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Liturgie des Sonntags
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Liturgie des Sonntags

10. Sonntag im Jahreskreis Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 10 Juni

Homilie

Mit diesem Sonntag nimmt die Kirche nach den wichtigen Festzeiten wieder den Rhythmus der Sonntage im Jahreskreis auf. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie von geringerer Bedeutung sind. Gerade die Sonntage wurden von den Kirchenvätern als das Ostern der Woche bezeichnen, um zum Ausdruck zu bringen, dass die Feste der vergangenen Wochen mit ihrer hoffnungsvollen Botschaft der Auferstehung das ganze Jahr des Christen prägen sollen. Die sonntägliche Eucharistiefeier wird aus diesem Grund als Quelle und Höhepunkt des kirchlichen Lebens bezeichnet. Hier liegt die Quelle für unser Tun und unser Zeugnis, zu dem wir im Alltag des Lebens als Jünger des Auferstandenen gesandt sind. Sie ist nämlich die Begegnung mit dem barmherzigen Vater, der uns mit großzügiger Liebe und Vergebung in seinem Haus aufnimmt und mit uns das Fest der Barmherzigkeit feiert, damit wir fähig werden, dieselbe Barmherzigkeit in unserem Leben zu bezeugen.
Das Evangelium dieses Sonntags verdeutlicht in besonderer Weise die große Schwierigkeit Jesu, seine Botschaft von der Barmherzigkeit und Vergebung verständlich zu machen. Es überrascht in diesem Abschnitt, dass nicht nur die Schriftgelehrten aus Jerusalem Vorbehalte gegen das Wirken Jesu äußern, von denen man vielleicht solche Einwände erwartet hätte. Sogar seine eigene Familie und seine Angehörigen zeigen Schwierigkeiten und großes Unvermögen, Jesus und sein Evangelium zu verstehen. Zunächst kommen einige Angehörige zum Haus, in dem Jesus mit vielen Menschen versammelt ist, und wollen ihn wieder zurückholen. Für sie sind seine Worte übertrieben. Wie schon öfter bei Markus wird von einer großen Menge berichtet, auf die Jesus unheimlichen Eindruck machte. Vor allem war seine Lehre außergewöhnlich, denn er lehrte sie mit Vollmacht, nicht wie die Schriftgelehrten. Seine Verkündigung traf mitten ins Herz und war gleichzeitig ein Aufruf, das eigene Herz zu ändern, um auf diese Weise das Böse zu bekämpfen. Denn Jesus hat weder einen ideologischen noch einen politischen Kampf gegen das Böse geführt. Für ihn war der entscheidende Ort dieses Kampfes das Herz des Menschen, und jeder einzelne muss sich persönlich daran beteiligen. Der entscheidende Sieg über das Böse ist die Bekehrung des Herzens, und das ist eine ganz persönliche Angelegenheit, zu der wir alle immer wieder neu aufgerufen sind.
Daher gibt es für Jesus keine formale Zugehörigkeit zur Gemeinde der Kinder Gottes und auch nicht zu seiner Gemeinschaft. Weder die Religionsoberhäupter konnten sich gut und gerecht fühlen, weil sie sich auf eine Position oder Tradition beriefen, noch die Familienangehörigen, weil sie ihre Blutsverwandtschaft in den Vordergrund stellten. Für das Heil kommt es weder auf Positionen oder Ämter noch auf verwandtschaftliche oder familiäre Beziehungen an. Das konnten weder die Schriftgelehrten aus Jerusalem noch die Verwandten aus Nazaret begreifen.
Die Schriftgelehrten kommen zu einem schwerwiegenden Vorwurf. Sie müssen zwar eingestehen, dass Jesus viele Menschen von der Macht des Bösen befreite. Das konnten sie nicht leugnen, denn es war offensichtlich vor aller Augen. Doch ihr Vorwurf, Jesus stehe mit dem Teufel im Bunde, will alles Gute zunichtemachen und diesen guten Propheten in Misskredit bringen. Sie konnten es nicht ertragen, dass dieser junge Prophet mit großer Liebe und Barmherzigkeit die Herzen der Menschen wirklich veränderte. Das stellte ihr eigenes Verhalten und Denken infrage. Die Antwort Jesu ist eindeutig und wirft auch ein Licht auf das enge Herz und die Unbarmherzigkeit dieser Führer, die unfähig waren, das Herz der Menschen zu berühren. Jesus sagt eindeutig, dass das Böse niemals durch Böses besiegt werden kann. "Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben". Nur das Gute und die Liebe können die Macht des Bösen in Fesseln legen, das ist die große Lehre des Kreuzes. Gewalt wird immer wieder Gewalt hervorbringen, Böses wird das Böse nur noch vermehren und den Teufelskreis von Hass und Gewalt vergrößern. Wehe wenn wir das Gute nicht fördern und vermehren, dann laden wir eine schwere Sünde auf uns. Die Worte Jesu sind an dieser Stelle so schwerwiegend, wie wir es kaum anderswo vorfinden: "Wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften". Hüten wir uns, den Heiligen Geist zu lästern, indem wir sein Wirken infrage stellen und ihm Hindernisse in den Weg legen. Achten wir sorgsam auf sein Wehen und Wirken, das wir nicht vorherbestimmen können, sondern nur mit einem liebenden Herzen erkennen. Der Geist weht nämlich, wo er will, er ist weder in unsere Vorstellungen von Religion einzugrenzen, wie es die Schriftgelehrten tun wollten, noch in familiäre Beziehungen, wie es die Verwandten Jesu taten.
Auch die Verwandten und sogar die Mutter Jesu müssen radikal umdenken und sich in Acht nehmen, damit sie den Heiligen Geist nicht lästern, indem sie Jesus in seiner Sendung behindern. Kinder Gottes und damit Glieder in der Gemeinschaft des Herrn wird man nicht, indem man aus dem Blut oder aus dem Willen des Fleisches, sondern aus Gott geboren wird. "Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter". Diese Worte rufen uns zu einer Bekehrung und zum Umdenken auf und stellen unsere innere Haltung infrage, mit der wir oft leben und uns als Gläubige fühlen. Nur wenn wir wirklich den Willen Gottes erfüllen, dürfen wir uns Bruder und Schwester Jesu nennen. Das ist kein Automatismus, sondern eine Frage, die sich jeden Tag neu stellt. In dieser Hinsicht müssen auch wir darauf achten, das Evangelium nicht in unsere Vorstellungswelt einzugrenzen und ihm die verändernde Wirkung zu rauben. Wenn wir nicht immer wieder neu bereit sind, unser Herz zu ändern und umzukehren, laufen wir Gefahr, unsympathische Verwandte zu werden und wie sie das Evangelium für unglaubwürdig und unrealistisch zu halten. Lernen wir dagegen die Demut, auf das Wort des Herrn zu hören und jeden Tag in Einfachheit danach zu handeln, dann werden wir die Freude erfahren, wahre Schwestern und Brüder des Herrn genannt zu werden.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika