Migranten: den Worten des Papstes über die "Internierungslager" in Libyen Gehör schenken, die italienische Regierung möge in Abstimmung mit Europa dringend eine humanitäre Evakuierung durchführen

Die deutlichen Worte des Papstes am heutigen siebten Jahrestag seines Besuchs in Lampedusa hat das Gewissen vieler aufgerüttelt. Es darf keine Gleichgültigkeit geben angesichts einer Lage, die schon zu lange in Libyen fortdauert und von der wir mit den Worten von Franziskus hier im Norden der Welt nur eine „destillierte Form“ erleben und noch weniger heute in der durch die Pandemie vorgegebenen Krise.

In der „Hölle“ dieser Lage leben Männer, Frauen und Kinder, die dringend gerettet werden müssen, wenn wir noch an die Kultur und Zivilisation glauben, die Grundlagen Europas sind.

Wir fordern daher die italienische Regierung auf, Vorreiter einer europäischen Initiative zu werden, um diejenigen zu befreien, die Opfer dieses modernen Sklavenhandels geworden sind. Der einzuschlagende Weg ist eine humanitäre Evakuierung mit Blick auf das Modell der humanitären Korridore – die von der Gemeinschaft Sant’Egidio in Zusammenarbeit mit den evangelischen Kirchen und den Bischofskonferenzen verwirklicht werden – in deren Rahmen in vier Jahren über 3.000 Flüchtlinge nach Italien und in andere europäische Länder gekommen sind, wobei sie mit Erfolg aufgenommen und integriert wurden.

Foto Faro di Roma