Afghanistan: Humanitäre Katastrophe, Sant'Egidio fordert humanitäre Korridore, um das Leben der Gefährdeten zu retten

 

Nach dem sinnlosen Krieg erlebt Afghanistan jetzt eine humanitäre Katastrophe. Es ist nun dringend notwendig zu handeln und nicht resigniert und ohnmächtig zu bleiben. Die Gemeinschaft Sant’Egidio ruft dazu auf, die schon eingeleiteten Bemühungen zu verstärken. Neben dem Personal, das die europäischen Truppen unterstützt haben, benötigen auch die Bevölkerung und vor allem die Frauen Hilfe, denn viele Frauen haben ihre Würde und Freiheit wiedergefunden, die Mädchen sind wieder in die Schule zurückgekehrt. Andere können nicht mehr im Land leben, weil sie Racheakte befürchten müssen. Daher werden humanitäre Korridore benötigt, wie sie Sant’Egidio schon in verschiedenen europäischen Ländern mit großem Erfolg umgesetzt hat. In diesem Modell der staatlichen und nicht-staatlichen Zusammenarbeit können gefährdete Geflüchtete auf legalem Weg nach Europa einreisen und werden auf dem Weg der Integration durch verschiedene Organisationen begleitet. Die Afghanen dürfen nicht in der Hoffnung auf ein anderes Leben enttäuscht werden. Schon nach Vietnam hat Europa in einem großen humanitären Einsatz die „Boat-People“ erfolgreich aufgenommen, jetzt darf es nicht untätig bleiben. Auch die vor Ort bestehenden Einrichtungen von humanitären Organisationen müssen weiter aktiv bleiben und unterstützt werden. Die in Afghanistan tätig gewesenen Länder müssen ihrer Verantwortung auch weiter nachkommen und dürfen das schon zu lange leidende afghanische Volk nicht erneut enttäuschen.