Der Einsatz von Sant'Egidio in Tete, Mosambik, zur Humanisierung der Gefängnisse

Im Rahmen eines Projekts der Gemeinschaft Sant'Egidio zur "Humanisierung der Gefängnisse" wurde in Tete (Mosambik) bei einer offiziellen Übergabezeremonie das Gesundheitszentrum, das Wasserversorgungssystem und die Zellentoiletten im regionalen Männergefängnis der Stadt übergeben. Dieses Projekt wurde mit Mitteln des deutschen Ministeriums für Entwicklung und Zusammenarbeit in Mosambik durchgeführt.

Das Gebäude, das in der Kolonialzeit für eine weitaus geringere Bevölkerung als heute gebaut wurde, beherbergt rund 500 Insassen. Die Übergabe fand im Beisein verschiedener politischer und religiöser Autoritäten statt. Don Rolando Curzi - Vertreter der Gemeinschaft - erinnerte an das zehnjährige Engagement von Sant'Egidio zugunsten der Gefangenen und an die Geschichte der Freundschaft, die die Gemeinschaft seit 2002 insbesondere mit den Gefangenen von Tete verbindet. Ab heute wird es auch dank der neuen hygienischen Situation möglich sein, Besuche von Familienangehörigen und Freunden, die wegen der Pandemie ausgesetzt waren, wieder aufzunehmen.
Don Rolando wandte sich an die 500 anwesenden Häftlinge und forderte sie auf, sich nicht mit ihren Vergehen zu identifizieren. Er ermutigte sie, die Hoffnung nicht zu verlieren, dass sie noch eine Chance haben könnten, ihr Leben zu ändern, und vertraute dabei auch auf die Freunde von Sant'Egidio. Der Regionaldirektor für Gesundheit dankte - in Vertretung des Staatssekretärs - der Gemeinschaft Sant'Egidio und erinnerte daran, dass diese Übergabe genau im 30. Jahr des Allgemeinen Friedensabkommens stattfindet, das am 4. Oktober 1992 in Rom dank der Vermittlung der Gemeinschaft Sant'Egidio unterzeichnet wurde.