Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
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Liturgie des Sonntags

33. Sonntag im Jahreskreis Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 16 November

Homilie

Das Gleichnis von den Talenten berichtet zu Beginn von einem Mann, der vor seiner Abreise seine drei Diener zusammenruft und ihnen sein Vermögen anvertraut. Er vertraut ihnen voll und ganz, und so vertraut er ihnen eine große Summe an, einige Talente. Ein Talent war eine beträchtliche Summe, die mehr als 50 Kilogramm Gold entsprach. Diese große Summe macht die Bedeutung der Aufgabe verständlich, die der Besitzer den drei Dienern überträgt. So vertraut er dem Ersten fünf Talente zur Verwaltung an, was ein wirkliches Vermögen darstellt. Dem Zweiten übergibt er zwei und dem Dritten eines. Er übergibt das Geld jedem persönlich und berücksichtigt dabei die verschiedenen Fähigkeiten eines jeden. Es geht hier also nicht um Gleichmacherei, denn der Herr kennt die unterschiedlichen Fähigkeiten seiner Diener und berücksichtigt sie. Zwischen Abreise und Rückkehr des Herrn müssen die Diener nun Gewinn aus dem ziehen, was ihnen übergeben wurde. Es ist deutlich, dass sie nicht Eigentümer, sondern Verwalter sind. Denn bei der Rückkehr wird der Herr sie fragen, wie sie das Empfangene verwaltet haben. Der erste Diener setzt seine Talente ein und verdoppelt sie (V. 16). Es ist kein Zufall, dass der Evangelist schreibt, dass er sich „sofort“ ans Werk macht, was auf seinen großen Einsatz hinweist und somit auf die Verantwortung, die er für die Interessen des Herrn empfindet. Genauso tat es der Zweite (V. 17). Der Dritte jedoch gräbt ein Loch in die Erde und versteckt darin das empfangene Talent. Zu beachten ist dabei, dass das Vergraben des Talentes gar nicht so ungewöhnlich ist. Es entspricht einer Vorschrift der rabbinischen Rechtsprechung, die besagt, dass man von aller Verantwortung befreit ist, wenn man ein Pfand oder eine Sache, die man zur Aufbewahrung erhalten hat, in der Erde vergräbt.
Bei der Rückkehr des Herrn tritt der erste Diener vor und empfängt Lob und Belohnung. Der zweite Diener kommt, und auch er bringt das Doppelte von dem, was er empfangen hat, sodass er ebenfalls belohnt wird. Der Dritte tritt hinzu und gibt dem Herrn das eine Talent zurück, das er empfangen hat. Den Grund für sein Verhalten schickt er voraus: Er hatte Angst vor einem bösen Herrn und wollte daher sichergehen, indem er sich genauestens nach den rechtlichen Gepflogenheiten richtete. Dieses Talent, diese Talente sind unser Leben, nicht das abstrakte, sondern das konkrete tägliche Leben, das aus Beziehungen unter uns und mit der Welt besteht. All das ist der Verantwortung eines jeden übergeben, damit es Gewinn bringt. Und jedem wird nach seinen Fähigkeiten gegeben. Das bedeutet, dass es kein einheitliches Maß für das Leben aller gibt. Es bedeutet aber auch, dass niemand unfähig ist, in seinem Leben Frucht hervorzubringen. Niemand kann Entschuldigungen vorbringen – die Mentalität, den Charakter, auch nicht Krankheit oder Schwäche ... –, um sich der Verantwortung zu entziehen, im eigenen Leben Frucht hervorzubringen. Doch häufig geschieht es, dass man nur für sich selbst Frucht hervorbringt, sich nur für den eigenen Vorteil einsetzt, für die eigene Sicherheit, für die eigene Ruhe und für sonst nichts. Das war das Bestreben des dritten Dieners. Er hat das Talent vergraben, um „Frieden und Sicherheit“ zu finden, wie der Apostel Paulus im Brief an die Thessalonicher schreibt.
Der dritte Diener hatte das Gesetz auf seiner Seite, das ihn von aller Verantwortung befreite und insbesondere von den Risiken, die mit einem Einsatz verbunden sind. Das Gleichnis weist darauf hin, dass dieser Diener in Wirklichkeit lieber sein Leben in einem Loch verstecken wollte, in einer geizigen und egoistischen Ruhe. Und vielleicht zeigt sich genau hier seine Angst, nicht so sehr die Angst vor dem Herrn, sondern davor, die eigene geizige Ruhe zu verlieren. Einerseits enthüllt Jesus mit diesem Gleichnis die Zwiespältigkeit derer, die sich damit zufrieden geben, so zu bleiben, wie sie sind, die kein Verlangen haben, sich zu ändern, die nicht danach streben, ihr Leben zu verändern, und die auch keinen Ehrgeiz darauf richten, dass das Leben aller glücklicher wird. Andererseits zeigt es, dass das Himmelreich beginnt, wenn jeder von uns, ob groß oder klein, stark oder schwach, sich nicht im Geiz und in der Engstirnigkeit eines selbstbezogenen Lebens verschließt, sondern sich dem Leben öffnet, der Veränderung des eigenen Herzens und dem tätigen Wunsch, dass das Leben der Schwächsten aufgerichtet wird und unsere Welt sich dem Evangelium nähert. Auf diese Weise wird unser Leben vermehrt werden, unsere Schwäche wird in Kraft verwandelt, unsere Armut in Reichtum, und unsere Freude wird vollkommen sein: „Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!“

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika