25. Sonntag im Jahreskreis
Die Juden begehen den Jom-Kippur, den Versöhnungstag.
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25. Sonntag im Jahreskreis
Die Juden begehen den Jom-Kippur, den Versöhnungstag.
Erste Lesung
Das Buch Jesaja 55,6-9
Sucht den HERRN, er lässt sich finden, ruft ihn an, er ist nah! Der Frevler soll seinen Weg verlassen, der Übeltäter seine Pläne. Er kehre um zum HERRN, damit er Erbarmen hat mit ihm, und zu unserem Gott; denn er ist groß im Verzeihen. Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege - Spruch des HERRN. So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken.
Antwortpsalm
Psalm 145
Ich will dich rühmen, mein Gott und König, und deinen Namen preisen immer und ewig; ich will dich preisen Tag für Tag und deinen Namen loben immer und ewig.
Groß ist der Herr und hoch zu loben, seine Größe ist unerforschlich.
Ein Geschlecht verkünde dem andern den Ruhm deiner Werke und erzähle von deinen gewaltigen Taten.
Sie sollen vom herrlichen Glanz deiner Hoheit reden; ich will deine Wunder besingen.
Sie sollen sprechen von der Gewalt deiner erschreckenden Taten; ich will von deinen großen Taten berichten.
Sie sollen die Erinnerung an deine große Güte wecken und über deine Gerechtigkeit jubeln.
Der Herr ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Gnade.
Der Herr ist gütig zu allen, sein Erbarmen waltet über all seinen Werken.
Danken sollen dir, Herr, all deine Werke und deine Frommen dich preisen.
Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden, sollen sprechen von deiner Macht,
den Menschen deine machtvollen Taten verkünden und den herrlichen Glanz deines Königtums.
Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten, deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht. [Der Herr ist treu in all seinen Worten, voll Huld in all seinen Taten]
Der Herr stützt alle, die fallen, und richtet alle Gebeugten auf.
Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit.
Du öffnest deine Hand und sättigst alles, was lebt, nach deinem Gefallen.
Gerecht ist der Herr in allem, was er tut, voll Huld in all seinen Werken.
Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, allen, die zu ihm aufrichtig rufen.
Die Wünsche derer, die ihn fürchten, erfüllt er, er hört ihr Schreien und rettet sie.
Alle, die ihn lieben, behütet der Herr, doch alle Frevler vernichtet er.
Mein Mund verkünde das Lob des Herrn. Alles, was lebt, preise seinen heiligen Namen immer und ewig!
Zweite Lesung
Der Brief an die Philipper 1,20-24.27
Denn ich erwarte und hoffe, dass ich in keiner Hinsicht beschämt werde, dass vielmehr Christus in aller Öffentlichkeit - wie immer, so auch jetzt - verherrlicht werden wird in meinem Leibe, ob ich lebe oder sterbe. Denn für mich ist Christus das Leben und Sterben Gewinn. Wenn ich aber weiterleben soll, bedeutet das für mich fruchtbares Wirken. Was soll ich wählen? Ich weiß es nicht. Bedrängt werde ich von beiden Seiten: Ich habe das Verlangen, aufzubrechen und bei Christus zu sein - um wie viel besser wäre das! Aber euretwegen ist es notwendiger, dass ich am Leben bleibe. Vor allem: Lebt als Gemeinde so, wie es dem Evangelium Christi entspricht! Ob ich komme und euch sehe oder ob ich fern bin, ich möchte hören, dass ihr in dem einen Geist feststeht, einmütig für den Glauben an das Evangelium kämpft
Lesung des Evangeliums
Halleluja, halleluja, halleluja.
Gestern bin ich mit Christus begraben worden,
heute werde ich mit dir auferweckt, der du auferstanden bist;
mit dir bin ich gekreuzigt worden,
denke an mich, Herr, in deinem Reich.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das Evangelium nach Matthäus 20,1-16
Denn mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen hinausging, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder hinaus und sah andere auf dem Markt stehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder hinaus und machte es ebenso. Als er um die elfte Stunde noch einmal hinausging, traf er wieder einige, die dort standen. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig? Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den Letzten, bis hin zu den Ersten! Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. Als dann die Ersten kamen, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten einen Denar. Als sie ihn erhielten, murrten sie über den Gutsherrn und sagten: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet und du hast sie uns gleichgestellt. Wir aber haben die Last des Tages und die Hitze ertragen. Da erwiderte er einem von ihnen: Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem Letzten ebenso viel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder ist dein Auge böse, weil ich gut bin? So werden die Letzten Erste sein und die Ersten Letzte.
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Gestern bin ich mit Christus begraben worden,
heute werde ich mit dir auferweckt, der du auferstanden bist;
mit dir bin ich gekreuzigt worden,
denke an mich, Herr, in deinem Reich.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Homilie
Mit dem Gleichnis, das wir im Evangelium gelesen haben, setzt Jesus seine Lehre über das Reich Gottes fort. Die vertrauten Bilder, die er verwendet, sollen uns schon jetzt in die Gesetzmäßigkeit einführen, die in seinem Reich vorherrscht. Diesmal vergleicht er das Reich Gottes mit dem Gutsbesitzer eines Weinbergs, der aus Sorge um die Weinlese fünfmal sein Haus verlässt, um Arbeiter zu rufen und sie in seinen Weinberg zu schicken. Und zumindest mit den ersten vereinbart er einen Lohn. Es handelt sich um den normalen Lohn für einen Arbeitstag.
Am Ende des Tages beginnt der "Besitzer des Weinbergs" - der Evangelist nennt ihn so, um im biblischen Zusammenhang den Weinberg als Volk Gottes zu deuten - durch seinen "Verwalter" mit der Bezahlung der letzten Arbeiter, die jeweils einen Denar erhalten. Die ersten meinen, dass sie mehr bekommen werden. Als sie dann denselben Lohn bekommen - wie es auch bei ihrer Einstellung vereinbart worden war - beginnen sie gegen den Besitzer zu murren. Es geht dabei nicht so sehr um den empfangenen Lohn, sondern darum, dass sie der Meister wie die Letzten behandelt. Es ist verständlich, dass die Zuhörer des Gleichnisses (und vielleicht sogar wir selbst) die Gefühle dieser ersten Arbeiter teilen. Die Geste des Gutsherrn durchbricht die Angemessenheit von Lohn und geleisteter Arbeit, ohne jedoch gegen die rechtmäßige Vereinbarung zu verstoßen. Gerade darin liegt die Neuheit des Evangeliums, die neue Perspektive des Reiches, das mit Jesus begonnen hat. Es gibt nämlich eine Kluft zwischen dem Evangelium und dem Gesetz, zwischen der Barmherzigkeit dieses Gutsherrn und dem Rechtsdenken dieser Arbeiter. Eben diese Güte ist die zentrale Aussage des Gleichnisses und der Mittelpunkt des Reiches.
Der Vater im Himmel hat andere Augen als wir. Mit grenzenloser Liebe schaut er auf jeden, der in seinem Weinberg arbeitet, der sich für das Evangelium einsetzt. Und der Lohn ist sein "Denar" und der ist für alle gleich. Was bedeutet diese einheitliche Bezahlung? Sie besteht darin, in dem einen Weinberg zu arbeiten und alle seine Früchte genießen zu dürfen. Selbst wer in der letzten Stunde ankommt, darf sich an den Früchten des Reiches Gottes in vollem Umfang erfreuen. Nach der Gesetzmäßigkeit des Evangeliums können wir sogar feststellen, dass ein unterschiedlicher Lohn für die Arbeiter nicht möglich ist. Die Liebe dieses Besitzers gilt allen. Wenn es ein Privileg geben könnte, dann bezieht es sich auf die Letzten; auch auf die Arbeiter der letzten Stunde. Der Herr gibt einem jeden, was er braucht. Gott bemisst seine Gerechtigkeit nämlich am Bedürfnis seiner Kinder. Dies ist der rote Faden, der alle Gleichnisse der Barmherzigkeit miteinander verbindet.
Die Betrachtung dieses Abschnittes im Evangelium hilft uns und fordert uns auf, Gottes Herz kennenzulernen und die schöne Arbeit für das Evangelium zu erkennen, damit das Kommen des Reiches Gottes in der Geschichte beschleunigt werden kann. Auf die Frage des Petrus, welchen Lohn derjenige erhalten wird, der in der Nachfolge Jesu alles verlassen hat, um im Weinberg zu arbeiten, gibt Jesus die Antwort: Er "wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben erben". Damit will er daran erinnern, dass die Letzten und diejenigen, die bei ihnen sind, die Ersten sein werden.
Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.
Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.
Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.
Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.
Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika