Angela Merkel kommt zum katholischen Weltfriedenstreffen – aber nicht nach Osnabrück

Zahlreiche Veranstaltungen in Münster und Osnabrück vom 10. bis 12. September.

 Die evangelische Pfarrerstochter und Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt im September zum katholischen Weltfriedenstreffen nach Münster.

Führende und hochrangige Vertreter der verschiedenen Weltreligionen und mehrerer Staaten werden vom 10. bis 12. September in Münster und Osnabrück zum diesjährigen Weltfriedenstreffen erwartet. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung in Münster zugesagt, wie auf einer Pressekonferenz am 29. Juni in Osnabrück bekanntgegeben wurde. Der Abschluss findet in Osnabrück statt. Das Treffen steht unter dem Motto „Wege des Friedens“ und wird von der Gemeinschaft Sant’Egidio gemeinsam mit den Bistümern Münster und Osnabrück veranstaltet. Die Vorträge und Diskussionen auf dem Weltfriedenstreffen sind offen für alle Interessierten. Erwartet werden mehrere tausend Teilnehmer.

 

Der Generalsekretär der Gemeinschaft Sant’Egidio, Cesare Zucconi (rechts), der Bischof von Münster, Felix Genn (links), und der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode
Sie veranstalten gemeinsam das Weltfriedenstreffen in Münster und Osnabrück: Der Generalsekretär der Gemeinschaft Sant’Egidio, Cesare Zucconi (rechts), der Bischof von Münster, Felix Genn (links), und der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode (Foto: Hermann Haarmann)

 

Der Generalsekretär der internationalen Gemeinschaft Sant’Egidio, Cesare Zucconi, unterstrich vor den Journalisten in Osnabrück die große Bedeutung des Dialogs der Religionen und Kulturen. Dieser Dialog sei „ein unbedingter Weg, um Frieden zu schaffen“. Deswegen wolle man beim Weltfriedenstreffen auch denen eine Stimme verleihen, „die keine Stimme besitzen“, den vielen unter Gewalt, Krieg und Armut Leidenden. „Die Religionen können und müssen mehr für den Frieden tun“, betonte Zucconi.

Sehnsucht nach Frieden

Der Bischof des Bistums Münster, Felix Genn, hob hervor, dass die Sehnsucht nach Frieden alle Menschen umtreibe: „Es gibt wohl kein anderes Thema, das in seinen vielfältigen Facetten eine solche Bedeutung für unser Zusammenleben als Menschheitsfamilie hat.“ Krieg und Unfrieden hingegen seien immer eine Bankrott-Erklärung: „Gewalt kann nie eine Lösung sein. Wo sogar religiöse Begründungen missbraucht werden, um Kriege zu führen, müssen wir als Christinnen und Christen laut unsere Stimme dagegen erheben.“

Auch der Osnabrücker Bischof Franz Josef Bode bekräftigte: „Selten war diese Friedensbotschaft, dieser gemeinsame Wille zum Frieden, dieses Licht in der Dunkelheit so notwendig wie in diesen Zeiten der Geschichte, wie wir sie zurzeit global und regional erleben.“ Er freue sich deswegen auf außergewöhnliche Begegnungen beim Weltfriedenstreffen. Auch wenn er keine sofortigen außergewöhnlichen Veränderungen in der Weltfriedenslage erwarte, so sei er doch davon überzeugt, dass „das Potential des Friedens und der Liebe erheblich wächst gegenüber dem Potential des Hasses und der Gewalt in der Welt.“