Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

Gebet für die Einheit der Kirchen. Besonderes Gedenken an die Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften der Lutheraner, Reformierten, Methodisten, Baptisten und Pfingstler. Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 22 Januar

Homilie

Am heutigen Sonntag richtet sich das Evangelium an die ersten Jünger. Jesus begegnet den Menschen auch heute und ruft sie wie damals, ihm zu folgen. Evangelium bedeutet eine gute Nachricht. Wie viele schlimme Nachrichten hören wir jedoch, die manchmal in Angst und Schrecken versetzen! Das Evangelium ist die beste Nachricht, die uns erreichen kann: Gott – die Liebe, das Geheimnis des Lebens, der Sinn des Lebens – spricht, richtet sich an dich, möchte, dass du ihm folgst, das heißt, dass er sich freut, wenn du bei ihm bist und dass er dich braucht. Jesus sucht sich seine Freunde. Unser ganzes Leben hat Sinn, weil es in Beziehung zu jemandem steht. Das Leben ist Begegnung. Deshalb müssen wir aufmerksam, sensibel und gut sein! Die Begegnung mit Jesus, die heute wiederum geschieht, heißt Evangelium. Oft mühen wir uns sehr darum, herauszufinden, wer wir sind und was wir wirklich suchen. Doch alleine und beim Blick in den Spiegel verstehen wir es nicht, sondern nur, wenn wir ihm zuhören und folgen.
Jesus gibt keine Befehle wie ein General: Er spricht wie einer, der Vollmacht hat. Er hält keine Vorlesung wie ein Professor, denn er ist der einzige Lehrer. Er hört nicht zerstreut oder wortlos zu, denn er ist ein wahrer Freund. Er führt keine Selbstgespräche wie ein Egozentriker. Er urteilt nicht über alles und alle, wie wir es tun, weil wir glauben, intelligenter als die anderen zu sein, oder weil wir zeigen wollen, dass wir es sind, sondern er erklärt uns unsere Sünde. Das Evangelium ist kein Moralgesetzbuch, auch wenn es uns lehrt, worauf es wirklich ankommt und uns dabei hilft, uns an der Liebe zu messen. Das Evangelium ist kein Buch, das man einmal liest und dann weglegt. Im Gegenteil: Je häufiger wir es öffnen und darin lesen, desto mehr verstehen wir es. Evangelium heißt: Ich habe dich gern, ich möchte, dass du bei mir bleibst; ich möchte, dass du gut lebst; ich möchte, dass du glücklich bist; es gibt kein Glück, ohne die anderen zu lieben und ohne dem zu helfen, der Hilfe braucht; folge mir, weil du sonst dem Herrn dieser Welt folgst und am Ende Gefangener deiner selbst wirst.
„Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes“ (Mk 1,14–20). So beginnt das Evangelium an diesem Sonntag im Jahreskreis. Wir stehen am Beginn der Verkündigung Jesu und somit auch der christlichen Gemeinde. Es geht hier nicht um eine längst vergangene Zeit, sondern dies ist das lebendige und immerwährende Fundament der Kirche. Jesus hat nicht ein für alle Mal gepredigt, sondern seine Verkündigung geht von Generation zu Generation weiter und ist auch Grundlage für den Glauben unserer Zeit. Der von Markus verwendete Ausdruck „Evangelium“, an das zu glauben Jesus auffordert, hat an dieser Stelle eine konkrete Bedeutung, denn er meint eine gute Nachricht, die verkündet wird, während es scheint, dass alles vom Schweigen beherrscht ist. Nicht zufällig bemerkt der Evangelist, dass Jesus aufbricht und zu lehren beginnt, nachdem er von der Gefangennahme des Johannes des Täufers gehört hat. Das ernste und anspruchsvolle Wort der Gerechtigkeit aus dem Munde des Propheten in der Wüste war durch die Macht des Herodes in Fesseln gelegt worden. Das Land Palästina war wieder zu einer Wüste verfallen, in der es keine Worte der Wahrheit mehr gab. Alle waren geprägt von der doppelzüngigen Macht des jeweils herrschenden Herodes. Daher empfand Jesus noch dringender das Bedürfnis, im Advent einer neuen Zeit ein Wort der Hoffnung in den Ohren und vor allem in den Herzen der Menschen erklingen zu lassen. Er verließ das Gebiet am Jordan und ging nach Galiläa, das abgelegenste und verrufenste Gebiet Palästinas. Dort begann er, auf den Straßen und Plätzen das Evangelium zu verkünden: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“
