ROHINGYA

„Die großen Flüchtlingslager für Rohingya – Zelten und Plastikbaracken mit provisorisch zusammengebasteltem Holz und Blech in abschüssigem Gelände und im Schlamm durch den ständigen Regen – werden von Großfamilien mit sehr vielen Kindern bewohnt. Dieses Volk von Kindern sucht eine Zukunft, sein Leben ist täglich durch Mangel bedroht, vor allem fehlt es an Nahrung und Trinkwasser. Ihre Gesichter haben zu große Augen, ihre Körper sind zu abgemagert, von Hunger und Anstrengungen der Flucht ausgezehrt. Diese Augen schauen voller Hoffnung und Neugierde und zugleich erkennt man darin grenzenlose Angst. Diese Augen machen am meisten betroffen, wenn man durch diese endlosen Hütten oder einfache Zeltstätten geht, die unangemessen als ‚Flüchtlingslager‘ bezeichnet werden und in denen die Rohingya zusammengepfercht sind.“

Über eine Million Rohingya-Flüchtlinge sind aus Myanmar nach Bangladesch gekommen. Die meisten haben die Grenze auf dem Landweg beim einzig möglichen Übergang überschritten, andere sind über das Meer nach Bangladesch gekommen. Die meisten sind im August 2017 angekommen und schlafen immer noch in Plastikunterkünften mit Abfallmaterialien und einfachsten Zelten, die Hilfsgruppen zur Verfügung gestellt haben.

Seit Oktober 2017 verteilt die Gemeinschaft Sant’Egidio Hilfsgüter und führt zugleich einige Hilfsprogramme durch:

1.      Medizinische Hilfe in den Lagerkrankenhäusern von Shamlapur und Unchiprang, die von MOAS (Migrant Offshore Aid Station) eingerichtet wurden und ca. 700 medizinische Behandlungen täglich durchführen. Es werden Medikamente, Geräte und medizinisches Personal entsandt.

2.      Kinderschutz und Erziehung. Seit Januar 2018 hat die Gemeinschaft Sant’Egidio eine Schule für ca. 300 Kinder im Lager Jamtholi eingerichtet. Sie wird in Zusammenarbeit mit der Vereinigung für Jugendliche aus Bangladesch „We The Dreamers“ und der Muhammadiyyah aus Indonesien in einfachsten Räumlichkeiten durchgeführt. Es soll ein festes Gebäude errichtet werden mit einem soliden Fundament und aus Stein. Dieses Pilotprojekt soll in verschiedenen Flüchtlingslagern von Bangladesch dann wiederholt werden.


3.       Kontakte mit verschiedenen Gruppen der Rohingya in fünf Lagern. Dabei soll auf besondere Bedürfnisse eingegangen werden. Dies wird mit der Caritas und der Kirche von Bangladesch durchführt.

Stand April 2018