Einsatz gegen die "Wegwerfkultur" in der Gesellschaft von El Salvador. Der von der Jugend verbreitete Appell "Unsere Zukunft nicht ohne die alten Menschen"

Der Día de los Abuelos (Tag der Großeltern) wird in verschiedenen Ländern am katholischen Gedenktag der Hl. Joachim und Anna, den Großeltern Jesu begangen.

Mitten in der Covid-19 Pandemie richtet diese Feier den Blick nicht nur auf die eigenen Großeltern, sondern auf die einsamen alten Menschen, sowohl in der eigenen Wohnung als auch in den Heimen. Die Jugendlichen der Gemeinschaft Sant’Egidio in El Salvador haben den internationalen Appell "Unsere Zukunft nicht ohne dei alten Menschen” verbreitet, um sich gegen ein kulturelles Problem zu wenden, das Papst Franziskus sehr deutlich mit dem Wort der "Wegwerfkultur" beschrieben hat, nämlich der gesellschaftlichen Tendenz, nicht produktive Personen auszugrenzen.

Diese weltweite Entwicklung hat ein Licht auf die geringe Wertschätzung gegenüber den alten Menschen geworfen, die sich in der dramatischen Entscheidung zeigte, den Gesünderen die Behandlung zu gewährleisten.
Der Appell betont das Prinzip der gleichen Behandlung. Die Gemeinschaft setzt sich täglich ein, um die Wegwerfkultur zu bekämpfen. Der Einsatz der Zivilgesellschaft ist grundlegend, um den Schutz der alten Menschen zu stärken. El Salvador hat das Ley de Atención Integral para la Persona Adulta Mayor (Gesetz zur ganzheitlichen Betreuung der alten Menschen) verabschiedet; seit 1948 ist es Mitglied der Organisation der amerikanischen Staaten. Doch die sozialen Ungleichheiten werden jetzt durch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie verschärft.

Die Jugendlichen von Sant'Egidio haben den Appell des Papstes beim Angelus am 26. Juli aufgegriffen, bei dem er zu Gesten der Zuneigung aufgerufen hat und sagte, dass “jeder dieser alten Menschen euer Großvater ist”. Er ruft zu einem Bündnis zwischen den Generationen auf, das aus der Schrift, nämlich dem Buch des Propheten Joel, hervorgeht: "Eure Alten werden Träume haben und eure jungen Männer haben Visionen” (3,1). Ohne die alten Menschen fehlt eine Vision für die Zukunft vor allem in der historischen Krise von Covid-19 bei der Entscheidung zwischen dem Schutz von vulnerablen Personen und einem Weg in eine weniger menschliche Gesellschaft.

Seit dem ersten bestätigten Covid-19-Fall am 18. März wurden in El Salvador bisher 15.446 Fälle registiert, 7903 sind wieder gesundet und 417 sind verstorben. Das Land hat die Wirtschaft am 16. Juni nach der seit dem 21. März bestehenden Quarantäne wieder angekurbelt.
Die Lage ist besorgniserregend, da die Kurse der Ansteckungen in El Salvador weiter ansteigt. Über 6500 Personen sind aktuell mit dem Virus infiziert bei einer Bevölkerung von 6,5 Millionen Einwohnern.

 

Im Video der Appell "Unsere Zukunft nicht ohne die alten Menschen" (die Bilder stammen aus einer Zeit vor 2020)