Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

24. Sonntag im Jahreskreis
Gedenken an den heiligen Bischof und Kirchenlehrer Johannes Chrysostomus („Goldmund“, 349–407). Die bekannteste Liturgie der byzantinischen Kirche trägt seinen Namen.
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 13 September

Homilie

„Wer ist dieser Jesus von Nazaret?“ Diese Frage ist zweifelsohne von großer Bedeutung. Sie war es zu Lebzeiten Jesu und sie ist es auch heute noch, auch wenn sie leider in unseren Gedanken nicht wirklich eine wichtige Rolle spielt. Doch sicher nimmt sie im Denken derer, die das Leben ernsthaft betrachten, einen wichtigen Platz ein. Im Markusevangelium ist diese Frage so zentral, dass sie genau in der Mitte der sechzehn Kapitel des Markusevangeliums steht, nämlich im achten. Der Evangelist führt uns an einen wichtigen Scheidepunkt. Die Szene spielt im Norden Galiläas, als Jesus durch die Dörfer rund um Cäsarea Philippi zieht, einem weit von Jerusalem entfernten Städtchen in einem fast vollkommen heidnischen Gebiet. Der Evangelist will darauf hinweisen, dass Jesus von dort aus endgültig seinen Weg in die Heilige Stadt aufnimmt. Von diesem Moment an spricht Jesus „ganz offen“ mit den Jüngern, ohne sich durch irgendetwas abhalten zu lassen. Auf dem Weg befragt er sie, für wen ihn die Menschen halten. Wie man sieht, stellt Jesus selbst mitten im Erzählzusammenhang die zentrale Frage des ganzen Evangeliums schlechthin: die Frage nach seiner Identität. Der Vorwurf, er sei ein verkleideter Dämon oder nach den Worten der eigenen Verwandten ein Verrückter, hat sich offenbar nicht bestätigt. Es hat sich vielmehr die Überzeugung durchgesetzt, dass er ein Gesandter Gottes ist.
Insgesamt, so könnte man sagen, wird Jesus positiv wahrgenommen und zum Teil auch richtig verstanden. Einige kommen zu dem Schluss, er sei der auferstandene Elija, dessen Wiederkunft das Kommen des Messias vorbereiten soll. Andere denken allgemeiner an einen unter vielen Propheten oder vielleicht sogar an den größten Propheten der Endzeit. Wieder andere denken wie Herodes an den auferstandenen Täufer. Alle stimmen darin überein, dass in Jesus die Hand Gottes wirkt, doch ihr Urteil ist nicht eindeutig trotz aller Bewunderung, die sie für ihn als großen Wohltäter und Wundertäter hegen. Deshalb lässt Jesus die Meinungen der Leute beiseite und richtet die ganz gezielte Frage an die Jünger: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Petrus antwortet ihm offen und unmissverständlich: „Du bist der Messias!“ Das Wort Messias stammt aus dem Hebräischen und bedeutet wörtlich „der Gesalbte“, die griechische Übersetzung lautet Christus. Dies scheint endlich die Antwort zu sein, die Jesus erwartet. Die Jünger, die bisher unsicher waren (Mk 4,17-21), haben zum Glauben gefunden.
Dennoch ist die Aussage des Petrus in gewisser Weise unvollständig und muss erklärt werden, weil sie ein tiefes Missverständnis in sich birgt. So ist Jesus gezwungen, sich sofort danach vom Jünger zu distanzieren. Es sind zwei unglaublich eng verbundene und doch gegensätzliche Szenen: auf der einen Seite das Bekenntnis des Petrus und unmittelbar danach die Distanzierung Jesu von seinem Jünger. Jesus beginnt angesichts der Worte, die ihn als den Messias bekennen, über sein Leiden zu sprechen, wie er es noch zweimal tun wird. Er sagt, dass der Menschensohn viel leiden müsse, dass er von den Ältesten des Volkes, von den Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen werde, dass er dann getötet und nach drei Tagen auferstehen werde. Als Petrus diese Worte hört, nimmt er Jesus beiseite und macht ihm Vorwürfe. Er hatte die einmalige Größe Jesu anerkannt und für ihn den höchsten Titel gebraucht, der ihm zur Verfügung stand, wollte aber das Ende nicht akzeptieren, das Jesus ihnen vor Augen geführt hatte. Genau hier begegnen sich zwei Auffassungen vom Messias: die Auffassung des Petrus, die mit der Stärke, der überragenden Macht und mit der Errichtung eines politischen Reiches verbunden war, und die Auffassung Jesu, die geprägt ist von der Erniedrigung bis hin zum Tod, der jedoch in der Auferstehung endet.
Der Jünger, der Jesus im Namen der anderen als Messias bekannte, wird jetzt zum Gegner. Jesus kann nichts anderes tun, als ihn vor allen zurechtzuweisen. Mit unerhörter Härte sagt er zu ihm: „Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen!“ Es sind die gleichen Worte, die sich auch im Matthäusevangelium am Ende der Versuchungen in der Wüste finden, und manche Exegeten vermuten, dass Matthäus sie aus diesem Text von Markus übernommen hat. In beiden Fällen will man Jesus dazu bringen, seinem Wirken als Messias eine politische Bedeutung zu geben und Macht und Herrschaft in irdischem Sinn anzustreben. Es ist sicher schwierig, sich an die Vorstellung von einem Messias zu gewöhnen, der den Weg des Kreuzes und der Erniedrigung wählt. Doch genau so sieht der Weg Gottes aus. Dann ruft Jesus die Menschen in seiner Nachfolge wieder zu sich und sagt zu ihnen, dass jeder, der sein Jünger sein will, sich selbst verleugnen, sein Kreuz auf sich nehmen und ihm nachfolgen soll. Er sagt außerdem: Wer sein Leben auf diese Weise verliert, wird es in Wahrheit retten. Alles wird schließlich am Tag der Auferstehung Jesu deutlich sichtbar werden. Doch schon jetzt können auch wir diese Fülle nach Gottes Willen leben, indem wir auf dem Weg des Dienstes am Evangelium und am Herrn gehen. Niemand darf jemals den Weg ändern, den Jesus vorangegangen ist.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika