Tägliches Gebet

Ostern der Auferstehung
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Ostern der Auferstehung
Sonntag 5 April

Homilie

Maria von Magdala geht noch in der Dunkelheit zum Grab. Es ist die Dunkelheit dieser Welt, die aber dann auch schnell die Herzen der Menschen ergreift, sie trübselig macht und dadurch wenig von Leben erstrahlen lässt! In der Welt siegt die Gewalt, die letztlich unentbehrlich erscheint. Es siegt das Schwert, die kluge Neutralität des Pilatus, der alles versteht, Jesus nicht töten will und sein Leben irgendwie retten möchte. Doch er fasst nicht den Entschluss, ihn zu verteidigen - ähnlich wie wir es tun mit unseren guten Gefühlen, die nicht Partei für die Liebe ergreifen oder die zu klein bleiben, weil wir sie nicht zum Wachsen bringen und die Konsequenzen und den Preis eines solchen Tuns nicht tragen wollen! In der Welt siegen die dreißig Silberstücke des Judas, das Streben nach Besitz, der Götzendienst an den Dingen, auch wenn dabei letztlich unser kostbarstes Gut entäußert wird und Verzweiflung die Folge ist. Es siegt die leichtfertige, brutale und schonungslose Gewalt der Soldaten, die leichtfertig wie das Vorurteil ist. Es siegt die mörderische Gewalt der anonymen, furchtbaren und gesichtslosen Masse. Im Grunde genommen siegen die Jünger, die sich selbst gerettet haben. Jesus ist ein Besiegter. In der Finsternis muss sich jeder selbst retten wie in der Nacht der Gefangennahme Jesu, in der Stunde der Finsternis. Es ist die große Dunkelheit der Menschen in der gefährlichen Nacht des Krieges, die das Zusammenleben der Menschen scheinbar unmöglich macht und das Leben ganzer Länder auslöscht durch die Interessen derer, die sich durch Waffen bereichern. Diese Dunkelheit löscht das schwache Licht der aidskranken Kinder in Afrika aus. Diese Dunkelheit lässt den glimmenden Docht der alten Menschen verlöschen, die allein gelassen wurden und isoliert von ihrer Umwelt in einem Pflegeheim leben, von wo es scheinbar keinen Weg zurück gibt. Es ist auch die Dunkelheit in unseren Herzen, die keine Vergebung finden und durch Resignation kraftlos geworden sind.
Als Maria zum Grab kommt, sieht sie, dass der Stein weggewälzt ist, der schwer wie der Tod ist. Sofort läuft sie zu Petrus und Johannes: „Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen“. Traurig fügt sie hinzu: „... und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.“ Die Hoffnung scheint vollkommen geschwunden, durch das Nichts verschluckt. Das ist der endgültige Sieg des Bösen, die Verzweiflung vieler Frauen, die nicht einmal den Leib ihrer toten Kinder beweinen können. Durch Maria setzen sich Petrus und der andere Jünger, den Jesus liebte, in Bewegung. Auch sie laufen sofort zum leeren Grab. Dieser Lauf bringt deutlich die Sehnsucht jedes Jüngers, jeder Gemeinde, jeder Gemeinschaft und der ganzen Welt nach dem Herrn, nach Zukunft, nach Ewigkeit und nach einem unumstößlichen und untrüglichen Halt zum Ausdruck.
Durch die Auferstehung verändert sich alles. Das Herz beginnt zu laufen, die Gefühle werden gestärkt. Auch wir können wieder neu aufbrechen und laufen! Wir können den anderen wieder begegnen. Das Leben ist nicht zu Ende! Die Hoffnung liegt nicht in der Vergangenheit! Es siegen nicht Nostalgie, Zynismus oder der verzweifelte Versuch, sich selbst zu retten. Das Glück von Ostern ist nicht fern vom Leid des Kreuzes: Es ist der Sieg über dieses Leid! Das Glück ist kein Leben ohne Weinen, sondern es liegt in den Tränen, die durch die Liebe getrocknet wurden! Daher ist Ostern mit der Eile verbunden, denn die Liebe möchte schnell den Geliebten erreichen. Johannes, der jugendliche Jünger und der Jünger der Liebe, kommt als Erster zum Grab. Petrus geht in das Grab hinein, dann auch der andere Jünger. „Er sah und glaubte.“ Von diesem Moment an, denn „sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste.“ So ist es oft auch in unserem Leben: Wir haben Mühe, zu glauben, dass das Leben auferstehen kann. Sehr schnell resignieren wir vor dem Bösen, vor der Logik der Gewalt, die sich so deutlich und schrecklich in der Geschichte Jesu zeigen. Ostern kommt und öffnet die Türen der Herzen, die von der Traurigkeit, dem Gefühl des Scheiterns und der Enttäuschung verschlossen waren.
Wenn ein wenig von der Dunkelheit des Bösen besiegt wird, wenn die Verzweiflung der Angst durch ein kleines Licht erleuchtet wird, wenn Tränen getrocknet werden und Einsamkeit Begleitung findet, wenn ein Fremder zum Bruder wird, wenn der Friede kommt, wenn ein Schwacher getröstet wird, wenn Sterbende mit Zuneigung begleitet werden und sich den Händen Gottes anvertrauen, dann findet die Auferstehung der Welt statt. „Tod und Leben rangen in wundersamem Zweikampf. Der Fürst des Lebens starb, als Lebender herrscht er jetzt. Wir wissen, Christus ist wahrhaft auferstanden von den Toten. Du siegreicher König, erbarme dich unser.“ Glauben wir mehr an die Macht der Liebe, die das Böse besiegt hat! Fürchten wir uns nicht! Christus ist auferstanden und er stirbt nicht mehr! Das ist unsere Stärke, unsere Freude, unsere Zukunft. „Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden!“

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika