Tägliches Gebet

Vorabend des Sonntags
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Vorabend des Sonntags


Lesung des Wortes Gottes

Lob sei dir, Lob sei dir, oh Herr,
König der ewigen Herrlichkeit.

Jeder, der lebt und an mich glaubt,
wird in Ewigkeit nicht sterben.

Lob sei dir, Lob sei dir, oh Herr,
König der ewigen Herrlichkeit.

Das Buch Kohelet 5,12-16

Es gibt etwas Schlimmes, etwas wie eine Krankheit, das ich unter der Sonne beobachtet habe: wenn Reichtum, der für seinen Besitzer ängstlich gehütet wurde, diesem Schlimmes brachte.

Durch ein schlechtes Geschäft ging ihm dieser Reichtum verloren. Er hatte einen Sohn gezeugt, aber jetzt hat er nichts mehr, das ihm gehört.

Wie er aus dem Leib seiner Mutter herausgekommen ist - nackt, wie er kam, muß er wieder gehen. Von seinem Besitz darf er überhaupt nichts forttragen, nichts, das er als ihm gehörig mitnehmen könnte.

So ist auch dies etwas Schlimmes, etwas wie eine Krankheit. Genau wie er kam, muß er gehen. Welchen Vorteil bringt es ihm, daß er sich anstrengt für den Wind?

Auch wird er während seines ganzen restlichen Lebens sein Essen im Dunkeln einnehmen; er wird sich häufig ärgern, und Krankheit und Unmut werden ihn plagen.

 

Lob sei dir, Lob sei dir, oh Herr,
König der ewigen Herrlichkeit.

Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen,
so spricht der Herr.

Lob sei dir, Lob sei dir, oh Herr,
König der ewigen Herrlichkeit.

Kohelet verdeutlicht weiter, wie nutzlos es ist, den Reichtum als Weg zum Glück zu wählen. Wer den Reichtum zu seinem wichtigsten Bestreben und das Geld zum Ziel seines Lebens macht, verurteilt sich vielmehr dazu, seine Tage „im Dunkeln“ zu verbringen, „er wird sich häufig ärgern, und Krankheit und Unmut werden ihn plagen“ (V.16) Das Beispiel, das er anführt, ist von verblüffender Aktualität, wenn man sieht, wie leicht es zu finanziellen Zusammenbrüchen kommen kann, in denen die Reichtümer, die in den Banken angesammelt wurden, ins Unglück führen und Schäden verursachen. Es genügt, dass ein Geschäft misslingt oder dass man sich verspekuliert und schon geht das ganze Vermögen in Rauch auf (V.13). Die Folgen des Bankrotts müssen auch die Kinder tragen, denn ihnen gehen die Güter verloren, die sie einst zu genießen hofften (V.12). Der Verlust des Vermögens hat alle Anstrengungen, es zu erwerben, nutzlos gemacht. Auf jeden Fall werden alle Mühen, Reichtum anzuhäufen, vom Tod infrage gestellt. Bei Kohelet hallen die Worte Ijobs wieder: „Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter, nackt kehre ich dahin zurück“ (Ijob 1,21). So schreibt auch der Psalmist: „Lass dich nicht beirren, wenn einer reich wird / und die Pracht seines Hauses sich mehrt; denn im Tod nimmt er das alles nicht mit, / seine Pracht steigt nicht mit ihm hinab.“ (Ps. 49,17–18). Paulus schreibt an Timotheus: „Wir haben nichts in die Welt mitgebracht und wir können auch nichts aus ihr mitnehmen“ (1Tim 6,7–9). Wir alle verlassen diese Welt nackt und besitzlos. Welchen Sinn hat es also, so Kohelet, für den Reichtum zu leben und ihn zum Ziel seines Lebens zu machen, wenn wir dann mit dem Tod alles aufgeben müssen? Die wahre Klugheit liegt darin, sich Gott anzuvertrauen: „Dies ist etwas, was ich eingesehen habe: Das vollkommene Glück besteht darin, dass jemand isst und trinkt und das Glück kennenlernt durch seinen eigenen Besitz, für den er sich unter der Sonne anstrengt während der wenigen Tage seines Lebens, die Gott ihm geschenkt hat. Denn das ist sein Anteil“ (V.17). Die Freude liegt darin, das Gute zu genießen und zu erleben, zu essen und zu trinken, dank des Vermögens, das man sich mit seiner eigenen Arbeit erarbeitet hat. Alles ist Gabe Gottes, auch der Reichtum. Man muss sie als eine Gabe genießen und nicht als Besitz, der einem zusteht. Der Autor stellt sich nicht die Frage, warum es Reiche und Arme gibt. Für Kohelet liegt das Glück im Herzen und nicht in den Dingen, die man besitzt. Wer die Güter als etwas ansieht, was nur für ihn selbst da ist, wird sie nicht genießen können. Wer sie als Gabe Gottes annimmt, dem werden sie zur Quelle von Zufriedenheit und Genuss, denn er wird sie auch mit anderen teilen. Gott selbst sorgt dafür, dass der Mensch sich nicht zu viele Sorgen um materielle Dinge machen muss (V.19) und dass sein Herz von den Dingen Gottes erfüllt ist.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika