Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

5. Sonntag der Osterzeit Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 28 April

Homilie

Nach der Auferstehung begegnen die Apostel und Jünger Jesus im Abendmahlsaal, auf dem Weg nach Emmaus und schließlich am See von Tiberias. In gewisser Weise erleben wir Sonntag für Sonntag, was sie damals erfahren haben. Denn wir versammeln uns, um dem auferstan-denen Jesus zu begegnen, der mit unvorstellbarer Zärtlichkeit zu den Seinen gesagt hatte: „Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch“. Diese Begegnung ereignet sich in unseren Tagen, in denen viele unserer Zeitgenossen der Meinung sind, es sei unwichtig und überflüssig, auf ihn zuzugehen und seine Stimme zu hören. Doch im Herzen eines jeden Mannes und einer jeden Frau finden sich Tränen, Trauer, Klage und vor allem die Schwierigkeiten des Lebens. Wer die Begegnung mit dem vergisst, der den Tod besiegt hat und zum Leben auferstanden ist, bleibt allein mit seiner armseligen Kraft und seinen schwachen Gefühlen, seien sie auch erfüllt von Selbstzufriedenheit. Schnell offenbart sich ihm die Mühsal des Lebens, während sich der bessere Teil seines Menschseins verdunkelt. Es genügt, die Augen vom eigenen Leben zu erheben und auf andere Länder zu blicken, um wahrzunehmen, wie viel Tod, Trauer und Klage in der Welt auch heute bestehen. Dennoch blei-ben wir untätig. Zweifelsohne könnten wir zumindest unsere Empörung über die zahlreichen Ungerechtigkeiten und die Unterdrückung stärker zum Ausdruck bringen. Wie können wir so gleichgültig sein, wie können wir so hastig durch unser Leben eilen, gleichsam betrunken von unseren persönlichen oder nationalen Problemen? Wie kann man leben, diskutie-ren, Gespräche führen und sich mit dem öffentlichen Leben auseinander-setzen, ohne dem Leid und dem Tod zu begegnen und ohne sich ge-drängt zu fühlen, eine andere Welt aufzubauen?
Der Gläubige geht dem Wort des Auferstandenen entgegen und bittet um einen anderen Tag – den Tag, an dem sich keine Klagen mehr erheben, weil der Tod mit seiner ganzen finsteren Macht bezwungen wurde. Das Alte hat noch zu große Kraft. Deshalb ist es ein Muss, für das Neue zu arbeiten und zu hoffen, um der Herrschaft des Bösen und seiner Anhän-ger über die Welt ein Ende zu setzen. Wenn die Schwestern und Brüder zum Auferstandenen gerufen werden, handelt es sich nicht um eine ge-wöhnliche Verabredung, sondern um einen ernsten und erhebenden Moment. An jenem Donnerstag beim Letzten Abendmahl hatte Judas soeben den Raum verlassen und die Atmosphäre war gleichsam heiterer und familiärer geworden. In diesem Moment gab Jesus den Jüngern das „neue Gebot“. An jedem Sonntag wiederholt sich diese Szene. Das Ge-bot, das Jesus uns aufträgt, ist ein „neues“ Gebot: „Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben“ (Joh 13,34). „Neu“ bedeutet das Neueste, das Endgültige oder auch das Einzigartige und Grundlegende. Wenn wir uns um den Tisch des Herrn versammeln, der für uns an jedem Sonntag gedeckt wird – auch wenn wir ihn manchmal verwaist lassen –, dann beginnen wir, auf diese Worte zu hören. Wir fangen an zu lieben – oder wir versuchen dies zumindest –, wie er uns geliebt hat, und es ent-zündet sich in uns eine größere und weitere Liebe, die unsere alltägli-chen Grenzen übersteigt. Hieraus erwächst der Wunsch nach einem an-deren, einem besseren Tag, der Wunsch, dass alle Traurigkeit, aller Schmerz und alle dunklen Mächte ein Ende finden. Von den Christen wird nicht verlangt, die christliche oder heilige Stadt aufzubauen. Den-noch hören wir, versammelt um den Herrn, eine Stimme, die sagt: „Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er wird als der ‚Gott-mit-uns‘ bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu“ (Offb 21,3–5).
Die Nähe zum Auferstandenen rührt uns an und verwandelt uns. Der neue Himmel und die neue Erde beginnen, wenn wir anfangen, uns untereinander so zu lieben, wie der Herr uns geliebt hat. So ereignet sich die Verklärung nicht nur einzelner Personen, sondern einer gan-zen Gruppe, sei sie nun groß oder klein. Jesus selbst hatte gesagt: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20). Dort, wo der Herr lebt, endet die Exis-tenz des Alten: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt“ (Joh 13,35). Tertullian schreibt, dass vor allem die praktizierte Liebe den Augen der Heiden gleichsam ein Brandmal aufprägt: „Seht, wie sie sich lieben“, sagen sie – während jene sich gegenseitig hassen – „und wie bereit sie sind, das Leben füreinander hinzugeben“ – während jene sich gegenseitig lieber um-bringen. Das „neue“ Gebot ist nicht nur das Kennzeichen für die Zuge-hörigkeit zu Christus, sondern das Antlitz des auferstandenen Herrn selbst. Er lebt in der kleinen Gruppe armseliger Jünger, die versuchen, das Gebot der Liebe in die Tat umzusetzen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika