8. März, Frauen sprechen über Frieden: "Niemals hassen". Das Zeugnis von Edith Bruck, eine Überlebende der Shoah

Zum Weltfrauentag erinnern wir an die deportierten Frauen in Auschwitz

Edith Bruck, Schriftstellerin und Überlebende der Shoah, berichtet üder das unaussprechliche Leid der Juden im Zweiten Weltkrieg und vor allem über die entsetzlichen Tage in den "Baracken" des Vernichtungslagers Auschwitz mit hunderten Gefangenen. Sie erzählt von der Stärke dieser Frauen, an die wir am heutigen 8. März erinnern wollen.

Sie sprach vor einem Monat in Italien bei einer Konferenz der Jugend für den Frieden von der Gemeinschaft über das "verlorene Brot" und über die Entschlossenheit, auch in schwierigsten Augenblicken niemanden zu hassen. Dagegen berichtet sie von einem moralischen Schmerz, den sie aufgrund des von Menschen während der nationalsozialistischen Raserei verübten Bösen empfindet. Sie ruft die Jugendlichen dazu auf, das "Brot" der Erinnerung nicht zu verlieren und wachsam zu sein, damit Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus in Europa nicht zunehmen. Sie beschreibt diese Gefahr als schwarze Wolke, auf die genau zu achten ist, um darauf zu reagieren. Hass, Krieg und Waffen müssten verabscheut werden. Stattdessen weist sie den Weg der "Hilfe und Unterstützung des Nächsten als Weg, um Frieden zu schaffen".

Edith Bruck (geb. 3. Mai 1932 in Tiszabercel/Ungarn) ist Schriftstellerin, Regisseurin und Überlebende der Shoah und lebt seit vielen Jahren in Italien. Mit 13 wurde sie nach Auschwitz deportiert und dann in andere Vernichtungslager. Sie verlor Mutter, Vater, einen Bruder und andere Familienangehörige. In ihren autobiographischen Schriften berichtet sie nicht nur über das Leiden in den Vernichtungslagern, sondern auch in den Jahren nach der Befreiung mit ihrer Schwester in Bergen-Belsen im April 1945. In neuesten Buch, "Das verlorene Brot", spricht Edith Bruck über die Suche nach einem neuen Leben nach dem Krieg in einem noch nicht vom Antisemitismus befreiten Europa.