Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
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Liturgie des Sonntags

20. Sonntag im Jahreskreis Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 18 August

Homilie

Das Evangelium des heutigen Sonntags ist ein eindringlicher Appell, den der Herr an uns richtet: Es ist dringend, allen zu verkünden, dass das Reich Gottes mitten unter uns ist. Das war das Anliegen, das Jesus von Beginn seiner Predigttätigkeit an bewegte. Allen, denen er begegnete, rief er zu: „Kehrt um, das Gottesreich ist nahe!“ Das war der Inhalt seiner Predigt, das war das Ziel seiner Tätigkeit. Jesus brachte das Feuer der Liebe Gottes auf die Erde. Es war keine Theorie, kein Vorschlag und auch keine neue Ideologie. Es war das Feuer, das in seinem Herzen brannte und das ihn drängte, „durch alle Städte und Dörfer zu ziehen, das Evangelium vom Reich zu verkünden und alle Krankheiten und Leiden zu heilen“ (Mt 9,35). Dieses Feuer hat einen Namen: Mitleid. Im folgenden Vers schreibt Matthäus: „Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben“ (Mt 9,36). Dieses Mitleid überwältigt Jesus, es lässt ihm keine Ruhe, er kann es nicht für sich behalten: „Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ Doch wie oft wird heute diese Sehnsucht, die Jesus gedrängt hat, abgebremst, verdunkelt und sogar erstickt. Oft wird sie verdunkelt durch eine Atmosphäre der Gewalt, die sich im Osten wie im Westen immer mehr auszubreiten scheint. Sie wird erstickt durch zahllose Kriege, die in so vielen Ländern nur unsägliches Leid und Tod bringen. Zuweilen sind es die Jünger selbst, die sich der Einladung des Herrn entziehen und selbstgesetzten Prioritäten folgen, die sich von den eigenen Interessen, Gewohnheiten und Sorgen bestimmen lassen. Es ist leicht, sich mit der gegenwärtigen Situation abzufinden und sich in seine eigene kleine Welt zu verkriechen, die bestimmt ist von Resignation und Habsucht. Wie oft wird uns gesagt: Da kann man nichts machen, die Welt ist eben so. Ich bin nun schon erwachsen und kann mich nicht mehr ändern und so weiter. Doch der Herr kommt noch einmal, um uns zu erklären, warum es so dringend ist, das Reich Gottes zu verkündigen: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ Ja, lassen wir uns von dieser Leidenschaft anstecken und von diesem Feuer entzünden, dann entdecken wir in seinem Licht, wie erbärmlich unsere Sehnsucht und wie geizig unser Herz ist. Allzu oft ist das einzige Feuer, das in uns brennt, die Liebe zu uns selbst. Die Kirchenväter nannten sie „Philautìe“, Selbstliebe. Die Liebe Christi ist ganz anders. Eine Liebe, die zur gleichen Zeit sanft und stark ist, eine Liebe, die das Ich vergessen lässt und die Aufmerksamkeit auf die Armen richtet. Um dies zu erklären, sagt Jesus unmissverständlich: „Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung …“. Wir hätten wohl kaum diese Worte Jesus in den Mund gelegt. Doch das Evangelium ist anders als unsere Vorstellungswelt. Wenn Jesus stärker als den Frieden das Schwert betont, dann will er sagen, dass er nicht gekommen ist, unseren Egoismus zu verteidigen, sondern um die Liebe zum Nächsten zu schützen. Jesus ist wirklich nicht gekommen, um die selbstbezogene Ruhe des reichen Prassers gutzuheißen, der den Lazarus, der vor seiner Tür lag, noch nicht einmal gesehen hat. Er ist nicht gekommen, um den Priester und den Leviten zu verteidigen, die nur um sich selbst besorgt sind, den Mann, der halbtot am Straßenrand liegt, zwar sehen, aber schnell weitereilen. Das hat mit Frieden nichts zu tun, das ist Engherzigkeit, Gefühllosigkeit, Geiz, Sünde. Es gibt keinen Frieden ohne eine starke, ja leidenschaftliche Liebe. Erst nach dem Drama seiner Leidensgeschichte, die alles andere als Ruhe und Frieden war, sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch!“ Der Friede des Herrn liegt nicht auf der Ebene eines beruhigenden Wohlfühlens. Der Friede des Evangeliums bindet unser Herz an das Herz Gottes. Ja, der Friede ist eine Leidenschaft, die dazu drängt, das Leben für die anderen hinzugeben. So gesehen, trennt der Friede. Wir sehen im Leben Jesu selbst, dass der Friede trennen kann. Fast noch ein Kind lässt er die Eltern alleine nach Nazareth zurückkehren, um im Tempel zu bleiben: „Wusstet ihr nicht, dass ich im Hause meines Vaters sein muss?“ ist die Antwort, die er seinen Eltern gab, die ihn mit Sorgen gesucht und in ihren Augen zu Recht getadelt hatten. Der Friede trennt Jesus von der Stadt Nazareth, als er in der Wüste Johannes den Täufer aufsucht. In Kafarnaum, nach seiner Brotrede, trennt er ihn von seinen Jüngern, als er zu den Zwölf sagt: „Wollt auch ihr gehen?“ Er trennt ihn von Petrus, der Jesus davon abhalten will, seinem Weg zu folgen: „Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen!“ Er trennt ihn von den Pharisäern und Schriftgelehrten. In der Todesangst am Ölberg trennt ihn das Evangelium von der Liebe zu sich selbst: „Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ Jesus lehrt uns, dass wir den Frieden finden, wenn wir auf den Vater hören. Das Evangelium, die Nachfolge Christi, ist unser Friede. Das zeigen uns auch die zahllosen Märtyrer des Zwanzigsten Jahrhunderts und der ersten Jahre des neuen Jahrtausends. Mit Blick auf sie gelten auch uns die Worte aus dem Hebräerbrief: „Da uns eine solche Wolke von Zeugen umgibt, wollen auch wir alle Last und Fesseln der Sünde abwerfen. Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist, und dabei auf Jesus blicken“ (12,1). Alle, in deren Herzen das Feuer der Liebe Gottes entzündet wurde, haben sich so von einem selbstbezogenen Leben getrennt. Die Märtyrer erinnern uns daran, dass die Liebe, die das Evangelium uns verkündet, darin besteht, das eigene Leben für Gott und die Mitmenschen hinzugeben. Es ist wahr, im Evangelium zeigt sich ein gewisser Heroismus. Wir müssen ihn nur entdecken. Dann wird er zum Feuer, das brennt. Es geht hier um eine Art biblischer Gesetzmäßigkeit: So geschah es auch dem Propheten Jeremia, der ins Gefängnis geworfen wurde, damit er mit seinem Wort die selbstsüchtige Ruhe der Israeliten nicht mehr stört. Der Herr ist gekommen, um uns das Feuer seiner Liebe zu schenken. Wenn wir zulassen, dass es in unserem Herzen brennt, dann verändert dies die Welt. Seine Glut schenkt uns eine Ahnung von Gottes neuer Zeit.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika