Eine Botschaft an die Christen gegen die Resignation: „Alles kann sich ändern“

Bas Buch von Andrea Riccardi wurde in Deutschland und Österreich vorgestellt

Großes Interesse fand die Buchvorstellung der deutschen Ausgabe von „Alles kann sich ändern“, dem neuen Werk des Gründers von Sant’Egidio, Andrea Riccardi. Zum 50jährigen Jubiläum der Gemeinschaft nimmt Andrea Riccardi Stellung zu Herausforderungen von Kirche und Gesellschaft auf der Grundlage seiner Erfahrungen mit Sant’Egidio. Zwei Begleiter der Gemeinschaft stellten aus ihrer Sicht die Bedeutung des Buches heraus.

Bischof Manzke von der lutherischen Kirche in Schaumburg-Lippe betonte, dass dieses Buch jeden Leser herausfordert und anregt, das eigene christliche Zeugnis zu überdenken. Besonders die Tatsache, dass Riccardi immer wieder betont, von persönlichen Begegnungen und nicht von der Struktur oder von Satzungen auszugehen, sei wegweisend für die Kirchen der Zukunft, sowohl im Umgang mit den Gläubigen und besonders auch mit den Armen, sowie im Dialog der Konfessionen oder bei Friedenstätigkeiten. Er dankte Sant’Egidio für die Freundschaft, die offen und ohne Vorbehalte jedem geschenkt wird, auch wenn jemand nicht derselben Meinung ist, wie dies bei den Friedensverhandlungen in besonderer Weise der Fall sei.

Prof. Sternberg, der Vorsitzende des ZdK, unterstrich die spirituelle Dimension in den Tätigkeiten von Sant’Egidio und zeigte sich davon überzeugt, dass die Kirche diese spirituelle Dimension sowohl im sozialen Engagement als auch im Leben der Gemeinden und im gesellschaftlichen und politischen Einsatz neu entdecken müsse. In dieser Hinsicht sei für ihn das Buch und das Zeugnis von Sant’Egidio eine Bereicherung für die Kirche in Deutschland und Gesellschaft in Deutschland.

In Innsbruck wurde die Buchvorstellung von Sr. Dr. Ilsemarie Weiffen moderiert. Bischofsvikar Mag. Jakob Bürgler und Dr. Christian Bauer (Universität Innsbruck/Prakt. Theologie) gingen auf ihre ersten persönlichen Begegnungen mit der Gemeinschaft Sant´Egidio in Rom und an anderen Orten ein. Mag. Jakob Bürgler, verantwortlich für missionarische Pastoral im Bistum, zeigte sich beeindruckt, dass die Gemeinschaft von Jugendlichen entstand, dass es kein fertiges Konzept gab, und betonte, dass das Berührtwerden vom Evangelium und die Berührung mit den Armen das Christ Sein ausmacht. Er ging auf die "Ansteckung positiver Art" ein, und gibt Andrea Riccardi recht, dass "Ansteckung durch Erfahrung die erste und wahre Form der Evangelisierung ist", um nicht zu einer resignierten Minderheitskirche zu werden. Dr. Christian Bauer sieht das Wirken der Gemeinschaft Sant´Egidio wie ein Labor, das für die ganze Kirche gelten könnte.