500 europäische Jugendliche in Auschwitz: das Gedenken an die Shoah wird zum Vorschlag für eine gewaltfreie Welt

Morgen beginnt das fünfte internationale Jugendtreffen

Vom 21. bis 24. September findet in Polen das 5. Internationale Treffen „Europäische Jugendliche für eine Welt ohne Gewalt” statt, das von der Gemeinschaft Sant’Egidio organisiert wird. Über 500 Jugendliche aus Tschechien, Polen, Rumänien, Russland, der Slowakei, der Ukraine und Ungarn nehmen daran teil.

Schüler und Studenten wollen an den Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnern mit dem Abgrund der Shoah und des Porrajmos (der Vernichtung der Sinti und Roma), denn sie sind davon überzeugt, dass dieses Gedenken von grundlegender Bedeutung für die Zukunft Europas und den Aufbau einer Kultur des Zusammenlebens und einer inklusiven Gesellschaft darstellt. Sie werden das Zeugnis von Rita Prigmore hören, eine Sintezza aus Würzburg, die Opfer der medizinischen Versuche des Nationalsozialismus wurde. Der Besuch des Museums des Lagers Auschwitz und der Schweigemarsch im Vernichtungslager Birkenau mit der Niederlegung von Blumen am Mahnmal für die Opfer des Lagers sollen den Wunsch zum Ausdruck bringen, sich gegen alle Formen von Gewalt und Rassismus und für den Aufbau des Friedens einzusetzen.

Die Jugendlichen aus Mittel- und Osteuropa wollen sich in Auschwitz in Verbundenheit mit dem internationalen Treffen der „Jugend für den Frieden“ aus Europa „More Youth, More Peace“ in Barcelona vom 25. bis 27. August 2017 und dem vor wenigen Tagen in Münster-Osnabrück von der Gemeinschaft Sant’Egidio mit über 300 Religionsoberhäuptern und Vertretern aus Politik und Kultur organisierten Internationalen Friedenstreffen „Paths of Peace“ für Frieden einsetzen.

In den Ländern Mittel- und Osteuropas ist die Jugendbewegung von Sant’Egidio „Jugend für den Frieden“ in mehreren Ländern aktiv und setzt sich wie auch auf anderen Kontinenten für Solidarität mit Obdachlosen, alten Menschen, Roma und Kinder in den Schulen für den Frieden ein. Die Überwindung einer Logik der Mauern und der Ausgrenzung von Armen und Menschen, die anders sind, wird zu einer inklusiven Botschaft angesichts von offenen gewalttätigen Auseinandersetzungen innerhalb der Gesellschaften, die leidvolle kriegerische Züge annehmen wie im Osten der Ukraine seit über drei Jahren.