Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 6 März

Homilie

Dieser Sonntag wird „Laetare" genannt, Freude, nach dem ersten Wort des Eingangsverses. Die Liturgie lädt dazu ein, die Strenge der Fastenzeit zu unterbrechen. Die Farbe Lila, Zeichen einer Bußzeit, wandelt sich in Rosa, anlässlich der Freude, die heute unserem Herzen geschenkt wird, gleichsam um die Freude von Ostern im Voraus zu kosten. Die Freude, auf die wir in dieser Liturgie treffen, stammt nicht von uns. Sie ist ein Geschenk aus der Höhe. Sie stammt nicht von unserer Ehrlichkeit oder von anderen besonderen Eigenschaften an uns, sondern sie hat ihren Ursprung in der Tatsache, dass uns jemand so annimmt, wie wir sind, sogar ohne vorhergehende Prüfung.
Das Evangelium dieses Sonntags sagt zu Beginn, dass „alle Zöllner und Sünder zu Jesus kamen, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen." Der Evangelist scheint dieses seltsame Publikum, das sich um Jesus drängt, gern zu erwähnen. Für die Pharisäer erregen diese Leute jedoch Anstoß, denn das gemeinsame Essen mit Sündern bedeutete, dass ihre Unreinheit auch auf die anderen überging. Daher ist ihr Vorwurf gegen Jesus nicht unbedeutend. Diese Begebenheit, die für die anständigen Menschen Anstoß erregt, ist für uns jedoch ein Evangelium, „eine gute Nachricht". Es ist wirklich eine frohe Nachricht, dass Jesus mit den Sündern zusammen isst. Ist nicht auch die Sonntagsliturgie das Gastmahl Jesu mit uns, die wir alle Sünder sind? Spricht er dabei nicht mit uns? Gibt er uns dabei nicht sein Brot zu essen und seinen Kelch zu trinken? Ja, in der Sonntagsliturgie werden diese drei Verse aus dem Lukasevangelium jedes Mal Wirklichkeit. Dank sei dem Herrn für diese große und sicherlich nicht verdiente Gabe! Nur wer sich gerecht fühlt, versteht diese Seite des Evangeliums nicht und kann demzufolge auch nicht die Freude verstehen, die von ihr ausgeht. Nur wer keine Zuwendung, Vergebung und Umarmung nötig hat, denkt wie die Pharisäer und die Schriftgelehrten. Auf den ersten Blick ist ihr schwerer Vorwurf nur allzu verständlich.
Jesus verteidigt sich, aber nicht, indem er von sich spricht, sondern vom Vater. Er erzählt das bekannte Gleichnis vom „verlorenen Sohn" (man sollte es aber besser Gleichnis vom „barmherzigen Vater" nennen). Vielleicht gehört dieser Abschnitt zu den beeindruckendsten Seiten des Evangeliums. Er beginnt mit der Bitte des jüngeren Sohnes an den Vater, seinen Anteil vom Erbe zu erhalten. Nachdem er es bekommen hat, geht er von zu Hause fort. Anfangs führt er ein schillerndes Leben voller Annehmlichkeiten, doch dann treffen ihn die Hungersnot und die Trennung von den Freunden mit voller Wucht. Er bleibt allein und ist gezwungen, die Schweine zu hüten; nur auf diese Weise kann er überleben! Sogar den Schweinen geht es besser als ihm: „Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon", merkt der Evangelist traurig an.
Das Leben dieses Sohnes und seine Gefühle sind zerrüttet. Wie bitter ist es für ihn, an die Tage im Hause seines Vaters zu denken! Doch es ist gerade diese Bitterkeit des Lebens, in die er geraten ist, die ihn dazu veranlasst, in sich zu gehen: „Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner." Er erhebt sich aus seiner traurigen Lage und macht sich auf den Weg zurück nach Hause. Der Vater erwartet ihn. Der Evangelist scheint anzudeuten, dass der Vater den Sohn sieht. Wir können uns vorstellen, wie er auf der Terrasse des Hauses steht und Ausschau hält, wie er den Horizont absucht und hofft, dass der Sohn zurückkehrt. Der Evangelist sagt, dass der Vater ihn „schon von Weitem kommen sah" und „Mitleid mit ihm hatte. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn." Noch weiß er nicht, warum der Sohn zurückgekehrt ist, und auch nicht, was er ihm sagen wird, doch das ist ganz einerlei. Wichtig ist, dass er zurückkehrt. Er erlaubt ihm nicht, irgendetwas zu sagen, sondern nimmt ihn in die Arme. Das harte Herz des Sohnes zerfließt und auch seine Zunge löst sich. Er sagt wenige Worte. Es hat den Anschein, dass der Vater sie nicht einmal hört. Er lässt ihm ein neues Gewand und Schuhe anziehen, steckt ihm einen Ring an die Hand und erteilt den Auftrag, sofort ein großes Fest zu feiern. All dies geschieht binnen kürzester Zeit.
Dann kommt auch der ältere Sohn vom Feld, sein Leben ist nur Haus und Arbeit. Als er den Grund für das Fest erfährt, wird er sogleich sehr wütend und will nicht hineingehen. Wieder tritt der Vater aus dem Haus, er kommt seinem Sohn entgegen. Er bittet ihn, dieses schöne Ereignis zu verstehen und sich an dem Fest zu beteiligen. Doch dieser Sohn geht nicht hinein und spricht sogar harte Worte gegen den Vater: „So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet." Der Vater antwortet gütig: „Du bist immer bei mir"; dann fügt er voller Überzeugung hinzu: „Aber jetzt müssen wir … ein Fest feiern". Er hat verstanden, dass sich auch dieser Sohn entfernt hat, obwohl er im Haus lebte. Obwohl er der ältere Sohn ist, begreift er die Liebe seines Vaters nicht und auch nicht sein eigenes Bedürfnis nach Zuneigung und Vergebung, so wie es der jüngere Bruder verspürt. Der Vater bleibt ihm gegenüber standhaft: Er will seine egoistische Traurigkeit nicht akzeptieren. Diese Standhaftigkeit drückt eine ebenso große Liebe aus, wie er sie vorher gegenüber dem jüngeren Sohn gezeigt hat. In einer Gesellschaft, die gegenüber den Schwachen geizig ist, die kaum bereit ist zu vergeben, sind diese Worte wahrhaft eine gute Nachricht, ein Evangelium. Die Menschen brauchen einen Vater wie diesen, ein Haus wie dieses, wo man nicht nur willkommen ist, sondern auch mit Freude umarmt wird.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika