In Padua hat Sant'Egidio zusammen mit der jüdischen Gemeinde ein Gedenken an die Deportation der Juden im Zweiten Weltkrieg organisiert

Seit zehn Jahren organisieren die Gemeinschaft Sant'Egidio in Padua und die jüdische Gemeinde jedes Jahr einen Gedenkmarsch zum Gedenken an die Deportation der Juden aus Padua. Das gewählte Datum ist der 3. Dezember 1943, an dem einer der dramatischsten Momente der jüngeren Geschichte der Stadt begann: die Razzia gegen die Juden der Stadt und die Eröffnung des Konzentrationslagers Vo' vecchio. Am 17. Juli 1944 wurden die 47 Häftlinge des Lagers nach Auschwitz deportiert. Nur drei Frauen kehrten in ihre Häuser zurück.

Nach der Pandemie konnte dieser "Pilgerweg des Gedenkens" durch die Straßen des Zentrums, wo das alte Ghetto war, am Sonntag, 4. Dezember 2022, endlich wieder stattfinden. Bezeichnend war die Anwesenheit junger Menschen, die zusammen mit Bürgern aller Altersgruppen und Glaubensrichtungen schweigend Seite an Seite an den Türen und Häusern von Familien vorbeigingen, die von der Tragödie der Deportation in die Vernichtungslager betroffen waren.

Am Ende des Marsches betonte der Präsident der jüdischen Gemeinde von Padua, Gianni Parenzo, dass "es für uns und unsere Kinder die moralische Pflicht bleibt, den Verlust von Bedeutung und Wert der Erinnerung zu verhindern und sich mit allen Mitteln gegen die Verzerrung, Instrumentalisierung und Trivialisierung der Shoah zu wehren". "Wir haben eine große Verantwortung für die Zukunft", stimmte die Leiterin von Sant'Egidio in Venetien, Alessandra Coin, zu: "Die Shoah ist die Geschichte unserer Länder: Sie ist europäische, italienische und paduanische Geschichte. Deshalb ist es nicht zweitrangig, diesen Marsch jedes Jahr zu wiederholen, denn er hilft uns, die Erinnerung, die aus Namen, Orten und Geschichten besteht, zu konkretisieren". Die Anwesenheit des Bürgermeisters von Padua, Sergio Giordani, war von Bedeutung, denn er brauchte die Hoffnung zum Ausdruck, dass "diese Initiative - als ewiger Tribut an die Opfer des nationalsozialistischen Wahnsinns und als Warnung, damit sich ähnliche Entgleisungen nicht wiederholen - die Solidarität und den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt stärkt."