Tägliches Gebet

Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Geist des Herren ruht auf dir,
der von dir geboren wird, wird heilig sein.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Evangelium nach Matthäus 7,6.12-14

Gebt das Heilige nicht den Hunden und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen! Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten. Geht durch das enge Tor! Denn weit ist das Tor und breit der Weg, der ins Verderben führt, und es sind viele, die auf ihm gehen. Wie eng ist das Tor und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und es sind wenige, die ihn finden.

[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]

Halleluja, halleluja, halleluja.

Hier sind, Herr, deine Diener,
uns geschehe nach deinem Wort.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Evangelium überliefert einen weiteren Abschnitt aus der Bergpredigt mit der Mahnung Jesu an die Jünger: "Gebt das Heilige nicht den Hunden und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor." Dieses Bild ist mit dem alten Kult verbunden, Gott das Fleisch der Opfertiere und die Früchte der Erde darzubringen, wie es das Buch Levitikus vorschreibt (Lev 22,1-14). Das Fleisch darf nicht Hunden vorgeworfen werden, die es zertreten, und die Perlen nicht den Schweinen, die sie missachten. Dieser Satz bezieht sich nicht auf angeblich für das Evangelium ungeeignete Personen. Jesus ruft vielmehr dazu auf, das Evangelium nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Wir sollen es hochachten für unser Leben und für das der anderen. Wir dürfen die Worte des Evangeliums nicht vergeuden und die Worte der Predigt nicht einfach so dahinsagen. Das Evangelium ist ein äußerst kostbarer Schatz, dem höchste Achtung gebührt und der nicht weggeworfen werden darf. Das geschieht, wenn wir nur an uns denken und unachtsam sind gegenüber der Predigt. Daher fügt der Evangelist ein anderes Wort Jesu an: "Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen!" Darin kommen das gesamte Gesetz und die Propheten zur Anwendung. Diese Vorschrift wird "Goldene Regel" genannt, die in fast allen großen Religionen vorhanden ist. Sie umschreibt eine Weisheit, die von oben kommt und jedem Menschen ins Herz gelegt ist. Matthäus formuliert sie positiv, um hervorzuheben, dass es nicht ausreicht, sich vor dem Bösen zu hüten, man muss das Gute auch tun. Wenn wir dies auf das Leben Jesu übertragen, bekommt die Regel eine einzigartige Bedeutung: Diese Liebe zu den anderen kennt keine Grenzen und sucht keine Gegenleistung, denn sie ist vollkommen unentgeltlich. Das Evangelium ist das enge Tor, das zum Heil führt. Wir können von "Enge" sprechen, da es ein kleines Buch ist, eben wie ein kleines Tor. Doch dieses Tor verschafft Zugang zum Reich Gottes. Breit ist dagegen das Tor von Egoismus, Stolz, Hass und Gewalt: All das führt ins "Verderben", sagt Jesus. Setzen wir unser Vertrauen auf das Evangelium, dann werden wir durch das Licht Gottes in sein Reich geführt.