Diesen armen und einfachen Männern und Frauen in Galiläa verkündet Jesus, dass die Zeit zu Ende ist, in der die Gewalttätigen und Machtgierigen, die Anmaßenden und Ehrgeizigen die Vorherrschaft innehatten. Zu Ende ist die Zeit, in der die Menschen im Stich gelassen werden und sich aufgeben, nicht lieben und nicht geliebt werden. Zu Ende ist also die Zeit der Sklaverei. Nun hat die Zeit der Freiheit des Reiches Gottes begonnen: ein Reich des Friedens, der Solidarität, der Freundschaft, der Vergebung, der Erneuerung des Herzens und des Lebens. Dieses Evangelium wird auch uns heute verkündet und auch für uns ist es eine günstige Gelegenheit, die wir ergreifen sollen. Nicht nur, weil unsere Zeit gar nicht so anders ist als die des Täufers, sondern auch, weil es dringend notwendig ist, uns für die Erneuerung unseres eigenen Lebens und der Gesellschaft zu entscheiden. Von Zeit zu Zeit gibt es einen geeigneten Moment, den es zu ergreifen gilt, einen Moment, in dem das Wort „wiedergeboren werden“ eine neue Konkretheit gewinnt. Es ist ein Moment der Entscheidung. Selbst die politische Lage drängt uns dazu, auch wenn es bei dieser Entscheidung um viel mehr geht, berührt sie doch die Wurzeln unseres Glaubens. Eine ähnliche Situation wird im heutigen Evangelium beschrieben: Simon und Andreas, sein Bruder, waren mit ihrer gewohnten Arbeit beschäftigt. Jesus begegnete ihnen, als sie ihre Netze herrichteten und sagte zu ihnen: „Kommt, ich werde euch zu Menschenfischern machen“. Das Gleiche geschah kurz danach zwei anderen Brüdern, Jakobus und Johannes, die ebenfalls mit ihrem Fischfang beschäftigt waren. Alle vier ließen ihre Fischernetze liegen, um Menschenfischer zu werden. Sie sollten nicht mehr für sich selbst fischen. Ihre Berufung veränderte ihre Aufmerksamkeit, ihre Sorge, ihr ganzes Leben, denn sie sollten nun für andere fischen, für die Errichtung eines Reiches, das die gemeinsame Bestimmung aller Menschen darstellte. Durch diese Entscheidung wurden sie zu den ersten Jüngern; und niemand kann einen anderen Weg finden, als den, den uns Markus aufgezeigt hat.
Warum sollten wir ihm folgen? Jesus überzeugt uns nicht mit einem Programm! Er sagt nur: „Folgt mir! Ich werde euch zu Menschenfischern machen“. Fische nicht für dich, sondern für die anderen; verliere nicht dein Herz und dein einziges Leben auf der Suche nach den Dingen, sondern hilf mir, den Menschen mit Liebe zu begegnen; hilf mir, viele Menschen aus dem verworrenen Meer der Welt zu ziehen, aus der Einsamkeit, die so oft Angst macht. Erreich sie mit den Netzen der Freundschaft, damit sie geliebt werden. Das Evangelium will nicht, das wir auf irgendetwas in unserem Leben verzichten. Im Gegenteil: Es hilft uns, das aufzugeben, was uns nicht nützt, den Stolz und die kurzsichtige Selbstliebe, damit es uns das Hundertfache an Brüdern, Schwestern, Müttern und Vätern schenken kann. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen, denn sie hatten es eilig. Die Zeit ist kurz, denn wir leben nicht ewig. Die Liebe will sogleich ans Ziel, sie will keine Gelegenheit versäumen. Sicher hatten diese Männer nicht alles verstanden, und auch wir verstehen nicht alles. Sie entscheiden sich nur, sein Wort der Freundschaft ernst zu nehmen. Die Kirchenväter sagten: „„Verstehe, dass du eine Welt im Kleinen bist. Willst du eine andere Stimme hören, um dich nicht für klein und gering zu halten?“ Diese Stimme ist das Evangelium Jesu, das in die Welt unseres Herzens eindringt, um es mit sanfter Eindringlichkeit und vollständig zu öffnen. Auch wenn wir vor uns nur Dunkelheit sehen, sagt er uns auch heute: „Folgt mir“.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika