Tägliches Gebet

Gedenken an die Mutter des Herrn
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Gedenken an die Mutter des Herrn


Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Geist des Herren ruht auf dir,
der von dir geboren wird, wird heilig sein.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Hohelied 1,5-6

Braun bin ich, doch sch?n, ihr T?chter Jerusalems, wie die Zelte von Kedar, wie Salomos Decken.

Schaut mich nicht so an, weil ich gebr?unt bin. Die Sonne hat mich verbrannt. Meiner Mutter S?hne waren mir b?se, lie?en mich Weinberge h?ten; den eigenen Weinberg konnte ich nicht h?ten.

 

Halleluja, halleluja, halleluja.

Hier sind, Herr, deine Diener,
uns geschehe nach deinem Wort.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Hohelied, als dessen Verfasser in der ?berschrift Salomo genannt wird, beginnt mit der Bitte einer Frau, vom K?nig gek?sst und damit in sein Hochzeitsgemach gef?hrt zu werden. Diese leidenschaftliche Frau bringt ihre Sehnsucht zum Ausdruck und m?chte eine sofortige Antwort. Verstehen wir diese Worte als ein Gedicht ?ber die Liebe zwischen Israel und dem Herrn, so ist zu beachten, dass der Autor die Initiative nicht dem Herrn zuschreibt. Vielmehr liegt sie bei Israel, das sich nach der z?rtlichen Zuwendung seines Herrn sehnt, nach seinen K?ssen und seinem Duft. Israels Gl?ck liegt in der Vereinigung mit dem Herrn. Diese innerliche Bewegung beschreibt der Heilige Augustinus in seinen Bekenntnissen: ?Herr, du hast uns geschaffen, und unser Herz ist unruhig, bis es Ruhe findet in dir.? In dieser Frau k?nnen wir uns alle, ja die christliche Gemeinschaft wieder erkennen, die vom K?nig gek?sst und in sein Hochzeitsgemach gef?hrt werden m?chte, um mit ihm eins zu werden. Spricht die Bibel vom ?K?nig?, so verbindet sie damit so gut wie immer den Gedanken an den Herrn, denn ?der Herr regiert als K?nig? (Psalm 22,29). In gleicher Weise deutet das Salb?l auf den Messias, den K?nig Israels, hin sowie das Hochzeitsgemach auf den innersten Teil des Tempels, in dem sich Israel und der Herr umarmen. In jener Zeit, in der Israel seines Tempels beraubt war, interpretierten die Rabbiner die K?sse des Herrn als die Gabe des Gesetzes am Sinai. Denn die Thora konnte im Unterschied zum Tempel ?berallhin mitgenommen werden: ?Das Gesetz selbst begab sich zu jedem Israeliten und fragte, ob er es annehmen wolle. Dieser antwortete: ,Ja, ja?, und sogleich k?sste ihn das Gesetz auf den Mund? (Targum). Uns Christen dr?ngt dieser Ruf des Hohenliedes dazu, die Notwendigkeit einer innigen Verbindung mit dem Herrn zu betrachten. Diese wird erfahrbar in den konkreten Zeichen, durch die Gott seine Gegenwart offenbart. Die leidenschaftlichen Worte der Frau zeigen einerseits ihre starke Zuneigung zum Geliebten, andererseits erinnern sie uns an die starke Sehnsucht nach Liebe, die jeden von uns immer wieder ?berkommt, ja nach der letzten Annahme in der Liebe des Herrn. Wie oft ziehen wir es vor, uns um die Wahrung jenes Raumes zu sorgen, den wir selbst verwalten und allein f?r uns gestalten! Dahinter verbirgt sich die Versuchung zu glauben, wir m?ssten unsere Selbstst?ndigkeit und damit unsere v?llige Unabh?ngigkeit bewahren. Die Frau aus dem Hohenlied ist sich dessen wohl bewusst und bittet aus diesem Grunde um Aufnahme in die innigste N?he, denn die Unabh?ngigkeit kommt einer Entscheidung zur Einsamkeit gleich. Diese sehr realistisch anmutenden Worte erinnern uns an unser Bed?rfnis, Gott zu ?ber?hren?, ihn ganz konkret und sp?rbar zu lieben und in gleicher Weise von ihm geliebt zu werden. Bernhard von Clairvaux kommentiert unseren Abschnitt im Zusammenhang mit jener Szene aus dem Evangelium, in der eine Frau die F??e Jesu salbt (Lk 7,36-50). Er legt der Frau folgende Worte in den Mund: ?Ich kann nicht zufrieden sein, es sei denn, er k?sst mich mit dem Kuss seines Mundes. Ich danke f?r den Kuss seines Fu?es und den Kuss seiner Hand, doch wenn er mich tats?chlich liebt, k?sse er mich mit dem Kuss seiner Lippen. Ich bin nicht undankbar, ich liebe. Ich habe mehr empfangen, als ich verdiente ?, aber weniger als mir verlangt. Es ist das Verlangen, das mich bewegt, nicht die Vernunft. Die Bescheidenheit legt in der Tat Widerspruch ein, doch die Liebe siegt.? Wenn wir uns aufmachen, um die Worte des Hohenliedes zu h?ren, so wollen wir zulassen, dass sie unser Herz erreichen und f?r den Herrn erw?rmen. Dies haben wir n?tig.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika