Veranstaltungen, Flashmobs und andere Ereignisse zum Welttag der Städte für das Leben für eine Welt ohne Todesstrafe

n vielen Städten werden neben der Beleuchtung eines bedeutenden Gebäudes auch Veranstaltungen stattfinden, um das Bewusstsein für das Thema Todesstrafe zu schärfen und Zeugnis abzulegen. Hier sind einige von ihnen:

In Rom, am Kolosseum, der Flashmob der Jugendlichen und ein Videomapping um 19 Uhr, am Ende des Webinars, das ab 17.30 Uhr live auf Zoom verfolgt werden kann (Link)


In Deutschland finden in diesen Tagen Konferenzen mit Joaquin Martinez statt, einem ehemaligen Häftling, der unschuldig in der Todeszelle war.


In Genua, auf der Piazza De Ferrari um 20 Uhr, Videos und Zeugnisse

In Padua um 18 Uhr vor dem Palazzo Moroni Flashmob der Jugend für den Frieden und kurze Vorträge mit Auszügen aus Briefen von Todeskandidaten.

In Pavia, Treffen der Jugend für den Frieden auf dem Platz vor den Drei Türmen um 19 Uhr.

In Mailand um 18 Uhr Lichter und Worte gegen die Todesstrafe vor der staatlichen Universität in der Via Festa del Perdono 7.

 In Florenz wird die Gemeinschaft Sant'Egidio an einem Treffen von Aktivisten aus Ohio teilnehmen, die sich für die Abschaffung der Todesstrafe in ihrem Land einsetzen.

In Madrid fand ein Treffen zwischen den Schülern des Colegio L a Salle und dem Aktivisten Andrés Krakenberger statt.


PRESSEMITTEILUNG

 

 

30. November – 20. Internationaler Aktionstag

„Cities for Life“ für eine Welt ohne Todesstrafe

 Sant’Egidio setzt in einem weltweiten Netzwerk von Städten Zeichen für Menschlichkeit und eine Justiz, die immer das Leben respektiert. Internationales Webinar

2002 wurden die Kampagne Cities for Life (Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe) ins Leben gerufen. Seitdem haben in über 100 Ländern Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Zivilgesellschaft stattgefunden, um eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens zu stärken. Allein in Deutschland sind seitdem fast 300 Städte an diesem wichtigen Aktionstag beteiligt (darunter viele Großstädte wie Berlin, Hamburg, Stuttgart, Bremen, Leipzig, Schwerin, Rostock, Düsseldorf, Frankfurt, Dortmund, Würzburg, aber auch viele kleinere Städte). Unterschiedliche Aktionen werden gestaltet, z.B. eine besondere Beleuchtung bekannter Gebäude, Dichterlesungen, Begegnungen mit Zeugen etc. 

Mehrere Male hat Papst Franziskus alle Menschen guten Willens aufgerufen, eine Kultur der Wertschätzung und des Friedens im Einsatz gegen Gewalt und auch gegen die Todesstrafe zu verbreiten. Er bezeichnet die Todesstrafe als „eine unmenschliche Maßnahme, die in jeglicher Weise ihrer Anwendung gegen die persönliche Würde verstößt“. Und er weist darauf hin, dass niemandem die Würde abgesprochen wird, wenn sie auch beim schlimmsten aller Kriminellen geachtet wird.

Auch in den vergangenen Monaten gab es trotz der Pandemie weitere positive Entwicklungen im Bereich der Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe. Im Dezember 2020 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum wiederholten Mal eine Resolution über ein universales Moratorium der Todesstrafe mit noch größerer Zustimmung als in den vorherigen Jahren verabschiedet (123 Länder für ein Hinrichtungsmoratorium, vier neue Staaten unterstützten die Resolution zum ersten Mal).

Gute Nachrichten gibt es aus den USA, denn mit Virginia hat der 23. US-Bundesstaat die Todesstrafe abgeschafft und auf Bundesebene wurde nach den zahlreichen traurigen Vollstreckungen von Todesurteilen im vergangenen Jahr nun ein Moratorium der Hinrichtungen ausgerufen. In Afrika hat in diesem Jahre Sierra Leone die Todesstrafe abgeschafft und der Oberste Gerichtshof von Malawi hat die Todesstrafe als unvereinbar mit der Verfassung erklärt und einen wichtigen Schritt zu ihrer Abschaffung eingeleitet, sodass Afrika immer mehr auf dem Weg ist, nach Europa zum zweiten Kontinent ohne Todesstrafe zu werden.

Leider bleiben aber besorgniserregende Nachrichten nicht aus. Insbesondere sind aus den Krisengebieten im Zusammenhang mit dem Terrorismus steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren. Durch populistische Ideen kommt es auch in europäischen Ländern zu Äußerungen, die eine Wiedereinführung der Todesstrafe gerade bei schlimmen Vergehen fordern. Daher bleibt die Bedeutung dieses globalen Einsatzes für eine Kultur des Lebens dringend erforderlich.

Seit 1998 engagiert sich Sant‘Egidio gegen die Todesstrafe und setzt sich mit der World Coalition against the Death Penalty für ihre universale Abschaffung ein. Der 30. November wurde als Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte. Mitglieder von Sant’Egidio pflegen weltweit Hunderte von Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und sind weltweit im Einsatz für eine Humanisierung der Haftbedingungen in Gefängnissen insbesondere in Afrika engagiert.

Im Rahmen des Welttages gegen die Todesstrafe veranstaltet die Gemeinschaft Sant'Egidio ein internationales Webinar mit dem Titel „No Justice without Life" mit Experten, Aktivisten, Zeugen und der Zivilgesellschaft aus Afrika, Asien, Europa und Amerika. Zum Abschluss der Veranstaltung wird das Kolosseum, das Symbol der weltweiten Kampagne gegen die Todesstrafe, feierlich beleuchtet.

Teilnahme am Webinar: Webinar: No Justice without Life - für eine Welt ohne Todesstrafe | GEMEINSCHAFT SANT'EGIDIO (santegidio.org)

Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.santegidio.org bzw. http://nodeathpenalty.santegidio.org/en

Berlin, 27. November 2021

Gemeinschaft Sant’Egidio
Tel. 491707935083 – Email: [email protected] – www.santegidio.org