Weltaidstag, Sant’Egidio – heute müssen Frauen in Afrika noch mehr behandelt werden

Am internationalen Tag des Einsatzes zur Bekämpfung von AIDS, muss auch weiter über Afrika gesprochen werden. Über 25 Millionen HIV-Infizierte leben auf diesem Kontinent. Drei Viertel der AIDS-Toten sind Afrikaner. Daher setzt die Gemeinschaft Sant’Egidio die Arbeit im DREAM-Programm fort und verstärkt sie noch, in dem in mehr als 15 Jahren in 11 afrikanischen Ländern 350.000 Patienten eine unentgeltliche Therapie bekommen haben. Dadurch konnten – unter anderem – über 100.000 Kinder von HIV-positiven Müttern gesund geboren werden.

Die globalen Zahlen über die Ausbreitung der Pandemie sind ermutigend: die Neuinfektionen haben seit 2010 um 16% abgenommen, die AIDS-Sterblichkeitsrate ist um die Hälfte gesunken. Doch noch viel ist zu tun, wenn man bedenkt, dass es noch 2016 täglich 5.000 Neuinfektionen gegeben hat. Eine der Herausforderungen ist der universale Zugang zur Behandlung vor allem in Afrika, um Millionen von Kranken das Recht auf Gesundheit zu garantieren. Eine vertiefte Deutung der epidemiologischen Daten weist eine der größten Ungleichheiten unserer Zeit auf, die sich auf das Geschlecht bezieht. Trotz der Reduzierung der HIV-Sterblichkeit bei Frauen, ist AIDS für afrikanische Frauen immer noch eine Geißel und die zweitwichtigste Todesursache, das ist viel mehr als bei den Männern. Die afrikanischen Mädchen sind gefährdeter, sich mit dem Virus zu infizieren, weil sie in vielen Lebensbereichen sozial schlechter gestellt sind und weniger Zugang zu Prävention und Behandlung haben. Zugleich zeigt sich eine große Sehnsucht bei den Frauen, gesund zu bleiben, obwohl sie oft große Probleme haben, weil sie die Großfamilie versorgen und schwere Arbeiteten verrichten müssen.

Die Gemeinschaft Sant’Egidio steht an der Seite der afrikanischen Frauen, sowohl mit medizinischer Behandlung als auch mit Gesundheitserziehung und Berufsausbildung. Im DREAM-Programm spielen die Frauen auch eine wichtige Rolle als Botschafterinnen für die Gesundheit, denn sie sprechen mit anderen Frauen und bezeugen am eigenen Leib den Erfolg der Behandlung, sodass sie zu einer Stimme für die Rechte der Kranken werden. DREAM ist daher ein wichtiger Schritt zur Emanzipation vieler Frauen und ermöglicht ihnen, das Stigma der Krankheit abzulegen und erfahrene Ausgrenzung zu überwinden. Behandlung in Afrika bedeutet heute noch mehr, Behandlung seiner Frauen.