"Ein Neuanfang ist nur gemeinsam möglich" - Eröffnungsveranstaltung #FraternityForFuture. Bilder, Reden, Video

Ein Friedensregenbogen über dem Congresszentrum

Gemeinsam die Welt aufbauen, die aus der Pandemie hervorgeht, Wunden heilen, die das Virus der Menschheit seit zwei Jahren zugefügt hat, und neu beginnen in dem Wissen, dass sich niemand allein rettet. Der Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des von der Gemeinschaft Sant'Egidio organisierten internationalen Treffens „Völker als Geschwister, Zukunft der Erde" hätte die Dringlichkeit des aktuellen Lage nicht besser ausdrücken können, sodass sie im Kongresszentrum "La Nuvola" in Rom von einer großen Zahl von Menschen aller Altersgruppen – unter Einhaltung der Anti-Covid-Bestimmungen – besucht und auch im Live-Stream von Tausenden auf allen Kontinenten mitverfolgt wurde.

Bis vor vierzehn Tagen wurde an dieser Stelle in La Nuvola Impfstoff an vorderster Front im Kampf gegen die Pandemie verabreicht. Jetzt hat sich die Szenerie geändert und damit auch das Publikum: Religionsoberhäupter, Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und von Institutionen aus 40 Ländern – Männer und Frauen – trafen sich, um im „Geist von Assisi“, im Geist der Freundschaft und des Dialogs, „gemeinsam neu anzufangen", um „auf einer neuen Grundlage neu anzufangen", wie es der Präsident von Sant'Egidio, Marco Impagliazzo, in der Einleitung des Treffens ausdrückte, „um die Chance dieser weltweiten Krise nicht zu vergeuden, damit sie zu einem Neuanfang führt und nicht zu einer Geschichte der Erniedrigung oder schlimmer noch zu einer Geschichte, die uns voneinander trennt".

Morgen Vormittag wird die Versammlung in vier thematische Foren – „Wiederentdeckung des Wir“, „Sorge um das gemeinsame Haus“, „Ist Frieden möglich?“ und „Die Zukunft, die wir wollen“ – fortgesetzt. Am Nachmittag wird dann am Kolosseum gemeinsam mit Papst Franziskus und den anderen Religionsführern für den Frieden gebetet. Neben Papst Franziskus werden schließlich der Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi, und die Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Abschlusszeremonie sprechen. Die Vertreter der Religionen werden gemeinsam zum Frieden aufrufen.

Bei der heutigen Eröffnung sprachen heute unter anderem die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese, der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomäus I., der den dreißigsten Jahrestag seiner Wahl feiert, und der Erzbischof von Canterbury und Primas der Anglikaner, Justin Welby, der Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, Präsident der europäischen Rabbinerkonferenz, der Stellvertreter des Groß-Imams von al-Azhar, Mohamed Al-Duwaini, der Minister für Toleranz und Koexistenz der Vereinigten Arabischen Emirate, Sheikh Nayan bin Mubarak Al Nayan. Zu den Themen der Redner gehörten der Umweltschutz (Erzbischof von Canterbury Welby), ein „neuer Weg der Globalisierung", der die Besonderheiten eines jeden Volkes schützt (Patriarch Bartholomäus), die gegenseitige Abhängigkeit der Menschheit (Rabbiner Goldschmidt) und die Entlarvung der „großen Lüge" des Kampfes der Kulturen (Scheich Al-Duwaini).

Ministerin Lamorgese verwies auf die „guten Erfahrungen" der humanitären Korridore für Flüchtlinge in vulnerablen Situationen und erinnerte daran, dass die Stärkung des sozialen Zusammenhalts zu den grundlegenden institutionellen Aufgaben ihres Ministeriums gehöre, ebenso wie die „Achtung der Vielfalt" und der „Schutz von Minderheiten".

Scheich Al Nayan erinnerte an die Erklärung von Abu Dhabi über die Geschwisterlichkeit aller Menschen, die vor zwei Jahren von Papst Franziskus und dem Groß-Imam von Al-Azhar, al-Tayyeb, unterzeichnet wurde: „Es ist ein historisches Dokument, das die Bedeutung der Schaffung wahrer menschlicher Geschwisterlichkeit und eine globale Gesellschaft fordert, in der alle als Brüder und Schwestern in Harmonie, Frieden und gutem Willen zusammenleben und arbeiten".

REDE von PROF. MARCO IMPAGLIAZZO, Präsident Sant'Egidio

REDE vom ÖKUMENISCHEN PATRIARCHEN BARTHOLOMÄUS

REDE der italienischen INNENMINISTERIN LUCIANA LAMORGESE

REDE von Oberrabbiner PINCHAS GOLDSCHMIDT

REDE von Erzbischof JUSTIN WELBY, Primas der anglikanischen Kirche

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