Tägliches Gebet

Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das ist das Evangelium der Armen,
die Befreiung der Gefangenen,
das Augenlicht der Blinden,
die Freiheit der Unterdr?ckten.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Brief des Jakobus 2,1-7

Meine Br?der, haltet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, frei von jedem Ansehen der Person.

Wenn in eure Versammlung ein Mann mit goldenen Ringen und pr?chtiger Kleidung kommt, und zugleich kommt ein Armer in schmutziger Kleidung,

und ihr blickt auf den Mann in der pr?chtigen Kleidung und sagt: Setz dich hier auf den guten Platz!, und zu dem Armen sagt ihr: Du kannst dort stehen!, oder: Setz dich zu meinen F??en! -

macht ihr dann nicht untereinander Unterschiede und f?llt Urteile aufgrund verwerflicher ?berlegungen?

H?rt, meine geliebten Br?der: Hat Gott nicht die Armen in der Welt auserw?hlt, um sie durch den Glauben reich und zu Erben des K?nigreichs zu machen, das er denen verhei?en hat, die ihn lieben?

Ihr aber verachtet den Armen. Sind es nicht die Reichen, die euch unterdr?cken und euch vor die Gerichte schleppen?

Sind nicht sie es, die den hohen Namen l?stern, der ?ber euch ausgerufen worden ist?

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Menschensohn
ist gekommen, um zu dienen,
wer gro? sein will
mache sich zum Diener aller.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Es kann auch f?r die christliche Gemeinschaft zur Normalit?t werden, dass sie im Stil dieser Welt handelt und die Reichen ehrt, die Armen aber verachtet. In unserer heutigen Welt werden die Armen in keiner Weise ber?cksichtigt. Leicht geschieht es, dass man sie v?llig vergisst oder gar verachtet, und oft werden ihnen die Missst?nde und Probleme der Gesellschaft aufgeb?rdet, in der sie leben. Dies gilt auch auf globaler Ebene, wenn man vergisst, den Kampf zur Beseitigung der Armut auf die Tagesordnung zu setzen. Es ist nicht modern, ?ber die Armen zu sprechen, auch weil dies eine weniger egozentrische Sicht auf das Leben und die Gesellschaft mit sich br?chte. Seinen eigenen Interessen nachzujagen, verh?rtet die Herzen und macht die Gesellschaft insbesondere den Schw?chsten gegen?ber grausamer. Jakobus erinnert daran, dass Gott genau entgegengesetzt handelt. Er erw?hlt die Armen dieser Welt, um sie reich und zu Erben seines Reiches zu machen. Im Buch Jesaja hei?t es: "Ich blicke auf den Armen und Zerknirschten und auf den, der zittert vor meinem Wort" (Jes 66,2). Und Jesus sagt sogar: "Selig, ihr Armen, denn euch geh?rt das Reich Gottes" (Lk 6,20). Diesem Programm, das die Armen privilegiert, muss auch die Gemeinschaft der J?nger Jesu nachfolgen. Der Apostel Jakobus hatte es wahrscheinlich mit einer Gemeinde zu tun, die aus Mitgliedern unterschiedlicher sozialer Herkunft bestand und sich wie die Welt verhielt. Doch die Kirche darf niemanden bevorzugen, weil ihr das vielleicht Vorteile bringt, sie darf niemanden um seines Reichtums willen und in der Hoffnung ehren, etwas als Gegenleistung zu erhalten. Wenn Jakobus das Beispiel des Ehrenplatzes anf?hrt, der den Armen in der Versammlung zusteht, bezieht er sich nicht in erster Linie auf den physischen Platz, der ihnen zuzuweisen ist, sondern auf den Platz, den sie in unserem Herzen und damit in unseren f?rsorglichen Gedanken einnehmen m?ssen. Den Armen soll eine besondere Aufmerksamkeit in der christlichen Gemeinde geschenkt werden, weil dies der Handlungsweise Gottes entspricht. Au?erdem weist Jakobus darauf hin, wie leicht die Armen unterdr?ckt und ausgebeutet werden. Wenn man sie nicht verteidigt, ist das so, als ob man den Namen Gottes l?stert, der sie zu seinen geliebten Kindern erw?hlt hat und sich mit ihnen identifiziert, wie wir im Matth?usevangelium lesen: "Amen, ich sage euch: Was ihr f?r einen meiner geringsten Br?der getan habt, das habt ihr mir getan" (Mt 25,40). Bei Matth?us geht es um Hungernde, D?rstende, Fremde, Nackte, Kranke und Gefangene. Daran werden wir alle beim Gericht gemessen werden, weil die Liebe zu ihnen ein wesentlicher Bestandteil des christlichen Glaubens und Lebens und nicht blo? eine Aufgabe freiwilliger Verb?nde oder der Caritas ist. Die Armen sind aufgenommen in die Familie Gottes. Sie sind die kleinsten Geschwister Jesu und damit Familienangeh?rige der Christen, sie haben einen Platz im Herzen der Kirche erhalten. Wir m?ssen sie als unsere Schwestern und Br?der lieben. In ihnen begegnen wir Jesus selbst.