Die Worte des Papstes müssen Gehör finden: Die Todesstrafe ist ein Affront gegen die Heiligkeit des Lebens. So äußert sich Papst Franziskus im heutigen Brief an den Präsidenten der internationalen Kommission gegen die Todesstrafe. Sie ist nicht nur grausam, unmenschlich und erniedrigend, sondern auch ein Hinweis auf ein grundlegendes Scheitern, da sie "im Hinblick auf die Opfer nicht für Gerechtigkeit sorgt und nur Rachegelüste fördere".
Die Gemeinschaft Sant'Egidio engagiert sich seit Jahren mit der Bewegung "Städte für das Leben" (der sich bisher ca. 2.000 Kommunen in 98 Ländern aller Kontinente angeschlossen haben) in einer internationalen Kampagne gegen die Todesstrafe. Sie dankt Papst Franziskus für die Worte, mit denen er eindrucksvoll und eindeutig die Hinrichtungen verurteilt, und bekundet ihre Verbundenheit mit ihm.
Der Papst ermutigt alle, unsere sowieso schon von Gewalt und Konflikten erfüllte Welt menschlicher und barmherziger zu machen, und ruft dazu auf, sich tatkräftig zu bemühen, gnadenlose Urteile zu beseitigen und das lange Warten in den Todestrakten zu beenden, das eine regelrechte Folter darstellt.
Sant'Egidio misst auch dem im Brief enthaltenen Appell große Bedeutung zu, der eine Verbesserung der Bedingungen in den Gefängnissen fordert "im Respekt vor der Menschenwürde von der Freiheit beraubten Personen".
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