Zef 3,14-17
Phil 4,4-7
Lk 3,10-18
"Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich euch: Freut euch! ... Der Herr ist nahe". Die Kirche ruft uns an diesem dritten Adventssonntag zur Freude auf, weil der Herr nahe ist. Wir nähern uns mittlerweile dem heiligen Weihnachtsfest.
In der Bibel gibt es sehr viele Aufrufe zur Freude. Wenn sich Gott 800 mal die Mühe macht, uns zur Freude aufzurufen, heißt es, dass es wichtig ist. Außerdem heißt Evangelium eben frohe Botschaft, Botschaft, die Freude schenkt.
Das Leben Jesu ist von zwei freudigen Ereignissen umgeben: seine Geburt und seine Auferstehung von den Toten. Weihnachten und Ostern sind zwei Freudenfeste.
Das Christentum - so wiederholt der Heilige Vater Benedikt XVI. ständig - ist Freude und Leben. Und der christliche Gott ist der Gott der Freude und des Lebens. Als Kinder der Freude und des Lebens sind wir aufgerufen, die Freude des Lebens in der Welt zu verbreiten: "Wo zum Teufel versteckt ihr eure Freude?", fragte Georges Bernanos die Christen.
Sicher ist es schwer, in der Freude zu leben, wenn wir täglich von einem furchtbaren Tsunami von schlechten Nachrichten umgeben sind. Dann fehlen in uns nicht die Gründe zur Traurigkeit wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten, schlechter Gesundheit, zerbrechlicher Familienbeziehungen, eigener Niederlagen und unserer Sünden.
Wo findet man einen Lichtstrahl? Was kann man tun, um dieser bitteren Flut zu entkommen?
Weihnachten bietet uns die Gründe zu unserer Freude. In der ersten Lesung ruft der Prophet Zefanja Jerusalem und heute die Kirche auf, sich zu freuen, vor Freude zu jubeln und aus ganzem Herzen zu frohlocken: "Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, er erneuert seine Liebe zu dir, er jubelt über dich und frohlockt" (Zef 3,17).
Weihnachten schenkt uns die Sicherheit, dass ein machtvoller Gott zu uns kommt, ein nicht gleichgültiger Gott, der unsere Mühsal sieht und teilt, uns jedoch aufruft, das Trauergewand abzulegen. Wie? Was sollen wir tun?
"Was sollen wir also tun?", fragten die Leute Johannes im Evangelium dieses dritten Adventssonntags. Und Johannes antwortete: "Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso". Und zu den Zöllnern, den gewinnsüchtigen Steuereintreibern, sagte er: "Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist". Und zu den Soldaten, die ebenfalls fragten: "Was sollen denn wir tun?", sagte er: "Misshandelt niemand, erpresst niemand, begnügt euch mit eurem Sold!"
Das ist das Geheimnis der Freude. Hier legt der Schlüssel für die Heiterkeit, auch wenn man in schwierigen Situationen lebt. Die Freude kommt aus gerechtem Handeln, die Traurigkeit aus bösem Handeln. Die Freude ist die Frucht des vollbrachten Guten, der Treue gegenüber seinen Versprechungen, der Achtung der Gerechtigkeit.
Die Freude kommt daher aus unserer Bekehrung zum Guten. Um dies zu tun, muss der Christ gegen den Strom schwimmen. Er darf nicht den eitlen Formeln einer schwachen Ethik folgen, sondern den fordernden und deutlichen Worten des Täufers. Man muss die Richtung ändern, man muss das Gute vollbringen und Gerechtigkeit üben in den verschiedenen Situationen der Familie und Arbeit.
Mut wird gebraucht, um über Freude zu sprechen in einer Gesellschaft wie der unsrigen, die in der Sorge der tausenden täglichen Bedrängnisse und der Angst vor der Zukunft gefangen ist. Die Zukunft wird uns nicht mehr als ein leuchtender Horizont des universalen Friedens dargestellt, sondern als ein angstvoller Alptraum und existentieller Schrecken.
Doch Weihnachten ruft uns auf, die Zukunft als ein Überbringer von guten Nachrichten zu sehen. Jesus kommt zu uns, und wir sind froh, nicht weil es uns gut geht, sondern weil Gott uns liebt. Auch wenn wir Prüfungen von Leid und Schmerz erleben, hilft uns der Glaube, nicht den Mut zu verlieren. Auch Jesus wurde gekreuzigt. Doch sein Leben endete letztlich in der Herrlichkeit der Auferstehung. Und nach der Auferstehung bleibt er bei uns in der Eucharistie, um uns den Lebenssaft einer heiteren und frohen Existenz zu schenken. Der Himmel bleibt blau, auch wenn schwarze Wolken vorüberziehen.
So versteht man die Worte des Apostels: "Brüder, freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe. Sorgt euch um nichts... Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren".
Vielleicht möchte der Herr dieses Geschenk von uns an Weihnachten erhalten: unsere Freude, unsere Güte, unsere Heiterkeit.
Doch um dies zu erhalten, muss man die Haltung ändern, die Gesten, das Verhalten, die Worte; tun wir es. Es wird eine Gabe sein, die dem Kind Jesus und unserem Nächsten gefallen wird.
Ich wünsche alles Gute im Herrn. |