Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

4. Sonntag der Osterzeit
Gedenken an den heiligen Anselm (1033–1109), der Benediktinermönch und Bischof von Canterbury war. Aus Liebe zur Kirche nahm er das Exil auf sich.
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 21 April

Homilie

An diesem Sabbat geschah in der Synagoge von Antiochia in Pisidien, einer alten Stadt im Herzen Kleinasiens (der heutigen Türkei) ein Er-eignis, das nicht nur für die Anfänge der Geschichte der christlichen Gemeinden von großer Bedeutung war: Die Kirche verließ das Juden-tum. In der Synagoge befanden sich fromme und angesehene Frauen und Männer, die sich gewohnheitsmäßig trafen. Es war eine fest gefüg-te Gruppe von Gebildeten, die alle an den einen Gott glaubten – eine sicherlich schöne und einzigartige Erfahrung in jener von Ungläubigen und Heiden bewohnten Region. In diese Versammlung von religiösen und gläubigen Menschen kamen nun Paulus und Barnabas, und mit ihnen „kam fast die ganze Stadt“, weil sie die Verkündigung des Evan-geliums hören wollten. Als sie „die Scharen sahen“, so schreibt der Verfasser der Apostelgeschichte, „wurden die Juden eifersüchtig, wi-dersprachen den Worten des Paulus und stießen Lästerungen aus“.
Diese Begebenheit liegt scheinbar in weiter Vergangenheit, doch sie wiederholt sich von Generation zu Generation, wenn auch in unter-schiedlichen Ausprägungen. Denn die Gläubigen der Synagoge von Antiochia sind die Gläubigen zu jeder Zeit und in jeder Generation, die das Wort des Evangeliums bereits als ihren Besitz ansehen. Diesen meinen sie so gut zu kennen, dass sie nicht mehr das Bedürfnis ver-spüren, zuzuhören. Ja selbst wenn sie zuhören, hören sie nicht mit dem Herzen und der notwendigen Bereitschaft zur Veränderung zu. Wenn das Wort sie aus der Weisheit ihres Gesetzes oder aus der Kon-zentration auf sich selbst herausreißt oder wenn das Evangelium die Grenzen von Gruppen, Clans, Rassen oder Nationen durchbricht, dann widersprechen sie. Das Ereignis von Antiochia ist eine Ermahnung an jeden einzelnen Gläubigen und an jede christliche Gemeinschaft. Ja es richtet sich auch an jene individualistische Mentalität, in der jeder seine eigenen Besonderheiten unterstreicht und die sich immer mehr durch-setzt. Die Überzeugung, man kenne den Herrn bereits und besitze ihn, ist ein Widerspruch gegen das Evangelium und im Grunde eine Läste-rung. Sie geht einher damit, dass man sich der ständigen Berufung zur Bekehrung des Herzens verschließt, die uns täglich auffordert, unsere Grenzen zu überwinden. Das Leben in der Nachfolge Jesu und seines Evangeliums ist nicht die Sicherheit einer Zugehörigkeit und auch nicht der ruhige Anspruch auf eine schon früher erfolgte Erwählung. Es liegt eine Mühe im Hören und eine Dringlichkeit in der Veränderung unserer Herzen. So sagt Jesus auch im heutigen Evangelium: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir“ (Joh 10,27). Dem Herrn treu zu sein bedeutet, auf seine Stimme zu hören und ihm jeden Tag zu folgen, wohin er uns auch führt. Das ist das genaue Gegenteil der Reaktion in der Synagoge von Antiochia, wo die Menschen faul und stolz sitzen blieben. Wer auf Jesus hört und ihm nachfolgt (und die einzige Art der Nachfolge besteht im Hören, wäh-rend er spricht und auf den Wegen der Welt unterwegs ist), dem ver-spricht er das ewige Leben: Keiner von den Seinen wird zugrunde ge-hen, so sagt Jesus mit der Sicherheit dessen, der weiß, dass er eine Kraft hat, die sogar größer ist als die des Todes. Er verspricht: „Nie-mand wird sie meiner Hand entreißen.“ Er ist ein guter Hirt, der stark ist und eifersüchtig auf seine Schafe achtet. Das Leben derer, die auf ihn hören, liegt in den Händen Gottes geborgen; diese Hände vergessen niemals und geben immer Halt.
Die Offenbarung eröffnet vor unseren Augen die Vision „einer großen Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; nie-mand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen“ (V. 9). Es ist das Bild vom Ende der Geschichte, aber auch von ihrem Ziel, auf das sie hinstrebt: Zu dieser großen Schar hin führt uns der gute Hirte. Die Gläubigen und die Menschen guten Willens aber sind berufen, diese Vision schon heute zu verwirklichen, besonders in der jetzigen geschichtlichen Situation, in der weltweit die Einzelnen, die Völker und ethnischen Gruppen mehr danach streben, ihre eigenen Rechte einzufordern als in Kommunion zu leben. Sehr wenig ist dabei von der Vision von der Einheit des Menschengeschlechts die Rede, die letztlich die historische Sendung Jesu ausmacht. In der Apokalypse ist also genau das Gegenteil dessen dargestellt, was bei den Juden in Antiochia in Pisidien geschah. Dort aber durchbrach die Predigt die engen Grenzen dieser religiösen Menschen und schlug den Weg hin zur weiten Welt der Menschen ein. Das Evangelium weitet das Herz jedes Gläubigen, denn es reißt in der Tiefe die bittere Wurzel des egoistischen und gewalttätigen Egoismus aus. Im Herzen jedes einzel-nen Gliedes dieser „großen Schar“, von der die Apokalypse spricht (und dazu gehören auch jene, die, ohne es zu wissen, vom Geist Got-tes erfüllt sind), zeigt sich der universale Atem, der auch das Herz des guten Hirten erfüllt. An diesem Sonntag lädt die Kirche dazu ein, für die Priester und ihre pastorale Aufgabe zu beten. Nehmen wir Anteil an diesem Gebet in dem klaren Bewusstsein, dass alle Gläubigen, die Priester aber in besonderer Weise, diese universale Liebe leben sollen, von der das christliche Evangelium geprägt ist.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika