In Zeiten der Coronakrise ist Sant'Egidio besonders den alten Menschen nahe, die isoliert sind. Die Jugend für den Frieden und die Kinder zeigen ihre Zuneigung zu den älteren Menschen

Seit die Schulen wegen der Coronakrise verschlossen bleiben müssen, werden die Kinder aktiv und nutzen ihre zusätzliche Zeit zur Solidarität mit den älteren Menschen in diesen schweren Zeiten. Denn viele ältere Menschen, die sowieso schon unter der Einsamkeit leiden, spüren jetzt die Isolation noch mehr, da sie besonders gefährdet sind und keine Besuche bekommen dürfen. Die Kinder der Gemeinschaft und ihre Freunde haben Briefe an alte Menschen in Seniorenheimen geschrieben und Bilder für sie gemalt, die sie in dieser schweren Zeit trösten sollen. Die bunt verzierten Briefe wurden an der Pforte in den Altenheimen abgegeben oder in die Briefkästen der Wohnungen geworden. Sie sind ein sichtbares Zeichen, dass keiner vergessen ist in Zeiten der unfreiwilligen Isolation. Jedes Zeichen der Freundschaft schenkt Kraft.

Die Gemeinschaft Sant'Egidio intensiviert auch allgemein ihren Einsatz für die älteren Menschen und die Obdachlosen. Durch regelmäßige Telefonkontakte und Ausgabe von Lebensmittelnpaketen wird Hilfe gewährt, während viele Einrichtungen verschlossen bleiben. In der Krise wird auf vielen Ebenen mit Verschlossenheit geantwortet, daher ist es umso wichtiger, dass sich die Herzen der Menschen für die Solidarität und Hilfsbereitschaft öffnen.

GEBET IN ZEITEN DER NOT
 

Der Sturm auf dem See ( Mk. 4,35-41)
Als Jesus mit den Jüngern im Boot sitzt und ein schwerer Sturm aufzieht, fürchten alle in großer Angst um ihr Leben – aber Jesus schläft. In diesen schwierigen Zeiten fühlen viele Menschen, wie sich ein heftiger Wirbelsturm über ihr Leben erhebt und sie fürchten mit den Wellen unterzugehen. In diesem Moment denkt der Mensch, der am Ende ist, dass Jesus fern ist und nicht zuhört. Auch die Jünger haben es gedacht, und sie wecken Jesus mit ihrer Bitte und ihrem Rufen: „Kümmert es dich nicht, dass wir untergehen?“ Wir können Jesus, wie die Jünger aufwecken durch unser Gebet und ihn um Hilfe bitten. Wir schaffen es nicht alleine. Haben wir keine Angst, das Gebet entsteht immer in der Not. „Habt ihr keinen Glauben?“ fragt Jesus, denn er weiß, wieviel Ängste wir haben, die uns lähmen und trennen. Der Glaube besiegt die Angst. Und dann greift Jesus ein und bringt den Sturm zum Schweigen. Wir entdecken, dass wir, wie die Jünger, alle in einem Boot sitzen und Jesus uns zum „wir“ der Geschwisterlichkeit führt. Man rettet sich nicht allein, denn das Schicksal eines jeden ist mit dem der anderen verbunden. Schotten wir uns nicht ab, helfen wir einander. Auch das Gute ist ansteckend, und die Solidarität besiegt die Angst. Haben wir Vertrauen und glauben wir, dass Jesus der Freund unseres Lebens ist, der durch seine Anwesenheit bezeugt, was der Prophet Jesaja sagt: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir!“ Liebe Freunde, wir sind im Gebet mit allen verbunden und möchten an jeden Einzelnen denken, damit keiner alleine bleibt, besonders an die kranken und alten Menschen.