NEIN zur Todesstrafe 30. November Beleuchtung des Kolosseums und vieler anderer Gebäude weltweit für eine Justiz, die immer das Leben schützt

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Am 30. November 1786 wurde zum ersten Mal in einem Staat, dem Großherzogtum Toskana, die Todesstrafe abgeschafft. Seitdem wurden viele Fortschritte auf dem Weg zu einer Welt ohne Todesstrafe erzielt. Doch immer noch gibt es viel zu tun, um dieses nicht nur unmenschliche sondern auch nutzlose Instrument zu beseitigen. Denn es wirkt nicht abschreckend, wie die Daten belegen, sondern macht die Staaten zu bloßen Vorstreckern von Ungerechtigkeit. 

Der Justizminister aus Malaysia sprach bei Kongress in der Abgeordnetenkammer in Rom, den Sant’Egidio organisiert hat, und kündigte an, dass sein Land die Todesstrafe abschaffen wird. Die Gemeinschaft Sant’Egidio hat in den vergangenen Jahren viele Kampagnen auf allen Kontinenten durchgeführt, damit ein universales Moratorium umgesetzt wird.

Der 30. November ist der internationale Aktionstag der „Cities for Life“ (Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe). In Rom wird das Kolosseum besonders beleuchtet, es werden neben dem Präsidenten von Sant’Egidio, Marco Impagliazzo, auch der Justizminister von Malaysia, Liew Vui Keong, und Joe D’Ambrosio sprechen, ein ehemaliger Todeskandidat aus den Vereinigten Staaten, der entlastet und dann freigelassen wurde. Es gibt ein Videomapping, bei dem bewegende dreidimensionale Bilder abgebildet werden.

In über 2000 Städten der Welt werden Gebäude beleuchtet. In Deutschland haben sich in diesen ca. 250 Städte (darunter viele Großstädte wie Berlin, Hamburg, Stuttgart, Bremen, Köln, Leipzig, Hannover, Düsseldorf, Rostock, Schwerin) am Aktionstag durch Veranstaltungen beteiligt: besondere Beleuchtung bekannter Gebäude, Konferenzen, Dichterlesungen, schulische Projekte, Unterschriftensammlung für einen Appell zur universalen Abschaffung der Todesstrafe, Vorträge mit ehemaligen Todeskandidaten oder mit Zeugen, die selbst Opfer von Gewaltverbrechen geworden sind und für Vergebung eintreten etc. 

Vor zehn Jahren, im Dezember 2007, hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum ersten Mal in der Geschichte mit großer Mehrheit eine Resolution für ein universales Moratorium der Todesstrafe verabschiedet, die zum wiederholten Male bestätigt wurde. Erst vor wenigen Tagen hat die Dritte Kommission der UN-Generalversammlung erneut mit noch größerer Mehrheit (123 Ja-Stimmen) für diese Resolution gestimmt.

Immer noch behalten 58 Länder der Welt die Praxis der Todesstrafe bei. Aber vieles hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren getan. Mittlerweise ist die Zahl der Länder auf 140 gestiegen, die die Todesstrafe per Gesetz abgeschafft haben oder in der Praxis nicht mehr anwenden. Europa ist in dieser Zeit zum ersten Kontinent der Erde ohne Todesstrafe geworden.

Diese Tendenz hin zur Abschaffung setzt sich vor allem auch in Afrika fort, wo in diesem Jahr Burkina Faso diese Strafe abgeschafft hat. Der US-Bundesstaat Washington ist nach der Entscheidung des Obersten Gerichts vor wenigen Wochen, die Hinrichtungen als verfassungswidrig erklärt hat, der 20 Bundesstaat der USA ohne Todesstrafe geworden.

Ein besonderes Signal war 2018 zudem, dass Papst Franziskus den Katechismus der katholischen Kirche geändert und damit die Todesstrafe endgültig abgeschafft hat, indem er die Formulierung einfügte, dass die Todesstrafe im Licht des Evangeliums „unzulässig ist, weil sie gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person verstößt“.

Auch aus Deutschland kommt ein positives Signal, denn bei der Abstimmung über die Verfassungsreform in Hessen am 28. Oktober 2018 wurde die Todesstrafe endgültig außer Kraft gesetzt.

Die Bewegung der „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ beteiligten sich Tausende Menschen überall auf der Welt und setzen durch ihren geduldigen und kollektiven Einsatz ein Zeichen für das Leben und bemühen sich, dass die Zahl der Länder, die immer noch an der Todesstrafe festhalten, weiter abnimmt.

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