Ich habe immer gedacht, dass das Zusammenleben der Menschen ein großer Reichtum ist und dass die menschlichen Unterschiede für die Welt eine große Menschlichkeit darstellen. Dieses starke Gefühl hatte ich im Herzen, doch ich konnte es in meiner Stadt Paris nicht konkret leben. In meinem Herzen und Gedanken gab es eine große Verwirrung, für mich und andere konnte ich das nur schwer verstehen. Ich war guten Willens, doch allein. Ich hatte den ehrlichen Wunsch, mit anderen eine bessere und menschlichere Welt aufzubauen mit mehr Liebe vor allem für die Armen, Bedürftigen und alle, die am Rand der Gesellschaft leben.
Ich danke Gott, dass ich einer christlichen Gemeinschaft begegnet bin, die mir den Vorschlag macht, das Evangelium zu leben. Sie schlägt mir vor, den außergewöhnlichen Traum zu leben, der im Durcheinander meines Herzens anwesend war, und ihn im Alltag zu leben. Dazu musste ich nicht an das Ende der Welt gehen. Die Armen leben vor meiner Tür, vor der Tür von Paris. Welch große Entdeckung! Einsame alte Menschen Zuhause, die auf einen Besuch warten, Obdachlose im Stadtzentrum von Paris neben der Kathedrale Notre-Dame, die Liebe und Anerkennung brauchen, was durch eine Begegnung auf der Straße konkret wird, wo sie leben. Kinder und Jugendliche der Peripherie, die unter den Türmen leben und durch die Schule des Friedens wieder Hoffnung schöpfen, wo sie lernen, in Frieden und Solidarität zusammenzuleben.
Ich habe gelernt, die Liebe zu den anderen konkret zu leben, besonders zu den Ärmsten, als ob sie Teil meiner Familie sind. Das ist möglich durch das gemeinsame Gebet, durch das tägliche Lesen des Wortes Gottes und eine authentische und wahre Freundschaft. Welche Freude, ein solches Leben führen zu können und zu entdecken, dass man menschlich und spirituelle im großen und säkularisierten Paris zusammenleben kann. Das Gebet, die Armen, der Friede: So ändert sich die Welt. Ja, die Welt kann sich ändern! Man kann das außergewöhnliche Evangelium in der Gewöhnlichkeit des Lebens leben. |