Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

33. Sonntag im Jahreskreis Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 17 November

Homilie

Während sich das Kirchenjahr dem Ende nähert, lädt uns die Liturgie ein, über die „letzten Dinge“ nachzudenken, über den „Tag, der kommt und wie ein Ofen brennt“, wie der Prophet Maleachi schreibt. Auch der Abschnitt aus dem Lukasevangelium behandelt das Thema vom „Ende der Zeiten“. Die eschatologische Sprache des Evangelisten will jedoch nicht wörtlich auf einstürzende Gebäude und das Ende der Zeiten hin-weisen. Es soll damit auf das Ende unserer Welt hingewiesen werden, auf das Ende einer bestimmten Lebensauffassung, das Ende von Ver-haltensweisen, die bestimmten Idealen entsprechen, auf das Ende von bestimmten Lebensweisen, die nicht der Gerechtigkeit und dem Evan-gelium entsprechen. In dieser Hinsicht muss sich jede Generation mit der eschatologischen Dimension des Lebens beschäftigen und daher mit dem Ende der Welt auseinandersetzen, in der sie lebt, denkt, wirkt und tätig ist. Darauf bezieht sich die Prophetie des Maleachi: „Seht, der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen. Da werden alle Überheblichen und Frevler zu Spreu“, sie werden also verbrannt, sodass von ihnen nur noch eine Handvoll Asche übrigbleibt. Für die Gerechten wird an die-sem Tag jedoch „die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Flü-gel bringen Heilung“. Diese Worte sind auch für unsere Zeit und unser Handeln von großer Bedeutung, denn ein Gericht steht bevor. Das ist der Inhalt der Rede vom „Ende der Zeiten“. Schon heute leben wir in einer Zeit, in der uns die „Sonne der Gerechtigkeit“ entweder wie Spreu im Ofen verbrennt oder zu Arbeitern für einen neuen Tag macht. Es geht jedoch nicht darum, sich zu apokalyptischen Übertreibungen oder heftigen und unbesonnenen Handlungen im Sinne einer Weltunter-gangsstimmung hinreißen zu lassen.
Es ist notwendig, die Schwierigkeiten der Gegenwart zu erkennen und das Zeugnis des Evangeliums zu stärken. Auch der Abschnitt aus dem Evangelium erinnert an den radikalen Einsatz für das Evangelium in der gegenwärtigen Zeit. Daran erinnerte Jesus damals auch die Jün-ger. Er nahm die majestätische Schönheit des Tempels von Jerusalem zum Anlass, die die Jünger mit Stolz und Sicherheit erfüllen musste. In einem solchen Tempel voller Marmor und Schmuck erkannten sie eine Art Garantie für die Zukunft ihres Lebens und des Volkes Israel. Doch Jesus gibt zu bedenken: „Da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben“. Voll Entsetzen über diese Aussage, die auch ihre Sicherheit erschütterte, fragen sie, wann das alles eintreffen wird. Vielleicht denken sie an eine ferne Zukunft, wenn es schon ge-schehen muss. Jesus beantwortet die Frage der Jünger nicht und for-dert sie zur Wachsamkeit auf, um sich nicht überlisten zu lassen und treue Zeugen für das Evangelium zu sein.
Auch unsere Zeit ist sicher nicht einfach, wenn man an das Schicksal großer Nationen denkt, an die vielen Kriege oder die erneute atomare Gefahr, die scheinbar unbeachtet bleibt. Ähneln diese Zeichen – von denen noch viele aufgezählt werden könnten – nicht den „Zeichen“, über die Jesus im Evangelium spricht? Hören wir weiter auf das Evan-gelium: „Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden gesche-hen, und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen“. Diese Worte beziehen sich nicht auf eine entfernte Zukunft, sondern auf unsere heutige Welt. Auch heute gibt es Regionen, in denen Christen verfolgt werden. Jesus sagt: „Man wird euch festnehmen und euch verfolgen“. Es gibt zudem auch andere Gruppen, die verfolgt werden. In diesem Zusammenhang können wir etwa an die traurigen Episoden der Intole-ranz und des Rassismus denken, die sich immer wieder in unseren Städten abspielen.
Angesichts all dieser Tatsachen sagt Jesus: „Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können“. Das Evangelium ruft die Jünger also auf, inmitten dieser beunruhigenden Ereignisse mutig und umfassend Zeugnis ab-zulegen. Es ist nicht die Zeit, sich einzurichten, Ordnung zu machen, Kompromisse zu schließen oder zu retten, was zu retten ist. Das Evangelium muss deutlich auf dem Antlitz der Christen aufleuchten. In dieser Hinsicht leben wir am „Ende der Zeiten“, also in einer Zeit, in der wir entweder wie Spreu im Ofen verbrennen oder zu einem neuen Tag auferstehen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika