Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 17 April

Homilie

An jenem Sabbat geschah etwas in der Synagoge von Antiochia in Pisidien, einer alten Stadt mitten in Kleinasien (der heutigen Türkei), das nicht nur für die Anfangsgeschichte der christlichen Gemeinden von großer Bedeutung war: Die Kirche verließ das Judentum. In jener Synagoge befanden sich fromme und angesehene Frauen und auch Männer, die sich der Tradition entsprechend trafen. Es war eine fest gefügte Gruppe von Gebildeten, die alle an den einen Gott glaubten. Sicherlich machten sie eine schöne und einzigartige Erfahrung in einer von Ungläubigen und Heiden bewohnten Region. In diese Versammlung von religiösen und gläubigen Menschen kamen nun Paulus und Barnabas und mit ihnen „kam fast die ganze Stadt", weil sie die Verkündigung des Evangeliums hören wollten. Als sie „die Scharen sahen", so schreibt der Verfasser der Apostelgeschichte, „wurden die Juden eifersüchtig, widersprachen den Worten des Paulus und stießen Lästerungen aus".
Diese Begebenheit aus der offensichtlich fernen Vergangenheit wiederholt sich doch von Generation zu Generation, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung. Denn die Gläubigen der Synagoge von Antiochia stehen für die Gläubigen aller Zeiten und Generationen, die das Wort des Evangeliums bereits als gut bekannt ansehen und nicht mehr das Bedürfnis spüren, mit dem Herzen und der zur eigenen Veränderung notwendigen Bereitschaft zuzuhören. Wenn dieses Wort die Weisheit der eigenen Gesetze oder die Ichbezogenheit infrage stellt, wenn es die Grenzen der Gruppe, des Clans, der Rasse oder Nation aufhebt, dann führt es zum Widerspruch. Das Geschehen von Antiochia ist eine Warnung an alle Gläubigen und christlichen Gemeinden und zielt sicherlich auch auf die immer häufiger verbreitete individualistische Mentalität. Wer meint, den Herrn bereits zu kennen, ihn als Besitz ansieht und dadurch den fortlaufenden Aufruf zur Umkehr von sich fernhält, der Tag für Tag zur Überwindung der eigenen Grenzen auffordert, steht im Widerspruch zum Evangelium und stößt im Grunde genommen eine Lästerung aus. Das Leben in der Nachfolge Jesu und seines Evangeliums beinhaltet nicht die Sicherheit einer Mitgliedschaft und auch nicht den besonderen Anspruch auf eine frühere Erwählung. Die Mühe des Zuhörens und eine dringende Veränderung unserer Herzen sind in der Nachfolge erforderlich. Im Evangelium sagt Jesus: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir." Die Treue gegenüber dem Herrn beinhaltet das Hören auf seine Stimme und eine tägliche Nachfolge, wohin er uns auch führt. Das ist das genaue Gegenteil der faulen und stolzen Haltung in der Synagoge von Antiochia. Wer auf Jesus hört und ihm nachfolgt (und die einzige Art der Nachfolge besteht im Hören, während er spricht und auf den Wegen der Welt unterwegs ist), dem verheißt er ewiges Leben. Keiner von den Seinen wird zugrunde gehen, sagt Jesus mit der Sicherheit dessen, der sich einer Vollmacht bewusst ist, die sogar stärker ist als der Tod. Er verspricht: „Niemand wird sie meiner Hand entreißen." Er ist ein guter und starker Hirt, der eifersüchtig auf seine Schafe achtet. Das Leben derer, die auf ihn hören, ist geborgen in den Händen Gottes. Seine Hände vergessen niemals und geben immer Halt.
Die Offenbarung zeigt unseren Augen die Vision „einer großen Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen." Es ist das Bild vom Ende und zugleich vom Ziel der Geschichte. Der gute Hirt führt zu dieser großen Schar hin. Die Gläubigen und die Menschen guten Willens sollen diese Vision schon heute verwirklichen, besonders in der jetzigen geschichtlichen Situation, während die Einzelnen, die Völker und ethnischen Gruppen weltweit mehr danach streben, ihre eigenen Rechte einzufordern, als die Gemeinschaft mit den anderen zu suchen. Sehr wenig wird dabei diese Vision von der Einheit der Menschheit beachtet, die letztlich die historische Sendung Jesu ausmacht. In der Offenbarung wird genau das Gegenteil von dem beschrieben, was bei den Juden in Antiochia in Pisidien geschah. Doch die Predigt durchbrach die engen Grenzen jener religiösen Menschen und wandte sich der weiten Welt der Menschen zu. Das Evangelium weitet das Herz aller Gläubigen, denn es beseitigt die bitteren Wurzeln von allem egoistischen und gewalttätigen Individualismus. Im Herzen jedes Einzelnen von der „großen Schar" aus dem Buch der Offenbarung (und dazu gehören auch alle, die unbewusst vom Geist Gottes erfüllt sind) zeigt sich das universale Streben, das auch das Herz des guten Hirten erfüllt. Am heutigen Sonntag lädt die Kirche ein, für die Priester und ihre pastoralen Aufgaben zu beten. Nehmen wir Anteil an diesem Gebet im Bewusstsein, dass alle Gläubigen und vor allem die Priester diese universale Liebe des Evangeliums leben sollen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika