Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

2. Sonntag im Jahreskreis
Fest des schwarzen Christus von Esquipulas in Guatemala, der in ganz Mittelamerika verehrt wird.
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 15 Januar

Homilie

"Am Tag darauf stand Johannes wieder dort." Die Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn sind zu Ende. Doch Johannes, der Mensch der Erwartung, des Traumes und der Suche nach einer neuen Welt ist noch immer dort. Er geht in die Tiefe, er resigniert nicht und begrenzt Weihnachten nicht auf ein unbestimmtes Gefühl, in dem das Leben so bleibt, wie es ist. Der Jünger und die Jüngerin sind ganz und gar Menschen dieser Erde und hierdurch in allen Ländern zu Hause und mit allen Menschen vertraut. Der Jünger gehört jedoch auch dem Himmel an: Er wartet auf das Reich Gottes. Deshalb läuft er nicht weg, flieht nicht und resigniert nicht. Johannes bleibt. Er geht nicht auf die Suche nach neuen Sensationen oder nach einer virtuellen Welt. Er schaut nicht mit zynischem Herzen auf die Welt, wie es oft die Menschen tun, die keine Hoffnung haben. Er ändert sich ständig selbst und hört nicht auf zu warten. Er richtet seinen Blick auf Jesus, der vorübergeht und weist auch heute auf ihn hin: "Seht, das Lamm Gottes!" Wir müssen ihn erkennen, so verwirrt und unsicher, wie wir sind. Seht, der Sanftmütige, der mit seiner Menschlichkeit das Angesicht Gottes konkret werden lässt. Seht, das Lamm, das sich zum Schlachten führen lässt, um das Böse zu besiegen. Seht, die Antwort auf die Suche nach Glück, Liebe, Heilung, Frieden und nach dem Ende der Trennungen. Für Andreas und Johannes ist es der Täufer, der auf jenen Herrn hinweist, den sie wirklich brauchen und der ihrem Leben Sinn geben kann. Sie beginnen, ihm zu folgen, wenn auch mit Abstand. Wir wissen nicht, ob Jesus die beiden sofort bemerkt. Jedenfalls dreht er sich irgendwann um und fragt sie: "Was wollt ihr?" Auch hier geht die Initiative von Gott aus. Es ist Jesus, der sich umdreht und die zwei Jünger "sieht". Beim Evangelisten Johannes hat das Verb "sehen", um das sich die ganze Szene zu drehen scheint, die Bedeutung von Beziehung. Es drückt das Bestehen von Beziehungen aus, die sich zwischen unterschiedlichen Personen in einem direkten und unmittelbaren Kontakt verwirklichen: Johannes "richtete seinen Blick" auf Jesus; dann "wendet sich" Jesus um und "sieht" die beiden Jünger. Er lädt sie ein, zu "kommen" und zu "sehen"; sie gehen mit ihm und "sehen, wo er wohnt". Zuletzt "blickt" Jesus Petrus an und gibt ihm einen neuen Namen und eine neue Bestimmung.
"Sehen" bedeutet, in das Herz des anderen hinabzusteigen und sich gleichzeitig im eigenen Herzen erforschen zu lassen; "sehen" heißt verstehen und verstanden werden. Die Initiative geht von Gott aus. Doch das Herz der beiden Jünger ist weder leer noch sucht es die ruhige und geizige Befriedigung in den immer gleichen Dingen. Schließlich waren die beiden nicht in Galiläa geblieben, in ihrer Umgebung oder in ihrer Stadt, um ihr alltägliches Leben weiterzuführen. Vielmehr hatten sie in ihrem Herzen die Sehnsucht nach einem neuen Leben für sich und für ihre Mitmenschen verspürt. Diese Sehnsucht, dieses vielleicht unausgesprochene Bedürfnis wird durch die Frage Jesu aufgegriffen: "Was wollt ihr?" Sie antworten: "Meister -, wo wohnst du?" Das Bedürfnis nach einem "Meister", dem man folgen, und nach einem "Haus", in dem man leben kann, ist der Kern ihrer Suche. Dieselbe Frage geht auch und besonders von den Menschen unserer Zeit aus: Denn selten trifft man auf "Meister" des Lebens. Es ist schwierig, jemanden zu finden, der einen wirklich gern hat. Die Menschen fühlen sich immer häufiger entwurzelt und ohne eine echte Gemeinschaft, die sie aufnimmt und begleitet. Unsere Städte scheinen immer mehr so beschaffen zu sein, dass sie ein solidarisches und gemeinschaftliches Leben erschweren oder gar unmöglich machen. Eine utilitaristische und konsumorientierte Lebensweise, das Streben nach Wohlstand für den Einzelnen oder für bestimmte Gruppen drücken uns nieder und bewirken, dass wir zutiefst allein und verwaist sind oder einander als Rivalen betrachten. Es fehlen "Väter", "Mütter", "Meister", Bezugspunkte und Lebensmodelle. In diesem Sinne sind wir alle ärmer geworden. Zu wem soll man gehen, wenn man lernen will, wie man leben soll? Wer kann uns mit Worten und vor allem mit seinem Beispiel zeigen, wofür es sich zu leben lohnt? Alleine kann man sich nicht erlösen. Jeder von uns braucht Hilfe: Samuel hatte den Beistand des Priesters Eli, Andreas die Unterstützung des Täufers und Petrus die Hilfe seines Bruders Andreas. Auch wir brauchen einen Priester, einen Bruder, eine Schwester, jemanden, der uns hilft und uns auf unserem religiösen und menschlichen Weg begleitet.
Auf die Frage der beiden Jünger antwortet Jesus: "Kommt und seht!" Der junge Prophet aus Nazaret hält sich nicht mit Erklärungen auf, denn er will keine Lehre übermitteln, sondern das Leben weiter geben. Deshalb macht er sofort den Vorschlag einer konkreten Erfahrung: die Freundschaft, die man berühren und sehen kann. Die beiden "gingen mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde". Zwar wird hier erzählt, dass die beiden Jünger sich im Haus Jesu aufhielten, doch von größerer Bedeutung war, dass die beiden Jünger sich in der Nähe Jesu befanden und sich zutiefst mit ihm verbanden. Sie traten in eine Gemeinschaft mit ihm ein und wurden verwandelt. Bei Jesus zu verweilen macht nicht verschlossen, blockiert nicht und engt den Horizont nicht ein. Es führt im Gegenteil dazu, den eigenen Individualismus hinter sich zu lassen und die eigene Begrenztheit und Enge zu überwinden. So werden wir allen, denen wir begegnen, die faszinierende Entdeckung dessen mitteilen, der unendlich viel größer ist als wir: des Messias. Das Leben der beiden Jünger ändert sich. Die Begegnung mit Jesus schafft eine neue Brüderlichkeit zwischen Andreas und Petrus. "Wir haben den Messias gefunden", sagt Andreas voller Freude. Wie Johannes beginnt auch er zu sprechen und weist auf die Gegenwart Jesu hin. Das Wort muss weitergegeben werden, sonst geht es verloren. Man zündet kein Licht an, um es unter einen Scheffel zu stellen. Es lässt uns Zukunft, Sinn und Hoffnung finden, das, was wir gesucht und mehr, als wir ersehnt haben! Herr, lehre uns, mit Leidenschaft deine Hoffnung an all jene weiterzugeben, die nach Zukunft und Heil suchen. Wir danken dir, weil du uns bei dir sein lässt. Lehre uns, stehen zu bleiben, um dich als einzigen Meister und Hirten unseres Lebens zu erkennen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika