Tägliches Gebet

Hochfest der Gottesmutter Maria
Wort gottes jeden tag

Hochfest der Gottesmutter Maria

Hochfest der Gottesmutter Maria.
Gebet für den Frieden in der Welt und für das Ende aller Kriege
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Libretto DEL GIORNO
Hochfest der Gottesmutter Maria
Donnerstag 1 Januar

Homilie

„Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.“ Mit diesem alten biblischen Segen beginnen wir das neue Jahr im festen Vertrauen, dass der Herr über uns wacht, uns nahe ist und uns Tag für Tag begleiten wird. „Ich blicke auf den Armen und Zerknirschten und auf den, der zittert vor meinem Wort“, so heißt es im Buch Jesaja (66,2). Der Blick des Herrn ruht am Anfang dieses neuen Jahres wahrhaftig auf den Demütigen und Armen, auf denen, die bereitwillig auf das Wort des Evangeliums hören und täglich danach handeln.
Noch einmal führt uns das Evangelium mit den Augen des Herzens zur Betrachtung der Hirten von Bethlehem. Sie sind ein Vorbild für die Gläubigen. Sie galten als derart unrein und sündig, dass sie sogar vom offiziellen religiösen Leben ausgeschlossen waren. Doch Gottes Blick ruhte auf ihnen. Die Nacht wurde von Licht erfüllt, und ihr Leben fand einen Sinn und eine Orientierung. Aus jenen demütigen Hirten wurden die „ersten Christen“, denn sie hörten auf die Worte des Engels, verließen ihre Herden und begaben sich an den Ort, den ihnen der Engel genannt hatte. Christen sind immer Menschen, die aus sich hinausgehen, um zum Herrn und zu den anderen hinzugehen. Als sie beim Stall ankommen, können sie nun selbst schauen, wovon der Engel gesprochen hat: Sie sehen ein Kind. Der Evangelist schreibt: „Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.“ Das gesamte Leben des Christen ist in diesem einfachen Bild dargestellt. Es wurde an den Anfang des Jahres gestellt, damit es unsere Schritte in den Tagen, die da kommen werden, erleuchtet. Die Evangelien berichten, dass die Engel zu den Hirten über das Kind gesprochen hatten, aber wir können uns gut vorstellen, dass auch Maria über dieses Kind sprach, als sie zum Stall kamen. Sicher zeigte sie es ihnen. Wahrscheinlich hätten die Hirten ohne sie nichts von dem Geheimnis verstehen können, das sich ihren Augen zeigte. Maria wusste nämlich, wer dieser Sohn war, denn mit großer Sorgfalt „bewahrte sie alles, was geschehen war, in ihrem Herzen“.
Die Liturgie des heutigen Tages lädt uns mit unglaublicher Liebenswürdigkeit ein, Maria zu betrachten und als Mutter Gottes zu feiern und zu ehren. Sieben Tage sind seit dem Fest der Geburt Jesu vergangen, bei dem unsere Blicke auf diesem kleinen Kind und auf all den Kleinen und Schwachen dieser Welt geruht haben. Heute verspürt die Kirche das Bedürfnis, auch Maria zu betrachten und ihr ein Fest zu bereiten. Dabei ist unbedingt zu betonen, dass wir sie nicht allein vorfinden, denn Maria hat Jesus im Arm. Als die Hirten nach Bethlehem kamen, so heißt es im Evangelium, „fanden sie Maria und Josef und das Kind“. Es ist schön, sich Jesus nicht mehr in der Krippe vorzustellen, sondern in den Armen Mariens, und so zeigt sie ihn diesen demütigen Hirten. Sie zeigt ihn auch weiter den demütigen Jüngern aller Zeiten. Das Bild Mariens, die Jesus auf dem Schoß oder in ihren Armen trägt, ist wohl eine der vertrautesten und innigsten Darstellungen des Geheimnisses der Menschwerdung Gottes. In der Tradition der Ostkirche ist die Beziehung dieser Mutter zu ihrem Sohn so stark, dass sich kein einziges Bild Marias ohne Jesus findet. Sie lebt für diesen Sohn, ihre Aufgabe besteht darin, Jesus zur Welt zu bringen und ihn der Welt zu zeigen. Das ist die Ikone Mariens, der Mutter Jesu, und zugleich auch die Ikone der Kirche und aller Gläubigen: den Herrn voller Zuneigung zu umarmen und ihn der Welt zu zeigen.
Wie die Hirten den Stall verließen und auf dem Rückweg Gott lobten, so haben wir das alte Jahr hinter uns gelassen und mit derselben Energie und demselben Elan wie sie das neue Jahr mit Jesus in unseren Armen begonnen, damit wir ihn lieben und ihn der Welt zeigen. Welch ein Trost wäre es, wenn jemand auch heute über die Christen schreiben würde, was der Evangelist über die Hirten anmerkt: „Alle, die es hörten, staunten über ihre Worte.“ Leider staunen die Leute unserer Städte über ganz andere Dinge! Vielleicht sollten wir uns aber auch die Frage stellen, ob es denn heute überhaupt solche Hirten gibt, die den anderen die Freude über die Begegnung mit diesem Kind weitergeben können. Wobei aber auch daran zu erinnern ist, dass jeder Gläubige ein „Hirte“ seiner Brüder und Schwestern ist.
Es ist inzwischen zu einer festen Tradition geworden, dass sich die Kirche am Neujahrstag zum Gebet versammelt, um den Frieden zu erflehen. Damit soll gleichsam der Segen, den wir in der ersten Lesung aus dem Buch Numeri gehört haben, auf die ganze Welt, auf die Familie der Völker, ausgeweitet werden: „Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.“ Es ist nötig, dass der Herr seinen Blick auf alle Völker weitet. Leider erleben wir in letzter Zeit, wie viele Konflikte wieder neu ausbrechen. Dementsprechend müssen auch wir inständiger um den Frieden bitten. Wir wissen, dass der Friede den hartnäckigen Einsatz der Menschen erfordert, aber vor allem ein Geschenk von oben und eine Frucht des Geistes der Liebe ist, der im Herzen der Menschen am Werk ist. Am Beginn dieses Jahres stimmen wir in den Gesang der Engel in der Heiligen Nacht ein: „... auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade“ (Lk 2,14). Das ist unser Gebet am Beginn dieses neuen Jahres. Möge der Geist des Herrn in die Herzen der Menschen herabsteigen und ihre Härte schmelzen lassen, damit sie sich der Schwäche des Jesuskindes erbarmen. Er möge die Herzen unserer Städte verwandeln und Hass, Neid, üble Nachrede, Unterdrückung und Gleichgültigkeit verbannen. Er möge die Herzen der in Kriege verstrickten Nationen und Völker erneuern, damit die Geister der Gewalt entwaffnet und die Friedensarbeiter gestärkt werden. Er möge das Herz der reichen Völker mit Erbarmen erfüllen, damit sie nicht blind sind für das Bedürfnis der armen Völker und stattdessen wetteifern in der Großzügigkeit. Er möge das Herz der armen Nationen und Völker berühren, damit sie gewalttätige Wege verlassen und den Weg der Entwicklung einschlagen. Er möge das Herz aller Männer und Frauen verwandeln, damit sie das Antlitz des einzigen Gottes, des Vaters aller Menschen entdecken.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika