Lesung des Wortes Gottes
Halleluja, halleluja, halleluja.
Der Geist des Herren ruht auf dir,
der von dir geboren wird, wird heilig sein.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das Evangelium nach Lukas 10,38-42
Als sie weiterzogen, kam er in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen zu dienen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden.
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Hier sind, Herr, deine Diener,
uns geschehe nach deinem Wort.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter lässt der Evangelist Lukas sofort die Episode von Marta und Maria folgen. Fast scheint es, als wolle er die beiden grundlegenden Verhaltensweisen des Christen - die Liebe zu den Armen und das Hören auf das Wort Jesu - in einen engen Zusammenhang bringen. Die Kirche teilt sich nicht auf in Experten für die Nächstenliebe auf der einen und Experten für das Gebet auf der anderen Seite. Jeder Christ ist aufgerufen, die Armen zu lieben und zu beten. Man kann Gebet und Nächstenliebe nicht voneinander trennen. Maria zu Füßen Jesu steht sinnbildlich für jeden Jünger. Christsein heißt nämlich vor allem, auf das Wort des Meisters zu hören und es im Herzen zu bewahren. Der Jünger soll Maria ähnlicher sein als Marta. Letztere lässt sich von einem Aktionismus hinreißen, der sie davon abhält, auf das Wort zu hören. Nicht mehr vom Wort bewässert, wird ihr Geist so hart, dass sie sogar Jesus selbst mangelnde Sensibilität vorwirft. Im Gebet entdecken wir, dass wir Kinder sind, dass wir zu Gott "Du" sagen und uns vertrauensvoll auf ihn verlassen dürfen. Deshalb ist das Gebet die erste und grundlegende Tätigkeit des Christen. Im Gebet lernen wir den Herrn, die Schwestern und Brüder und die Armen zu lieben. Die Liebe nämlich stammt nicht aus uns, unserem Charakter oder unseren natürlichen Anlagen. Die Liebe ist eine Gabe, die von oben kommt. Sie ist der Geist Gottes selbst, der in unsere Herzen ausgegossen wird, während wir uns in Demut und Bereitschaft vor den Vater hinstellen, der im Himmel ist. Auch diesen Abschnitt des Evangeliums könnte man mit den Worten abschließen, die Jesus im Gleichnis vom barmherzigen Samariter zu dem Gesetzeslehrer gesprochen hat: "Dann geh und handle du genauso!" (Lk 10,37). Ja, nehmen wir uns ein Beispiel an Maria! Dann werden auch wir in der Lage sein, bei den Ärmsten stehen zu bleiben.
Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.
Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.
Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.
Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.
Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika