Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

7. Sonntag der Osterzeit
Gedenken an den heiligen Bischof und Märtyrer Bonifatius. Er verkündete das Evangelium in Deutschland und wurde getötet, während er die Eucharistie feierte (+ 754).
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

Die Osterzeit neigt sich dem Ende entgegen, während die Kirche uns zum Gebet um den Heiligen Geist einlädt, die Kraft von oben, die uns auf den Wegen der Welt stützt und führt, um Zeugen für Ostern zu sein, für den Sieg des Guten über das Böse, der Liebe über den Tod. Diese Kraft ist jedoch nicht das Ergebnis unserer Bemühungen, sondern sie ist ein Geschenk des Herrn, um das er zum Vater betet. Das Evangelium dieses Sonntags zwischen Himmelfahrt und Pfingsten führt uns deshalb noch einmal in die bewegende Stunde des Abschieds Jesu von seinen Jüngern zurück. Seine letzten Worte vor dem Leiden sind ein langes und vertrautes Gebet zum Vater, in dem er nicht an sich denkt, obwohl das nur allzu verständlich gewesen wäre. Sein Blick und seine Gedanken gehen vielmehr zu seinen Freunden, für die er sein ganzes Leben lang da gewesen ist. "Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir". Um die Verbundenheit und Freundschaft mit seinen Freunden und um ihre Beziehung zum Vater im Himmel dreht sich seine ganze Sorge, weil er weiß, dass davon das Heil seiner Jünger und auch das Heil und das Glück unseres Lebens abhängen. Alles in unserem Leben geht aus dieser Beziehung zum Vater im Himmel hervor, wie alles im Leben Jesu eine Frucht dieser Verbundenheit mit dem Vater war: "Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast".
Durch das Gebet, durch die Verbindung zum Vater konnte Jesus den Menschen immer mit Güte und Liebe begegnen, sogar denen, die ihn verrieten und töteten. Deshalb ist das Gebet immer das erste Werk des Christen, weil es nach der Himmelfahrt der Weg ist, um mit dem Auferstandenen und dem Vater im Himmel die tiefe Einheit zu leben, aus der alles Zeugnis für das Evangelium hervorgeht. Das Gebet macht uns menschlich, so wie Jesus menschlich blieb in einer unmenschlichen und barbarischen Welt, die ihm mit Gewalt das Leben nahm. Nach seiner Himmelfahrt ist sich Jesus bewusst, dass er keine anderen Mittel hat, um das Evangelium auf der Erde zu leben und weiterzugeben, als seine Jünger, diese armen und schwachen Männer und Frauen, die er um sich versammelt hat. Er kennt ihre Sünden und Fehler, umso mehr ist er sich bewusst, dass sie sein Gebet brauchen.
An diesem Sonntag vor Pfingsten ist dieses Evangelium ein großer Trost auch für uns, die wir heute aufgerufen sind, Zeugen des Evangeliums von Ostern zu sein. Auch wir sind uns unserer Schwäche bewusst, wir kennen unsere Schwierigkeiten, miteinander in Einheit zu leben und nicht nur um uns selbst besorgt zu sein. Deshalb ist das Gebet Jesu für uns eine große Hilfe, seine Himmelfahrt bedeutet nicht, dass er sich aus der Welt zurückgezogen hat, sondern dass er uns auf eine neue und noch intensivere Weise begleitet. Je mehr wir daher spirituelle Menschen werden und diese tiefe Einheit mit dem Herrn leben, umso mehr ist seine Liebe auch in uns lebendig und umso mehr können wir diese Liebe an die Mitmenschen weitergeben.
Deshalb sind wir aufgerufen, wie Jesus unsere Augen zum Himmel zu erheben. Dadurch erkennen wir die Menschen mit den Augen Gottes und verstehen, dass jeder Mensch ein Geschöpf Gottes ist, ein Ergebnis seiner Liebe. Jeder Mensch trägt einen göttlichen Funken in sich, den wir durch unser Zeugnis und die Weitergabe des Evangeliums wecken können, damit sich auch in ihnen diese Liebe entfaltet, die der Herr uns geschenkt hat.
Das heutige Evangelium ist das Gebet Jesu für die Jünger aller Zeiten, auch für diejenigen, die noch kommen werden. Es ist die Frucht eines großen Traumes für unsere Welt, dass sie immer mehr von der Liebe erfüllt werde, die Jesus schenkt. Doch diese Liebe hält nur Einzug in die Welt, wenn sich die Herzen der Jünger für sie öffnen. Dazu sendet er seinen Heiligen Geist, die göttliche Kraft aus der Höhe. Der Heilige Geist ist die göttliche Kraft der Liebe, die nicht aus unserem Instinkt oder unseren Begabungen hervorgeht, sondern ein Geschenk von oben ist. Der heutige Sonntag möchte uns verdeutlichen, dass Jesus alles erdenklich Mögliche getan hat, nur um uns nahe zu bleiben, um uns zu helfen in der Welt, die nicht einfach ist, die voller Hass und Gewalt ist, wie er selbst in jener Stunde erfahren hat. Er hilft uns auch heute, damit wir barmherzig und menschlich sein können.
Jesus betont, dass wir Gottes Eigentum sind, und wer wird nicht das Eigene besser hüten und beschützen als Gott selbst? Wie die Verbindung von Vater und Sohn untrennbar ist, so ist auch die Verbindung von Vater und Sohn zu uns Jüngern untrennbar. Das Gebet Jesu enthält diese Zusage für alle Zeiten. Dankbar hören wir heute diese Worte und verstehen, dass wir oft undankbar und zerstreut sind, weil wir nur so schwer begreifen, wie gut uns das Gebet und das Hören auf das Wort Gottes tun. Denn das Gebet ist keine Pflicht des Jüngers, sondern eine Kraftquelle, die unglaubliche Energien freisetzt. Wie viel könnten wir bewirken, wie viel Schönes erleben, wenn wir diese spirituelle Verbundenheit vertiefen. Gerade diese Tage der Vorbereitung auf Pfingsten rufen uns auf, die Urgemeinde von Jerusalem nachzuahmen, die einträchtig im Obergemach im Gebet vereint war, um die Gabe des Geistes zu empfangen. Das ist ein Bild für jede christliche Gemeinschaft: Diese einträchtige Versammlung im Gebet und im Hören auf das Wort Gottes ist der eigentliche Wesenszug der christlichen Gemeinschaft, nicht ihre Taten oder Werke. Es ist der bessere Teil, den wir uns niemals rauben lassen dürfen, auch wenn die Dringlichkeiten des Alltags noch so stark sein mögen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika