Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

19. Sonntag im Jahreskreis
Gedenken an den heiligen Diakon und Märtyrer Laurentius († 258). Er ordnete den Dienst an den Armen in Rom neu. Gedenken an alle, die ihnen im Namen des Evangeliums dienen.
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 10 August

Homilie

Nachdem er die Brote und die Fische vermehrt hat, fordert Jesus seine Jünger auf, ins Boot zu steigen und ihm ans andere Ufer vorauszufahren, während er weiter mit den versammelten Menschen sprechen will. Dieses Bild könnten wir eine Ikone der Barmherzigkeit nennen: Jesus allein, von einer großen Menschenmenge umgeben. Aber gleich darauf folgt ein anderes Bild, das eigentlich die andere Seite derselben Ikone ist: Jesus auf dem Berg, wie er allein vor dem Vater steht. Die beiden Bilder sind nicht voneinander zu trennen, denn sie gehören zur selben Ikone und erklären sich gegenseitig. Das Bild Jesu, der allein vor Gott steht, zeigt seine einzigartige und unvergleichliche Beziehung zum Vater. Aus dieser Beziehung zum Vater entspringt alles Weitere.
Die Jünger befinden sich mitten auf dem See, auch sie sind allein, ohne Jesus und ohne die Menge. Sie sind allein mit sich selbst. Wir sehen zwei ganz verschiedene Arten des Alleinseins: das Alleinsein Jesu auf dem Berg in der Gegenwart Gottes und die Einsamkeit der Jünger auf dem unruhigen See. Der Evangelist scheint sagen zu wollen, dass zwangsläufig Stürme aufkommen, wenn man mit sich selbst allein ist. Übrigens hatten die Jünger bereits eine ähnliche Situation auf dem See erlebt, als Jesus schlief (Mt 8,23–27). Um wie viel schlimmer ist es nun, wenn er gar nicht da ist. Wenn man mit sich selbst allein ist, kann man sich den Stürmen des Lebens nicht entziehen. So verbringen die Jünger die Nacht in Angst und im Kampf gegen die aufpeitschenden Wellen und den Gegenwind.
Kurz vor dem Morgengrauen nähert sich Jesus dem Boot, das sich in großen Schwierigkeiten befindet. Er geht auf dem See. Als die Jünger ihn sehen, fürchten sie sich und denken, er sei ein Gespenst. Zur Angst vor den Wellen kommt die Angst vor dem Gespenst hinzu. Sie haben noch nicht verstanden, wer Jesus ist. Er selbst muss eingreifen, um sie zu beruhigen: „Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!“ Diese beruhigende Stimme haben sie schon oft gehört, und doch überwiegt ihre Angst und ihr Zweifel bleibt bestehen. Im Namen aller fordert Petrus einen Beweis: „Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme.“ Sie wissen alle, was dieses Zeichen bedeutet. Es handelt sich nicht einfach um eine Wundertat, sondern um ein Zeichen, das direkt auf Gott hinweist, wie es im Psalm 77 heißt.
Hierauf folgt eine weitere Szene. Als Jesus ihn ruft: „Komm!“, gehorcht Petrus und beginnt, auf dem Wasser zu gehen. Doch der Zweifel und die Angst, die noch tief in seinem Herzen verwurzelt sind, gewinnen die Oberhand und er droht, von den Wellen verschlungen zu werden. Da schreit Petrus voller Verzweiflung: „Herr, rette mich!“ Es sind nur drei Worte, die er vielleicht ohne viel zu überlegen gerufen hat, die jedoch voller Hoffnung sind. „Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“ (V.31) Dieses Bild zeigt klar, wer der Jünger ist. In der Geschichte der Kirche hat diese Episode immer wieder den Zweifel versinnbildlicht und gezeigt, dass dieser im Leben eines Jüngers keinesfalls ungewöhnlich ist. Vielmehr erinnert das Evangelium selbst uns daran, dass er oft das ganze Leben durchzieht und die Erfahrung eines jeden Gläubigen prägt.
Wir alle können uns Petrus nahe fühlen und uns in seinen Zweifeln, Ängsten und Unsicherheiten wiederfinden. Doch gilt es, genau zu verstehen, inwiefern man von Sicherheit im Glauben sprechen kann. Sicherheit können wir nicht bei den Menschen suchen, denn wir alle sind schwach und zerbrechlich, sind Zweifler und auch Verräter. Sicherheit findet sich nur bei Gott, denn er wird uns nicht unserem traurigen Schicksal überlassen und wird nicht zulassen, dass das stürmische Meer des Bösen uns mitreißt und die aufpeitschenden Wellen der Bosheit uns verschlingen. Worauf es ankommt – und darin müssen wir dem Beispiel des Petrus folgen –, ist, dass wir wie er schreien: „Herr, rette mich!“ In diesem einfachen Gebet ist das einfache und tiefe Geheimnis des Glaubens verborgen: Jesus ist der Einzige, der uns retten kann.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika