Eine neue Seite der Menschlichkeit in Italien durch die humanitären Korridore aus Äthiopien

Ein neues Protokoll der Italienischen Bischofskonferenz, von Sant'Egidio, dem Innen -und Außenministerium

Im Viminale wurde die Absichtserklärung zur Einrichtung weiterer humanitärer Korridore unterzeichnet, durch die in den kommenden Monaten 500 eritreische, somalische und südsudanesische Flüchtlinge nach Italien kommen können.
Vier Institutionen haben das "Protokoll" unterzeichnet: die italienische Bischofskonferenz (die durch die italienische Caritas und die Stiftung Migrantes tätig wird) mit Msgr. Nunzio Galantino, die Gemeinschaft Sant'Egidio mit ihrem Präsidenten Marco Impagliazzo als Organisator, sowie der Leiter der Abteilung für bürgerliche Freiheiten und Immigration im Innenministerium, Mario Morcone, und die Direktorin für politische Migration im Außenministerium, Cristina Ravaglia, für den italienischen Staat.

"Zu oft weinen wir über die Opfer von Schiffbrüchen auf dem Meer, ohne den Mut zu besitzen, dann die Dinge zu verändern. Dieses Protokoll ermöglicht Frauen, Männern und Kindern eine legale und sichere Einreiche, die seit Jahren in äthiopischen Flüchtlingslagern unter großer materieller und existentieller Not leiden", erklärte Msgr. Galantino. Er fügte hinzu: "Die italienische Kirche setzt sich für das Projekt ein und über nimmt durch die Kirchensteuereinnahmen die ganzen Kosten, ohne den italienischen Staat zu belasten. Durch die Diözesen wird ein angemessener Integrations- und Inklusionsprozess in die italienische Gesellschaft gewährleistet."

Der Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi, kommentiert: "Wir freuen uns, dieses Abkommen über neue humanitäre Korridore mit der italienischen Bischofskonferenz durchzuführen. Es entspricht dem Wunsch vieler Italiener, Menschenleben auf den Reisen der Verzweiflung zu retten. Das Projekt bietet Kriegsflüchtlingen nicht nur die angemessene Aufnahme, sondern auch ein Integrationsprogramm. Europa wird von der Versuchung, Mauern zu errichten, heimgesucht als schnelle Lösung für eigene Probleme. Zu oft ist es nicht hilfsbereit. Es sollte auf dieses Modell eines Zusammenwirkens von Staat und Zivilgesellschaft blicken, das auch auf andere Länder übertragbar ist."

Nach Meinung des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) ist Äthiopien das Land, das heute die höchste Zahl von Flüchtlingen in Afrika aufnimmt, nämlich 670.000 Menschen. Dieser hohe Zustrom von Flüchtlingen ist durch vielfältige Faktoren bedingt, wie zuletzt durch den Bürgerkrieg im Südsudan, der im Dezember 2013 ausbrach.