Holocaustgedenktag: Wachsamkeit gegenüber Antisemitismus, Intoleranz und Xenophobie

Die „Jugend für den Frieden“ aus 16 europäischen Ländern pilgert im Juli nach Auschwitz

74 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau ist der Holocaustgedenktag – der am Sonntag begangen wird – kein leeres Ritual, sondern ein Aufruf an die Institutionen und Bürger, wachsamer zu sein angesichts fortlaufender antisemitischer und rassistischer Vorurteile, sowie der Verbreitung von intoleranten Äußerungen und Haltungen im öffentlichen Raum, die von Diskriminierung und sozialer Exklusion von Minderheiten und Menschen, die anders sind, begleitet sind. Vor allem unter Jugendlichen sind nationalistische, ausgrenzende und fremdenfeindliche Bewegungen in verschiedenen europäischen Ländern am Wachsen.

Die Reflexion über die Shoah, die viele Jahre durch Antisemitismus und Predigt von Rassenhass vorbereitet wurde, war grundlegend für Frieden und Versöhnung in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Gedenken an den Abgrund von Auschwitz ist weiterhin ein unerlässlicher Mahnruf für die Zukunft unseres Kontinents und gerade in einem Augenblick von großer Bedeutung, in dem die Generation der Überlebenden und Zeugen der Shoah immer mehr verschwindet und während die Umfragen von Eurobarometer in verschiedenen Ländern der EU darauf hinweisen, dass der Antisemitismus vor allem in Internet und auch auf anderen Ebenen zunimmt.

Daher begehen alle Gemeinschaften von Sant’Egidio den Holocaustgedenktag mit kulturellen Initiativen auf verschiedenen Ebenen und die Bewegung von Schülern und Studenten „Jugend für den Frieden“ in 16 europäischen Ländern von Portugal bis Russland kündigt in diesen Tagen eine Pilgerreise des Gedenkens vom 19. bis 21. Juli 2019 nach Auschwitz an.