Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 9 März

Homilie

Am Mittwoch haben wir die Fastenzeit begonnen, die vierzigtägige Vorbereitungszeit auf Ostern. Vierzig Tage lang „wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden“. In diesen Tagen werden auch wir in die Wüste unserer Städte geführt, um gegen jede Spaltung und Feindschaft anzukämpfen. Dieser Kampf beginnt im Herzen eines jeden. Denn die Veränderung der Welt beginnt im Herzen eines jeden von uns. Sich zu ändern bedeutet, vom Meister der Liebe zu lernen, die anderen gern zu haben. Die Fastenzeit ist eine günstige Zeit, damit wir das Herz wiederfinden und dadurch lieben können, wie Jesus geliebt hat. Das fordert der Herr von uns, denn er weiß, dass das Glück und das Heil von der Liebe abhängen. Er will für uns ein frohes und schönes Leben mit vielen Brüdern und Schwestern und kein langweiliges, verhärtetes oder trauriges Leben, das sich in sich selbst erschöpft und dem schrecklichen Gesetz der Selbstliebe gehorcht. Wir müssen uns fragen, ob wir nicht arm sind an Liebe, kühl, ängstlich, aggressiv, untreu, wankelmütig, voller Groll und von einem instinktiven Stolz beherrscht. Es ist ratsam, dass wir uns fragen, ob sich unser Herz nicht zu leicht mit Ängsten, Feindseligkeiten, Argwohn und Anfeindungen füllt. Wenn wir so leben, verfallen wir unweigerlich der Traurigkeit eines einsamen Lebens.
Der Mensch aus Staub wurde zu einem lebendigen Wesen, als Gott, der Herr, ihm den Lebensatem in die Nase blies, so berichtet die Schrift. Der Herr war es auch, der ihn in den Garten brachte, den er gepflanzt hatte. Alle Menschen sollten in einem blühenden Garten leben, das war der Wunsch des Herrn. Doch der Mensch wollte nicht auf das Wort Gottes hören; er zog die hinterlistige und verlockende Stimme der Schlange vor. So verlor der Mensch den Garten und lebte in der Wüste, wie das Buch Genesis erzählt. Der Garten des Lebens verwandelt sich in eine Wüste, wenn der Mensch lieber auf andere Stimmen als auf die Stimme Gottes hört. Die Welt, unsere Städte und unsere Herzen gleichen oft einer Wüste, weil wir lieber auf die Einflüsterungen der Schlange als auf das Wort Gottes hören. Dann stellen wir fest, dass wir nackt sind ohne Zuneigung, ohne Freundschaft, ohne Würde und ohne einen Sinn für unser Leben. Wie Adam und Eva beschuldigt jeder den anderen, um sich selbst zu retten. Wenn man nicht auf den Herrn hört, werden auch die besten Freunde zu Feinden. Das Leben wird zu einer Wüste, die vom alten Versucher beherrscht wird. Ungestört bringt er die Menschen immer noch dazu, mehr auf sich selbst zu hören als auf den Herrn und sich eher gegenseitig zu beschuldigen als einander zu lieben. Kurzum, in der Wüste dieser Welt wird die Suche nach den eigenen Interessen zum höchsten Gesetz.
In diese Wüste ist Jesus gekommen, weil er uns nicht verlassen und die Größe seiner Liebe zeigen will. Wie wir ist auch er Versuchungen ausgesetzt. Das Evangelium zählt drei davon auf, wobei an erster Stelle die Versuchung des Brotes steht. Ausgerechnet als Jesus nach vierzig Tagen des Fastens vor Hunger erschöpft ist, kommt diese Versuchung. Wir können daraus die Versuchung ablesen, nur sich selbst zu verwirklichen und nur auf das eigene Interesse zu achten. Vom Fasten geschwächt hätte Jesus sehr triftige Gründe gehabt, um den Einflüsterungen des Versuchers nachzugeben. Doch er antwortet mit der einzig wahren Kraft des Menschen, nämlich dem Wort Gottes: „Der Mensch lebt nicht nur vom Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt“ (Mt 4,4). Anschließend stellt der Teufel Jesus oben auf den Tempel und fordert ihn heraus: „Stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen“. Das ist die Versuchung des Protagonisten, der nur sich selbst sieht und fordert, dass sich alles um ihn dreht und sich sogar die Engel um ihn kümmern. Schließlich gibt es noch die Versuchung der Macht. „Das alles will ich dir geben“, sagt der Teufel zu Jesus und zeigt ihm von einem Berg aus alle Reiche der Welt. Doch Jesus erklärt seine Freiheit von der Machtgier und betont, er werde sich nur vor Gott niederwerfen: „Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen.“ Wie oft haben die Menschen schon geglaubt, sich die Dinge zunutze machen zu können und wurden dann durch sie versklavt! In der Wüste, die erfüllt ist von den hinterlistigen Worten des alten Versuchers, betont Jesus immer wieder neu: „Denn es heißt in der Schrift“. Jesus besiegt also die Versuchungen und vertreibt den Teufel, indem er immer wieder auf das Evangelium hinweist. „Weg mit dir, Satan!“ So verwandelt sich diese Wüste in einen Garten des Lebens. Jesus ist nicht mehr allein und nicht mehr Hunger und Dürre ausgesetzt. Die Engel kommen zu ihm und dienen ihm.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika