz danach bekennt er, „dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat“. (Joh 14,31). Der Sohn gibt sein Leben als Opfer hin, um den Willen des geliebten Vaters zu tun und dadurch das Menschengeschlecht zu erlösen.
    Dieselbe Liebe lehrt uns auch der Apostel Paulus und bittet, „dass ihr nichts aus Ehrgeiz und nichts aus Prahlerei tut. Sondern in Demut schätze einer den andern höher ein als sich selbst“ (Phil 2,3).
    Der Friede, den der Herr uns schenkt und in dem wir nach den mahnenden Worten des Apostels leben sollen, gebietet einem Handeln nach dem Willen der Sünde Einhalt. Indem wir uns gegenseitigen Respekt bekunden, verlieren wir uns nicht, sondern machen uns vielmehr die seligmachende Freiheit in Christus zueigen, eine Freiheit von Leidenschaften und Angst, eine Freiheit in Freude und Liebe.
    Ich bin davon überzeugt, dass die heutige Welt von einem deutlichen Mangel dieser von Gott geschenkten Freiheit geprägt ist. Die Gesellschaft ist übervoll von vielfältigen Ersatzmitteln, die die Seele zerstreuen und ihr weder Frieden noch spirituelle Unbeschwertheit schenken können. Es fällt uns immer schwerer, über einfache Wahrheiten zu sprechen. Schwierigkeit bereitet die Tatsache, dass alle Wahrheiten schrittweise zur Ware auf dem Markt des Konsumismus geworden sind. Worte verlieren an Bedeutung, Gesten werden überflüssig. Erst die Krise macht uns in dieser Lage fähig, uns den Quellen zuzuwenden und zu helfen, einander nicht nur als anonyme Gesellschafter anzusehen, sondern als Personen, die bei Gott den Lebenssinn suchen.
    Ich bin fest davon überzeugt, dass die globalen Probleme auf der Ebene konkreter menschlicher Herzen gelöst werden. Unser gemeinsames Gebet ist heute ein Zeugnis für die Wichtigkeit dieser Lösungen.
    Wenn wir heute die Freude des Zusammenseins „durch den Frieden, der euch zusammenhält“ (Eph 4,3), finden, dann wollen wir ihn großzügig an unsere Familien in der Ferne und in der Nähe weitergeben. Wir wollen Zeugnis dafür ablegen, dass unser Leben eine spirituelle Dimension besitzt, dass Beziehungen auf der Grundlage von Vertrauen und Liebe möglich sind und dass wir eine Berufung zum Zusammenleben im Dialog der Religionen und Kulturen empfangen haben.
    Dadurch können wir kraftvolle Mitarbeiter Christi und selige Friedensstifter (vgl. Mt 5,9) sein, die zu allen Zeiten siegen. „ Denn alles, was von Gott stammt, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube“ (1Joh 5,4).
    Christus ist in unserer Mitte, von nun an bis in Ewigkeit!


München  2011

Botschaft
von Papst
Benedikt XVI


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