Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

Die heutige Liturgie geleitet uns zur Schwelle von Weihnachten und will uns gleichsam vor allen Zerstreuungen und Sorgen bewahren, die sich nicht auf die Begegnung mit Jesus beziehen. Die Kirche möchte ein sinnvolles und frohes Weihnachten für jeden von uns. Kurz vor dem Heiligen Abend stellt sie uns Josef vor Augen, einen Mann wie viele andere, einen Zimmermann aus einem kleinen Dorf in Galiläa. Weder er noch sein Dorf oder Galiläa waren in der Welt seiner Zeit von Bedeutung. Aufgrund seiner Randlage besaß dieses Gebiet sogar einen schlechten Ruf. Josef lebte sein kleines Leben als Arbeiter und dachte an seine Zukunft. Er träumte von einer normalen Zukunft mit einer Familie und einer anständigen Arbeit. Er nahm sich Maria zur Braut, eine junge Frau aus dem Dorf, und wartete in Ruhe auf die Erfüllung seines Traums. Doch eines Tages wurde dieser Traum getrübt. Maria war auf geheimnisvolle Weise schwanger geworden. Was war geschehen? Man konnte von Ehebruch sprechen und Maria dessen beschuldigen. Das Judentum schrieb damals die Verstoßung der Frau vor. Daher hätte Josef als betrogener Ehemann Maria mit allen zivil- und strafrechtlichen Folgen für sie verstoßen können, sodass sie in den Augen aller als junge Ehebrecherin dastünde, die nicht nur von den Verwandten, sondern auch von allen Einwohnern Nazarets abgelehnt und ausgegrenzt worden wäre.
Doch Josef war gerecht und wollte sich im Stillen von ihr trennen, um ihr diese Schande zu ersparen. Trotz seiner Jugend hatte er Mitleid und war weise. Doch sein Traum war auf jeden Fall zerstört, deshalb blieb ihm nichts übrig, als über diese bittere Erfahrung nachzugrübeln. Wir können uns sein Drama und seine verschlungenen Gedankengänge vorstellen. Gott ließ ihn aber nicht allein mit seinen Gedanken. Noch während Josef mit seinen bitteren Fragen beschäftigt war und wahrscheinlich keine Hoffnung für die Zukunft hatte, fing er wieder an zu träumen. Es "erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum", schreibt der Evangelist. Diesmal handelte es sich nicht um seinen kleinen Traum von einem einfachen Leben als Zimmermann, den er sich selbst ausgedacht hatte. Er war viel größer: "Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen".
Das ist das Weihnachtsevangelium. Wir könnten es als Traum von Weihnachten bezeichnen: Ein Kind wird die ganze Welt von ihren Sünden erlösen; es wird die Welt von aller Knechtschaft befreien. Der einfache Zimmermann Josef aus einem kleinen Dorf am Rand des Reiches steht vor dem neuen und weiten Horizont von Weihnachten. Es ist nicht mehr sein kleiner Traum, sondern der große und grenzenlose Traum des Evangeliums des Herrn. Josef erhob sich, er tat, was der Engel ihm befohlen hatte und nahm Maria zu sich. Heute steht der einfache Zimmermann Josef vor uns und ruft uns auf, auf das Evangelium zu hören und den Traum der Worte des Engels aufzunehmen. Josef ist keine Hauptperson des Evangeliums. Trotzdem ist er an der Größe und Freude dieser Nacht beteiligt, indem er Maria und das Kind zu sich nimmt. Wir alle sollen das Evangelium zu uns nehmen und unsere banalen und egoistischen Träume und Wünsche aufgeben. An Weihnachten sollen wir große Träume haben. Auch wenn wir einfach und oft banal sind, können wir mitwirken am großen Plan der Liebe Gottes für die Menschen. Mit Josef machen wir uns auf den Weg in die Heilige Nacht, um den Herrn aufzunehmen und mit ihm auf den Wegen der Menschen zu gehen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika